Fließspachtel gerissen und quasi kontaktlos

Guten Tag!

Bei der Renovierung meiner Wohnung habe ich den Altboden (PVC - war verklebt) entfernt.
Den darunterliegenden Estrich habe ich mit einem Schaber grob von Klebstoffresten befreit und anschließend Fließspachtel aufgebracht.
(Zum Glück erst mal in nur einem Zimmer! :smile:)
Nach etwa 3 Tagen, in denen die Spachtelmasse langsam getrocknet ist, haben sich überall im Raum teils große, teils kleine Risse gebildet und die Spachtelmasse hob sich stellenweise sogar regelrecht vom Boden ab (2-3mm Luft zum Estrich).
In meinem Ärger habe ich mit dem gleichen Schaber, mit dem ich zuvor schon den PVC-Kleber grob entfernt hatte den gesamten Flißspachtel wieder rausgekratzt.
Zur Info: Das ging relativ problemlos, in etwa so, als wenn man im Winter eine Eisschicht von Alphalt kratzt. …wenn man erst mal den ‚Anfang‘ hat funzt es ganz gut. :expressionless:

Ich glaube, ich hätte den Boden dann doch zuvor grundieren müssen - wegen dem Kleber!
Ich frage hier aber trotzdem an, weil ich natürlich wissen möchte ob das Grundieren tatsächlich die Lösung meines Problems ist, oder ob es wahrscheinlich an etwas ganz anderem gelegen hat.

Zu viel oder zu wenig Wasser kann es eigentlich nicht gewesen sein, da ich mich recht genau an die Mengenangaben auf dem Sack gehalten habe.
Gut gerührt hatte ich auch - mit einem Quirl.
Lufteinschlüsse hatte ich auch nicht, zumindest waren keine der typischen kleinen Bläschen an der Oberfläche zu sehen.
Fußbodenheizung liegt nicht in der Wohnung.

Noch eine Frage zur Wassermenge:
Kann man bedenkenlos die Wassermenge zum Anmischen etwas erhöhen um eine bessere Fließfähigkeit der Spachtelmasse zu erhalten, oder muß man sich exakt an die angegebenen Mengen halten?
(Das sich dadurch die Trockenzeit ggf. etwas verlängert erscheint mir logisch, ist aber für meine Sache jetzt kein Problem - ein, zwei Tage kürzer oder länger spielt keine Rolle!)

Jetzt schonmal „vielen Dank“ für hilfreiche und erhellende Antworten! :smile:

Gruß, Undertaker75.

Hallo!

gehe mal zur Info auf die Seiten vom Hersteller Knauf,und schaue dort bei den Fließsspachteln nach,Verarbeitung ist detailiert beschrieben.

http://www.knauf-bauprodukte.de

Außer der Untergrundvorbereitung(sauber,trocken) muss man saugende Untergründe(Estrich) grundieren,damit er nicht so stark saugt.

Es gibt Fließspachtel in versch. Dickenklassen,oft ist 2 mm die Mindestdicke,sonst hält es nichts aus.

Anmischen: bei den Spachteln für Dicken bis 10 mm Ausgleich muss sehr exakt das Wasser dosiert werden,nicht zu wenig nicht zuviel.

Bei den f. etwas dickere Schichten(30 mm) kann man die angegebene wassermengenspannen (von/bis) nutzen. Wenig Dicke = die höhere Wasermenge nehmen,dann verläuft die geringe Masse besser.

Begehbarkeit üblich nach 3 Stunden ! Daran siehst Du schon,was bei Dir vorliegen mag ! Material überlagert,zu viel Wasser,keine Grundierung,Untergrund kein Haftverbund(fettige Reste) … ?

Belegbarkeit mit Oberbelag meist nach 24 h ! Bei Raumtemperatur,ist es kühler dauert es u.u. länger.

Ganz allein verläuft der Fließspachtel aber nicht,man muss etwas nachhelfen und verteilen und etwas einebnen,denn die Verarbeitungszeit ist mit 20 Min. kurz.

MfG
duck313

Hallo!

Danke für die schnelle Antwort!

Also die Spachtelmasse ist von „Quick-Mix“ (von Bauhaus) und für Dicken von 0-10 mm geeignet.
Nach 24 Std. soll der Boden begehbar sein und nach ca. 3 Tagen soll man Fliesen, etc. legen können.

Die Zeirräume sind ja erheblich länger als die Angaben von Dir.

Die Seite von Knauf werd ich mir mal durchschauen - im Prinzip ist wahrscheinlich die Verarbeitung der Spachtelmasse bei allen Herstellern gleich, schätze ich.

Danke nochmal für die schnelle Antwort!

Hallo, und vergiss bitte die Nagelrolle nicht. Beim gießen von Nivelliermasse sollte es schnell gehen, damit der Gesamtbereich einheitlich abbinden kann. Deshalb mit zwei Mann arbeiten, Wasser vorher schon bereitstellen und nach dem Giesen,die Fläche mit einer Nagelrolle durchwalzen damit eventuelle Lufteinschlüsse entweichen können. lg

Okay, werd ich dann auch noch machen.
Reicht da so eine Stachelwalze die man auch zum Tapete perforieren verwendet, oder sollte es etwas spezielles sein?

Ich werd’ auf jeden Fall nochmal losfahren und mir diese Grundierung besorgen - schätze, da lag der Hase im Pfeffer!

Allerdings stand auf dem Zeugs von QuickMix auch, man solle den Boden mit Wasser vornässen, was ich auch gemacht habe.
…wundere mich nur, weil ‚duck313‘ schrieb, der Untergrund müsse sauber (ist klar!) und trocken sein…!
Aber das sind vielleicht tatsächlich Unterschiede von Produkt zu Produkt.

Hallo!

Hier die Verarbeitungsanleitung von „Quick-Mix“ :

http://www.quick-mix.de/de/heimwerkerdiy/bodenarbeit…

Wie Du siehst,nässt man nicht vor ! Man verwendet die Haftemulsion und arbeitet dann naß-in-naß den Fliesspachtel drauf.

ist ungewöhnlich lange,wie gesagt,die Knauf-Fließspachtel kann man nach 3 Std. begehen und nach 24 Std. bereits mit Fliesen oder Teppichboden belegen.

MfG
duck313

Danke für den Link!

Jaaaaa, so in etwa hab ich das auch gemacht. …bis auf das vornässen eben.
Ich hätte schwören können, auf dem Sack stand das man den Boden vornässen soll wenn man nicht mit Haft-Emulsion vorarbeitet.
Da werd ich heute Abend nochmal genau nachlesen. …hab ja noch 17 Sack á 20 Kilo davon rumliegen! :smile:

Danke Euch für die Tips!
…mach jetzt Feierabend und fahre die Haft-Emulsion kaufen und dann geht’s ‚ab auf die Baustelle‘ - auf ein Neues! :smiley:

hi,

Reicht da so eine Stachelwalze die man auch zum Tapete
perforieren verwendet, oder sollte es etwas spezielles sein?

es reicht irgendetwas um die Masse zu entlüften.
Ist aber bei weitem kein Muss, es geht nur besser und die Masse verteilt sich gleichmäßiger.

Ich werd’ auf jeden Fall nochmal losfahren und mir diese
Grundierung besorgen - schätze, da lag der Hase im Pfeffer!

Da liegt der Hase immer noch.
Da du Kleberrückstände auf dem Boden hast, ist es mit Tiefengrund nicht getan. Dieser kann nicht einziehen und bildet auf dem restlichen Kleber eine Trennschicht.
Ein Haftgrund wäre angesagt, eventuell gar den Boden danach mit Fliesenkleber grob abspachteln.

Allerdings stand auf dem Zeugs von QuickMix auch, man solle
den Boden mit Wasser vornässen, was ich auch gemacht habe.

Dem würde ich auch einen guten Batzen Schuld geben. Je nachdem wie viel Kleber noch auf dem Estrich ist und ob die Poren zugesetzt sind, war das der Hauptgrund.

Wenn die Kleberreste nur noch vereinzelt vorhanden sind ist die quick-mix Elastic Emulsion ok. Die wird auch nass in nass verarbeitet, das hattest du ja ohnehin vor :wink:

Sind noch viele, großflächige Kleberreste vorhanden: Haftgrund streichen und mit Fliesenkleber abspachteln.(Firma dabei egal) oder passenden Haftgrund zur Spachtelmasse besorgen.

grüße
lipi

Hallo Undertaker

Bei der Renovierung meiner Wohnung habe ich den Altboden (PVC - war verklebt) entfernt.

So weit, so gut.

Den darunterliegenden Estrich habe ich mit einem Schaber grob von Klebstoffresten befreit und anschließend Fließspachtel aufgebracht.

DA hast Du den grundlegenden Fehler gemacht!

Ich habe vor Jahren in meiner Küche den geklebten Linoleumboden gegen einen geklebten PVC-Boden austauschen lassen.

Ich habe damit (wem auch immer sei Dank) eine Fachfirma beauftragt, welche in Industriebetrieben Fußböden verlegt. Ausgeführt hat die Arbeit der Juniorchef persönlich.

Der hat auch den alten Fußboden herausgerissen, die Klebereste nicht nur grob, sondern sehr sorgfältig entfernt, so dass auf dem alten Estrich nur noch an einegen Stellen leichte Verfärbungen vom alten Kleber sichtbar waren, hat dann nach Vorbehandlung des Bodens den Fließestrich aufgetragen und diesen >36 Stunden abbinden lassen (die Küche durfte in dieser Zeit nicht betreten werden). Dann wurde der neue Belag verlegt und die Küche für den nächsten Tag zum Einräumen freigegeben.

Am nächsten Morgen kam es mir so vor, als ob der Boden nicht ganz eben wäre. Beim Betreten gab der Boden unter Knacken an einigen Stellen leicht nach, offenbar waren Hohlräume unter dem Belag.

Den Handwerker gerufen, der kam, fluchte und riss den ganzen schönen Boden wieder heraus. Die Verklebung der Auslegewahre mit dem Fließestrich war stabil. aber an den Stellen, wo der alte Estrich die Verfärbungen zeigte, hat der Fließestrichnicht abgebunden.

Am Tag darauf rückte er mit einer Schleifmaschine mit einem Schleifteller von ca o,8m Durchmesser an, hat die Oberfläche des gesamten alten Estrichs komplett abgeschliffen und dann alles noch mal gemacht. Natürlich unter Garantie.

Ich hab heute noch blaue Flecken da, wo ich mir selbst auf die Schulter geklopft habe, weil ich nicht versucht habe, das gGnze in Eigenregie zu machen. Ich hätte mir die Ohren gebrochen!

Vielleicht hilft Dir ja dieser Erfahrungsbericht.

Gruß merimies

es reicht irgendetwas um die Masse zu entlüften.
Ist aber bei weitem kein Muss, es geht nur besser und die
Masse verteilt sich gleichmäßiger.

…hab mir eine Stachelwalze besorgt. Hat mich 'nen zwanni gekostet und schon alleine der Effekt das sich die Masse dadurch gleichmäßiger verteilt ist das Geld allemal wert!

Ein Haftgrund wäre angesagt, eventuell gar den Boden danach
mit Fliesenkleber grob abspachteln.

hmm… Das mit dem Fließenkleber wäre eine Idee gewesen.
Hab’s gestern Abend gleich nochmal gemacht, habe jetzt allerdings 1. vorher mit Haftgrund gestrichen und 2. mir gleich 2 60L Kübel (für den Raum die komplette Menge) auf einen Schlag angemischt und dann in eins verteilt.
Der Boden sieht schon jetzt viel ebener aus als beim 1. Mal, denn da habe ich mir immer nacheinander Sack für Sack im Eimer angemischt. Das war wahrscheinlich auch schon nicht optimal!

Allerdings stand auf dem Zeugs von QuickMix auch, man solle
den Boden mit Wasser vornässen, was ich auch gemacht habe.

…hab nochmal nachgelesen. Das steht da tatsächlich!
Jetzt im Nachhinein betrachtet meinen die aber sicher damit, das man den Boden NUR DANN vornässen soll, wenn es ein tatsächlich unbehandelter Estrichboden ist.
Naja, hinterher ist mal immer klüger! :expressionless:

Aber danke jedenfalls für den Tip mit dem ‚Fliesenkleber vorspachteln‘. Ich muß mir die anderen Räume mal anschauen, wenn ich mein Zeugs da weg habe. Dann sehe ich, ob dort auch Kleber auf dem Estrich liegt.

Grüße und danke,
Undertaker75