Hallo KIM,
Grundsätzlich gebe ich el.comandante Recht: je mehr man daran glaubt, verflucht zu sein, desto mehr ist man das wirklich. Und das Verprechen des komischen Ex-Freundes „Du wirst noch an mich denken“ hat ja gerade diese Bereitschaft des Opfers ausgelöst.
Ein Fluch per E-Mail ist aber auch grundsätzlich möglich. Ich glaube, es funktioniert so: man baut in den Text bestimmte „Schlüsselwörter“ ein, die alleine keine magische Bedeutung haben, zusammen aber eine bestimmte Assoziation auslösen und so „das Prozess“ in Gang setzen. Zum Beispiel „rot“, „heiss“, „lodernd“ lassen uns an Feuer und Flammen denken. Das heisst, im Grunde genommen hat Deine Freundin das ganze Pech eigentlich selbst verursacht, nachdem ihr Bewusst/Unterbewusstsein die Botschaft aus der E-Mail verarbeitet und auf seine Weise darauf reagiert hat.
Was man dagegen tun kann: das Einfachste ist, die E-Mail an den Empfänger mit freundlichen Grüssen und besten Wünschen (und das muss man auch wirklich meinen! - denn ehrliche Freundlichkeit entwaffnet), aber sonst kommentarlos zurückzuschicken. Dadurch kehrt der Fluch, falls es einer war, symbolisch zu dem zurück, der ihn ausgesprochen hat.
Eine zweite Möglichkeit wäre, sich mit der E-Mail auseinanderzusetzen, sie nochmal durchzulesen und zu versuchen, die bestimmten „verschlüsselten“ Wörter - und diese erkennt man daran, dass man beim Lesen des Textes darüber „stolpert“ - „umzukeheren“: aus „heiss“ wird „kalt“, aus „rot“ - „blau“, aus „lodernd“ - „ruhig“ etc., um beim Beispiel zu bleiben.
Viel Glück