Flugverkehr Frequenz

Nun beobachte ich den Himmel über dem Inntal, seit langem.
Mit den „lockdowns“ stand alles plötzlich still.
Vorher war er voller „Streifen“, manchmal habe ich die gezählt.Nord- Süd und West-Ost, alles war hoch frequentiert hier im Inntal, 80 km südlich von München.
Dann: blauer Himmel.
War und ist schön.
Warum aber ist es immer noch schön?
Es heisst doch, dass wieder geflogen wird, wir ärgern uns doch schon über die leichtsinnigen Flugurlauber.
Ich würde dementsprechend erwarten, dass wenigstens ein paar Streifen zu sehen sind. Wenn auch nicht so viele wie letztes Jahr um diese Zeit.
Aber: Immer noch streifenfreier Himmel.
Wie das?
Um wieviel Prozent niedriger als letztes Jahr um diese Zeit ist momentan der Flugverkehr?
Auf der MUC-airport-website finde ich nur Daten bis einschl. 2019.

Hallo,
Zunächst ist die Flughäufigkeit bei weitem noch nicht die vor dem Lockdown übliche, zum anderen sind Kondensstreifen eim meteorologisches Phänomen, das durchaus nicht immer hinter einem Flugzeug entstehen muss; nur wenn Temperatur und Feuchte in der Flugebene geeignet sind, entstehen sie.

LG
SL99

2 Like

Ganz gute Infos dazu gibts übrigens hier: https://www.flightradar24.com/38.07,0.46/3

1 Like

Ich habe nur den Durchschnitt über viele Tage verglichen.
Vorher bei wolkenfreiem Himmel IMMER Streifen, verschieden lang allerdings (und wenn sie kaum zu sehen sind, sieht man die Flugzeuge selber), nun bei selbem Himmel über viele Wochen fast keine. Ich wundere mich schon, wenn ich alle paar Wochen überhaupt mal einen sehe.

Das ist toll, vielen Dank für den link.
Es ist tatsächlich sehr wenig los hier.
Früher hätte ich an einem Tag wie diesem mindestens 10 Flugzeuge entdeckt, jetzt nähert sich gerade ein einziges, das ich tatsächlich entdeckt habe.

Hallo!

Auf der Seite von MUC findest du hünsche Grafiken für ganze Jahre, also bis 2019. Aber etwas weiter unten gibts auch Monatsberichte. Der August ist noch frisch, daher ist Juli noch nicht draußen, aber Juni:

Die Anzahl der Flüge lag Juli bei gut 40% des Vorjahreswertes. Das ist jetzt nicht so viel weniger, als daß man davon einen leeren Himmel haben würde, wie du es beschreibst.

Aber: Durch den recht leeren Luftraum ist der Verkehr im Bereich der Flughäfen auch deutlich flüssiger geworden. Ich beobachte in Düsseldorf z.B., daß viele Flugzeuge quasi auf direktem Wege landen, und sich gar nicht mehr 100km vorher „einreihen“ müssen. Wer also recht weit weg vom Flughafen auf einer Linie mit ner Landebahn wohnt, bemerkt jetzt deutich weniger als 40% an Flugzeugen, weil die eben wo anders her fliegen.

In dem Zusammenhang: Ich wohne zwischen Köln und Düsseldorf, der Luftraum ist zwischen deren Flughäfen aufgeteilt. Über mein Haus führt eine Luftstraße, die von in Düsseldorf startenden Flugzeugen sehr stark gentzt wird. Des Nachts, wenn Düsseldorf geschlossen ist, macht sich Köln (kein Nachtflugverbot) nach Norden breit, und dann fliegt hier eine Frachtmaschine nach der anderen.
Jetzt, mit Corona, sieht man auch tagsüber manchmal Maschinen, die nach Köln fliegen.

Andererseits: Wenn du von Chemtrai Kondensstreifen sprichst, dann sind das sehr hoch fliegende Flugzeuge (oder die Luft ist extrem feucht). Da gelten diese regionalen gegebenheiten um die Flughäfen eher weniger.

Sowas hatte ich gesucht :slight_smile:
Ich lese aber in der zweiten Spalte Veränderungen 19/20, bezieht sich wohl auf Juni 20 in der ersten Spalte -86,9%. (alle Flugbewegungen, gewerblich und nicht gewerblich)
Wären also rund 13 %vom Aufkommen Juni letztes Jahr?
Spalte 3 und 4, Januar bis Juni, Veränderungen zu 2019: -57% .Das sind die „gut 40%“? Da war aber die Hälfte, fast 3 Monate noch normaler Flugverkehr.
Guckt man nur Passagierflüge, dann ist das Minus zu 2019 für Juni 91%.
Oder verstehe ich das falsch?

Es gibt vorgeschriebene Anflugrouten nach Düsseldorf. Wird Richtung Südwesten gelandet (was in ungefähr 3/4 der Flüge der Fall ist, beginnt diese in etwa über Essen-Bredeney, d.h. wer aus Süden kommt, fädelt sich zwischen Hagen und Wuppertal in die Kette ein. Wird in Richtung Nordosten gelandet, beginnt die fest Landeroute bei Kaarst. Wer aus Süden kommt, schwenkt irgendwo zwischen Mönchengladbach und Neuss in die Kette ein.

Warteschleifen und elend frühes Einschwenken in Schlangen mit entsprechenden Umwegen, Zeitverlusten und unnötigen Umweltverschmutzungen gibt es in Deutschland praktisch seit über 20 Jahren nicht mehr (praktisch im Sinne von „wenn keine außergewöhnlichen Umstände eintreten“), was natürlich nicht am Flugaufkommen oder an den Kapazitäten der Flughäfen oder der Flugsicherung liegt, sondern am computergesteuerten Flugverkehrsmanagement.

Gruß
C.

1 Like