Fluoreszierende Briefumschläge

Hi Leute!

Gestern abend habe ich es wieder einmal nicht erwarten können und einen Brief im noch dunklen Hausflur aufgerissen. Dabei habe ich folgendes festgestellt: Wenn man einen Brief entlang der Klebegummierung schnell wieder aufmacht, entsteht bei den meisten Umschlagsorten ein bläuliches Leuchten entlang der Klebenaht. Woher kommt das? Muß wohl irgendwas mit Fluoreszenz/Phosphoreszenz zu tun haben - aber was ist das für Zeug (das ich eventuell sogar noch abschlecke, bevor ich eine Brief verschicke *uääh*)?

Danke für Vorschläge

Ciao Christoph C>

Hi Christoph,

entsteht bei den
meisten Umschlagsorten ein bläuliches Leuchten entlang der
Klebenaht. Woher kommt das? Muß wohl irgendwas mit
Fluoreszenz/Phosphoreszenz zu tun haben -

genau!
Beim Lösen/Trennen des Klebers steckst Du mechanische Energie ins System und die wird zu einem Teil in Licht umgewandelt.

aber was ist das für
Zeug (das ich eventuell sogar noch abschlecke, bevor ich eine
Brief verschicke *uääh*)?

Keine Panik. Die Briefumschläge die dieses Phänomen zeigen sind solche, die ohne Anlecken arbeiten. Die, die mit Gummi Arabicum arbeiten, lasen sich 1. nicht wieder so öffnen und 2. wenn man es trotzdem versucht, leuchtet es nicht.

Gandalf

Hi,

meines Wissens handelt es sich hier um elektrostatische Entladungen, Stichwort - Berührungselektrizität. Hat mit der Chemie des Klebstoffes nur bedingt zu tun.

Gruß
Moriarty

Hallo Christoph!

Das Stichwort heißt Tribolumineszenz. Ich zitiere hier mal aus dem Römpp Chemielexikon:

---------Zitat Anfang---------------
Tribolumineszenz

Bez. für eine bes. Form der Lumineszenz, die zu beobachten ist, wenn z.B. ein Klebestreifen von seiner Unterlage abgerissen od. krist. Stoffe (z.B. Zucker, Weinsäure, Kupfersulfat, Flourit, Steinsalz, Zinkblende, Urannitrat, Marmor, Quarz) mechan. Einwirkung z.B. durch Anreiben, Pressen od. beim Zerkleinern ausgesetzt werden. Man kann sogar Zerkleinerungsvorgänge mit Hilfe tribolumineszierender Leuchtstoffe verfolgen. Treten Krist. in verschiedenen Modifikationen auf, so zeigen nur die Modif. mit polaren Raumgruppen Tribolumineszenz. Manchmal ist T. auch auf das Vorliegen von Verunreinigungen, die Kristallbaufehler hervorrufen, zurückzuführen. In vielen anderen Fällen beruht die T. auf der Lumineszenzemission von absorbiertem Stickstoff. Dieser erfährt seine Anregung in den elektr. Feldern, die in der Kristalloberfläche bei mechan. Einwirkung entstehen (Piezoelektrizität, Triboelektrizität). Derartige T.-Effekte sind schon beim Zerbeißen von Saccharose enthaltenden Bonbons zu beobachten. Als eine bes. Form der T. betrachtet man oft die Kristallolumineszenz.
---------Zitat Ende---------------

Es muss also gar nicht gefährlich sein, wenn du den tribolumineszenten Farbstoff ableckst, da auch harmlose Substanzen wie Zucker und Salz dieses Phänomen zeigen.
Vielleicht sollte man mal versuchen, ob man ein Stück Kandis so schnell kauen kann, dass man dabei Zeitung lesen kann… :wink:

Gruß

Stefan

hallöchen

das habe ich irgendwann bei quarks und Co auf einer dieser drittsender gesehen!
und soweit ich mich erinnern kann findet bei einem geschlossenem briefumschlag ein elektronenaustausch statt (hervorgerufen durch die chemische wirkung des klebers.wenn dann also aufgerissen wird,entstehen viele mikromillimeter dicke klebstoffstränge (vergleichbar wie das verhalten von menschlichem speichel…der ja auch noch lange zusammenhält und sich in die länge ziehen kann…*g*) diese werden dann immer dünner und die elektronen versuchen immer weiter sich auszutauschen bis so ein strang abreisst und die elktronen in die luft übergehen.ein winziger Funke entsteht

mfg BAsti