Föhre: Darf man oberflächliche Wurzeln kappen?

Hallo
Unsere rund 60-jährige, ziemlich mächtige Föhre (ich würde sagen: Pinus sylvestris) macht mit ihren Wurzeln dem Asphalt von 2 vorbeiführenden Privatwegen den Garaus. Die Situation ist etwa so (Weg = //; Föhre = 0): //0//.
Ich kann mit meinem holprigen Weg leben, mein Nachbar mit seinen Löchern im Asphalt aber nicht. Er drängt aufs Fällen des Baums. Ich würde lieber die oberflächigen Wurzeln auf den durch // beschriebenen Flächen kappen, dann - auf seiner Seite (wird gelegentlich von Lastwagen befahren, sollte eben und fest sein) - wieder Asphalt darüber, auf meiner Seite (wird nur von mir mit dem Auto befahren) könnte man kiesen, damit sie zu mehr Wasser kommt. Ich habe gelesen, dass Föhren sehr tief wurzeln. Wäre also die Standfestigkeit nach dem Kappen von einem Grossteil der oberfl. Wurzeln noch gegeben? Würden die verbleibenden Wurzeln zwischen den Wegen den Wasserbedarf decken?
Danke für eure Meinungen und Tipps,
Daniel

Wenn niemand sonst antwortet, versuche ich mal was zu sagen, obwohl ich kein Baumfachmann bin.
Einem 60 jährigen Baum eine dicke sichtbare Wurzel zu kappen geht m.E. schief. In der Tat haben Kiefern auch tief verankerte Wurzeln um Trockenperioden überstehen zu können. Bei der Standfstigkeit nützt eine senkrecht nach unten gehende Wurzel aber wenig. Ich meine also dass das Risiko des Windwurfs erhöht würde. Und dann bist Du als Eigentümer dran.
Udo Becker

Da eine Föhre/Kiefer ein Pfahlwurzler ist (die Wurzel geht wie ein Pfahl ins Erdreich) hat es meiner Meinung nach keine große Auswirkung auf die Wasserversorgung. Ich schließe mich Udo zum Teil an, was der Standfestigkeit angeht. Da Nadelhölzer schnell wachsen, sollte die Kiefer ein ausgeprägtes Wurzelsystem haben. Wir haben zwar Tannen, aber wenn dessen Wurzeln stören kommen diese weg, da ist mein Vater gnadenlos.

Wozu hat ein Baum überhaupt Wurzeln?
Hallo!

Grundlegend ein Gedanke: Wenn der Baum die Wurzeln nicht bräuchte, wären sie bestimmt nicht dort gewachsen. Die Natur verschwendet ihre Wachstumsenergie sicher nicht für Sinnloses. Soll nicht esoterisch klingen, sondern ist sachlich gemeint.

Hier ein (etwas komischer) Link, er zeigt aber, was ich zeigen möchte auf den Bildern (Den erbaulichen Text darfst Du gern ignorieren):
http://www.christliche-autoren.de/verwurzelt-in-chri…
Das erste Bild zeigt eine umgestürzte Kiefer.
Hier: http://www.walderlebnispfad-freising.de/docs/Wald-Ki…
noch die Zeichnung eines typischen Wurzelsystems einer Kiefer. Dazu noch: das muss nicht immer so aussehen, je nach Untergrund.

Eine dicke Wurzel zu kappen bedeutet:
1.) schlechtere Ernährung/Wasserversorgung des Baumes: Ist vielleicht über andere, neue Wurzeln auszugleichen
2.) sofortiger teilweiser Stabilitätsverlust. Wurzeln dienen ja der Verankerung des Baumes im Boden.
3.) Einfallstor für Pilze und Krankheitserreger. D.h. der Baum kann vom Fuss her morsch werden, ohne dass ihr das merkt. Und in 5 oder 10 Jahren fällt er Euch um und ihr wundert Euch darüber, weil ihr Euch an die gekappte Wurzel gar nicht mehr erinnert.

Also: Die Wurzel würde ich nicht kappen. Erkundigt Euch, ob die Kiefer evtl. unter eine Baumschutzsatzung fällt. (Verm. nicht, weil Waldbaum, Kiefern sind aber in manchen Orten ausgenommen)
Dann überlegt Euch: Erhaltung oder Fällen?

Erhaltung würde eine Konstruktion bedeuten, die die Wurzeln irgendwie überbrückt. Es gibt dafür so selbsttragende Elemente. Oder vorsichtig überdeckt und überpflastert (unsaubere Lösung). Evtl. einen Garten- und Landschaftsbauer fragen.

Grüße
kernig