Es ist natürlich kein Zufall, dass diese nicht nur lächerliche, sondern auch (medien)ethisch höchst fragwürdige Idee zu einem Zeitpunkt kommt, an dem auch dem verschlafensten Michel klar wird oder klar werden sollte, dass die Merkelsche Asylpolitik hinten und vorne Murks war und Murks ist.
Nachfolgend zitierte ich aus einem Zimmerrmann-Interview, das seine Unfähigkeit zum logischen Denken demonstriert.
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Erst sagt er, dass es nicht in Ordnung sei, den Muslimen gegenüber (in ihrem eigenen Herrschaftbereich) die westlichen Maßstäbe als absolut zu setzen:
ZEIT ONLINE: Muss der Islam auch noch durch eine Aufklärung gehen?
Zimmermann: Einige fordern das. Wenn man sich das genauer anschaut, bedeutet das aber, dass wir unsere Maßstäbe absolut setzen und von den Muslimen verlangen, sich dem anzupassen. Da verstehe ich Muslime, wenn sie das als neo-kolonialistisch empfinden.
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Dann aber sagt er, dass Muslime im Westen gewisse Regeln als verbindlich zu akzeptieren haben, wodurch man den Muslimen (im westlichen Herrschaftsbereich) die westlichen Maßstäbe aufzwingt:
ZEIT ONLINE: Der Konflikt entsteht dadurch, dass Menschen, die hierherkommen, unter Berufung auf unsere Freiheit verlangen, ihre muslimische Kultur in ihrem Verständnis hier leben zu können, obwohl die wenig Freiheit und Individualität kennt. Müssen wir das akzeptieren?
Zimmermann: Jeder in diesem Land hat das Recht, die Grundbedingungen zu nutzen, die wir festgelegt haben. Die Grenze ist dort, wo Menschen versuchen, fundamentale Werte auszuhebeln, die wir uns gegeben haben. Die Gleichberechtigung der Frau zum Beispiel.
ZEIT ONLINE: Auch die Freiheit für andere Religionen?
Zimmermann: Selbstverständlich! Wer Freiheit für seine Religion verlangt, darf Andersgläubige oder nichtreligiöse Menschen nicht abwerten oder gar bekämpfen. Zur Religionsfreiheit gehört, dass man aus einer Religion aussteigen oder konvertieren kann.
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Damit demonstriert Zimmermann eine doppelte Moral: Für ihn gelten Im abendländischen Westen Werte als absolut, die in der islamischen Kultur nicht als absolut gelten dürfen, weil das „neo-kolonialistisch“ wäre. Wie schizophren ist das denn? Ethische und moralische Werte sind doch nicht an geographische oder kulturelle Zonen gebunden. Der Wert der Glelchberechtigung der Frau zum Beispiel kann nur ein universaler Wert sein, d.h. er gilt überall, unabhängig davon, welche religiöse Gruppe in einer bestimmten geographischen Zone die politische Macht hat.
Leider ist sich der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates über dieses ethisch-philosophische Prinzip nicht im klaren. Seine ethische Orientierungslosigkeit (um nicht zu sagen: Feigheit) ist allerdings ein typisches Symptom der relativistischen Postmoderne.