Flüchtlingshilfe und mehr in der Kommune?

Hallo,

wie in vielen Kommunen, helfen auch wir ein wenig den Flüchtlingen bei der Bewältigung der ersten Schritte und auch danach.
Wir wollen jetzt nicht der ganzen Welt helfen, aber in diesem Zuge auch den notbedürftigen ‚anderen hilfsbedürftigen‘ helfen.

Die Frage stellt sich jetzt für uns wer kann das sein, die ‚anderen hilfsbedürftigen‘?

Und genau das ist meine Frage hier und da bitte ich euch um Vorschläge!

Dafür vielen Dank!

Muss man den „Sinn“ deiner Frage verstehen?

Hallo,

bei uns in der Stadt gibt es eine Initiative, bei der Vereine oder Institutionen um Hilfe bitten können. Und dann melden sich Leute, die konkret bei diesem einen Projekt helfen wollen, ohne sich dafür lange zu binden.

Manchmal werden einfach Sachspenden erbeten, aber oft sind es Arbeitseinsätze, so wurde z.B. eine Gruppe im Herbst unterstützt, einen öffentlichen Kräutergarten winterfest zu machen - die Gruppe besteht hauptsächlich aus nicht mehr ganz jungen Damen und die Helfer waren etwas kräftiger und konnten beim Graben und beim Abtransport von Gestrüpp etc. mit Schubkarren und Autos helfen. Oder ein örtliches Heim, in dem junge Menschen mit Behinderungen leben, hat um Hilfe beim Streichen von einigen Räumen gebeten, dabei ging es nicht nur ums Streichen selbst, sondern auch ums Anleiten der Heimbewohner.

Vielleicht gibt es bei euch in der Nähe so eine Initiative? Kann man sicher bei der Stadtverwaltung erfragen. Oder ihr könntet bei euch so eine Initiative anstoßen oder sogar helfen, sowas zu organisieren.

Ansonsten fallen mir Rotes Kreuz, Caritas und Diakonie ein, die immer wissen, wo in ihrem Einzugsgebiet Hilfe gebraucht wird.

Grüße
Siboniwe

Das wird mir jetzt wohl niemand hier glauben, aber ich befrage Tante Google schon eine ganze Weile wo ich eine solche Initiative finde. (Zumindest in meiner Nähe). Finde ich eine ganz tolle Sache. DRK. Caritas etc. gut und schön. Aber sind die mit der von dir beschriebenen Einrichtung zu vergleichen? Nicht als Kritik verstehen. Damit sollte die Frage von Uweuwe ausreichend und sehr gut beantwortet sein.

Die hier?

Nur ein Vorschlag am Rande. An der Forumlierung sollte nochmal gefeilt werden. Ich kenne jedenfalls niemanden, der der Not bedarf.

vdmaster

Hallo,

ich dachte an DRK, Caritas und Diakonie nicht unbedingt als Organisation zum Einsteigen, sondern als Ideengeber, denn die wissen mit ziemlicher Sicherheit, was es so in der Nähe an Initiativen gibt.

Was ich beschrieben habe, geht auf eine Initiative von Einzelnen auch in Verbindung mit der Vereinigung der Einzelhändler in der Stadt zurück. Im Prinzip ist es eine Website mit ein paar Aktiven, die einfach Hilfe-Anfragen einstellen und Kontakte herstellen.

Es heißt irgendwas mit „Helden“ - da ich unserer Kommune nicht ganz zutraue, so etwas als erste auf die Beine gestellt zu haben, ist das vielleicht ein Suchbegriff, nach dem man googlen o.ä. könnte.

Grüße
Siboniwe

Notbedürftige Andere.
Eine berechtigte Frage.
Das sind für mich Menschen, die sich selbst nicht zu helfen wissen und selbst nicht helfen können.
Zum Beispiel eine Nachbarin steht unter Betreuung und lebt allein in einem großen Haus.
Hier zerfällt alles nach und nach. Hier kann man mit einfachen Mitteln unterstützen.
Leute, die nicht selbst einkaufen gehen können.
Und so weiter…

Danke und Grüße

Hallo,

die Frage ist: wieviel Kapazitäten habt Ihr? Was könnt Ihr dauerhaft leisten?

Bei uns am Ort hat eine Initiative z.B. eine Ausgabestelle eines Tafelladens auf die Beine gestellt, da engagieren sich auch ziemlich viele. Zugute kommt das allen, die von wenig Geld leben müssen.
Das braucht natürlich langfristiges Engagement und auch Arbeit an rechtssicheren Strukturen, also Leute, die sich in Verträge u.ä. hineindenken und mit zuständigen Stellen (Kommune, Kirchen) Absprachen treffen.

Andere Möglichkeiten, je nachdem, was es vor Ort schon gibt und was gebraucht wird:

  • Besuchsangebot im Seniorenzentrum: Gesellschaft, Spaziergänge, kleine Erledigungen, Singen, Spielenachmittage. Ein schönes Projekt gibt es: Abendsingen. Dabei gehen jeweils 1-2 Leute gegen Abend bei denen, die das möchten, von Zimmer und Zimmer und singen ein Abendlied, wenn die Leute schon im Bett sind.
    Wichtig bei allen Ideen: Ein guter Blick dafür, was wirklich gebraucht wird und gute Absprachen. Hier also mit der Leitung/ dem Sozialdienst des Hauses. Bei uns am Ort ist da schon so viel los, dass es schon schwierig wird, die Termine zu koordinieren. Wäre dann eher nicht so sinnvoll.

  • Eine Vermittlung von Wahlomas und Wahlopas, die mal die Kinder einer Familie betreuen, besonders auch für Alleinerziehende.

  • Fahrdienst für ältere Leute zum Einkaufen, zum Kirchgang u.ä. ((versicherungs-)rechtliche Vorgaben klären, die es ggf. für Personenbeförderung gibt!)

  • Vorlesestunden für Kinder in der örtlichen Bücherei

  • Begegnungscafé für Menschen mit und ohne psychische Krankheiten, Behinderungen (das muss fachlich gut sein!)

  • Ausstattungen zum Schulanfang + Weihnachtsgeschenke für Kinder aus Familien mit wenig Geld organisieren. Hier bei uns können die Kinder zu Weihnachten einen Wunsch im Wert von 20,- Euro auf einen Stern schreiben. Man kann dann beim Schreibwarenladen einen solchen Stern kaufen (anonym!!), und das Kind bekommt das entsprechende Geschenk.

Ich denke, das Attraktive an der Flüchtlingshilfe ist, dass man mit vergleichsweise wenig Fachkenntnissen und rechtlichen Strukturen schon viel bewirken kann, weil es oft darum geht, unser Alltagswissen weiterzugeben.
Gute, passgenaue Angebote für andere Zielgruppen aus dem Boden zu stampfen, ist gar nicht so einfach.

Der Weg geht eigentlich andersrum: Nicht „Wir wollen irgendwem helfen, wen könnten wir nehmen?“, sondern darüber, dass einem etwas auffällt, wo Hilfe gebraucht wird. Dann fängt man an zu überlegen: Was genau ist da nötig? Wie lässt sich das organisieren?

Ich würde eher dazu raten, Euch entweder erstmal auf die Flüchtlingshilfe zu konzentrieren oder aber zu überlegen, welche Angebote für Flüchtlinge auch für andere Personenkreise in Frage kommen (z.B. Tafelladen, evtl. Begleitung zu Ämtergängen). Vielleicht lässt sich auch mit den Flüchtlingen etwas für andere tun? Z.B.: Flüchtlinge verkaufen syrische Spezialitäten auf dem Marktplatz, der Erlös geht an den Kindergarten, der gerade eine neue Rutsche anschaffen will?

Viele Grüße,

Jule

Toller Beitrag, vielen Dank!!!

Prima, vielen Dank!!!