Das zentrale Ruhrgebiet (also von Duisburg über Oberhausen, Gelsenkirchen, Bochum und Herne bis Dortmund) hat sich vom Niedergang der Montanindustrie noch nicht erholt. Das Durchschnittseinkommen ist niedrig, die Arbeitslosenquote ist hoch.
Natürlich gibt es in jeder Großstadt eine Auto-Poser-Szene, aber die finanziell-wirtschaftlichen Gesamtumstände in Verbindung mit dem unterdurchschnittlichen Bildungsstand der Bevölkerung und gleichzeitig höherem Migrationshintergrund führen dazu, dass die Szene in der Gegend noch etwas größer ist.
Mal abgesehen von den Typen, die ihre Karren durch illegale Transaktionen finanziert haben (eigene oder die von Verwandten), darfst Du getrost davon ausgehen, dass die meisten Fahrzeuge mit vier Endrohren vom Fahrer nicht durch Einmalzahlung erworben wurden, sondern via Leasing oder Kredit finanziert werden.
Das Prinzip, wesentliche Teile des Einkommens für eine spritfressende Asi-Schleuder auszugeben, habe ich zwar inhaltlich noch nicht ganz durchdrungen, aber - und darauf wollte ich hinaus - wirst Du weder der erste noch der einzige sein, der mit der Karre wegen der Außenwirkung herumfährt. Ob die (Damen)Welt nun ausgerechnet auf den 23. gewartet hat, der bspw. in Bochum mit einer Karre rund ums Bermudadreieck rumgurkt, die er sich eigentlich gar nicht leisten kann, wage ich zu bezweifeln.
Mehr Aufmerksamkeit dürftest Du eher in einer kleineren Stadt erregen, die einerseits nicht für Proleten bekannt ist und andererseits aber nicht über ein Heer von Leuten verfügt, die ihren Panamera benutzen, um ihren Maserati im Herbst auf dem Hänger nach Monaco zu fahren. Mönchengladbach und Wuppertal einerseits und Issum und Meerbusch andererseits fallen also aus. Wie wäre es denn mit Schermbeck oder Attendorn?
Gruß
C.