Flüssigkeiten verformen sich sofort. Amorphes wie Glas über Jahrzehnte. Verformt sich Gestein?

Legt man einen Pfennig auf die Wasseroberfläche, versinkt dieser sofort.

Legt man den auf eine Glasscheibe, dann wird diese durch ihre Amorphe Struktur verformt. Es dauert halt länger, Jahrzehnte eben oder auch Jahrhunderte.

Wie ist es, wenn man einen Pfennig auf einen Stein legt? Würde der Stein im Laufe der [langen] Zeit verformt werden und/oder Umgekehrt? Witterungseffekte sind nicht zu berücksichtigen.

Was ist die Antwort
a) für Laien
b) auf Molekularebene

€dit: Mittlerweile gibt es eine neue Währung. Denkt euch „1 Cent“ überall da, wo „Pfennig“ steht.

Das hängt an den Gesteinen.

Gesteine bestehen aus Kristallen von Mineralen. Diese Minerale sind unterschiedlich stabil. Dominieren in einem Gestein Minerale mit kovalenten Atombindungen wird über Zeit nahezu nichts passieren. Ionenbindungen, Metallische Bindungen und Schwache Bindungen sind entsprechend anfälliger.

Aber unterm Strich passiert in jedem Fall etwas. Alle Minerale in Gesteinen streben nach minimaler Energie. Der Penny auf dem Gestein verändert die physischen Einflüsse auf die bestehenden Mineralkörner und diese werden sich im Lauf der Zeit anpassen. Aufgrund der hohen Stabilität der bestehenden Bindungen dürfte der Einfluss allerdings jenseits aller Messbarkeit sein und er ist in jedem Fall, auch für sehr, sehr lange Zeiträume, limitiert.

Je nach Gestein, kann es aber durchaus passieren, dass die Atome aus der Münze anfangen sich durch das Kristallgitter der Mineralkörner im Gestein zu bewegen. Auf lange Sicht würden die Austauschreaktionen zu höchst interessanten Resultaten führen.

Hallo,

solange das Geldstück eine höhere Dichte hat als das Gestein und die Temperatur über dem absolutgen Nullpunkt liegt, wird es mit ausreichend Zeit (sehr viel) zu einer messbaren Verformung (Versinken des Geldstücks im Gestein) kommen.

Real kommen dem aber atmosphärische, fluviatile und tektonische Bewegungen oder Münzfinder und weitere Einflüsse meist zuvor.

Beschleunigen kann man den Prozess durch höhere Temperatur.

Gruß, Paran

Hallo Paran,

Genügend hoher Druck hilft auch schon.

Bei genügend hohem Druck und Temperatur wird jedes Gestein plastisch bis flüssig, Durch die Temperatur finden dabei auch Umbildungsprozesse in der Struktur statt.

Bei der NEAT gibt es Abschnitte aus Kakirit, so eine Art versteinerter Lehm, welcher sich schon bei Raumtemperatur und genügend Bergdruck verformt. (Der Steineklopfer soll mich bitte korrigieren, wenn ich zu sehr daneben liege mit dem Kakirit).

Bei der NEAT hat man das Problem gelöst in dem man den Tunnel zuerst mit 13m Durchmesser viel zu gross gebohrt hat. Dann wurde eine massive Stahl-Stützkonstruktion mit 9m Durchmesser eingebaut und man hat dann gewartet bis das Loch auf diese 9m geschrumpft war.
Laut den Arbeitern soll die Geräuschkulisse sehr beeindruckend gewesen sein.

In ferner Zukunft werden einige unserer Tunnels wieder zu gewachsen sein. Wobei das für Geologen wiederum recht schnell geht.

MfG Peter(TOO)

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