Hallo,
Eigentlich möchte ich nur wissen, ob es seinerzeit in der DDR, wenn man mit Leuten „von drüben“ zu tun hatte, einen stereotypen Ausspruch gab, in der Richtung, das Leben hier ist ganz großartig?
Glaub ich nicht. Das hing sicher stark vom Gegenüber ab. Verwandten gegenüber hat man sich bestimmt anders ausgedrückt als wenn sich der Generalsekretär des Zentrallkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands und Vorsitzender des Staatsrates der Deutschen Demokratischen DDR (keine abschließende Aufzählung) zur Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik äußerte.
In dem Roman, den ich übersetze, taucht immer die Floskel auf „Life is good here“ und da im Text öfter mal ein Augenzwinkern verborgen ist, dachte ich, es gibt vielleicht eine - nur mir nicht - bekannte Standardformel, eventuell auch aus Reden der Staatsoberhäupter.
Wenn es um Letzteres geht, dann wird man sicher in Archiven fündig. Ich würde für den Anfang die beiden wichtigsten Verlautbarungsorgane Neues Deutschland und die Aktuelle Kamera empfehlen. Nach einer Weile wird man Wiederholungen erkennen. Eine der schönsten Phrasen war sicher die von Walter Ulbricht: Überholen, ohne einzuholen.
Ansonsten kann „Life is good here“ sicher äußerst vielfältig übersetzt werden. Schon die Betonung oder auch die Mimik kann da viele Interpretationen zulassen ;o)
Grüße