Förderung bei Rechenschwäche/Lernbehinderungen

Hallo!

Bin mir nicht sicher, ob das hier unter „Uni und Schule“ oder „Unterricht und Erziehung“ fällt.
Meine Nachbarn haben mich um Rat gebeten, wie man ihrem Sohn(2.Klasse) helfen könne. Der Junge hängt im Unterricht, vor allem in Mathe hinterher. Er hat Probleme mit dem Mengenbegriff und kommt im Rechnen nicht über den 10er- oder 20er-Bereich hinaus. Außerdem passt er allgemein nicht gut auf (Konzentrationsprobleme?) und hat einige motorische Probleme, z.B. wenn er gerade Linien nachzeichnen soll etc. Die Lehrer haben empfohlen, die Klassenstufe zu wiederholen. Natürlich möchten die Eltern noch mehr für ihr Kind tun, aber wissen nicht wie bzw. wo sie sich beraten lassen können. Meines Wissens gibt es bisher keine offizielle Diagnose, ob bei dem Jungen eine Lernbehinderung vorliegt. Aber wird sowas überhaupt in solchen Fällen gemacht? Und wer testet sowas dann? Ich habe bisher nur von teuren „Therapiezentren“ gehört, die wohl für die Familie nicht in Frage kommen (HarzIV-Empfänger). Oder kann man da irgendwelche Zuschüsse beantragen? Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass der Junge in Niedersachsen zur Schule geht.

Wie gesagt hat die Familie mich deswegen angesprochen und ich würde ihnen gerne irgendwas vorschlagen können.
Danke schon mal für alle Antworten!

Und einen schönen 3. Advent noch!

Hallo!

Deine Nachbarn sollten sich an die Beratungsstelle einer naheliegende Sonderschule für Lernbehinderte wenden. Die Sonderschullehrer dort können (kostenlos) diagnostisch arbeiten und geben dann (neutrale) Empfehlungen für die weitere schulische Förderung.

Grüße vom und aus
Schwaben

Hallo
schau mal hier vielleicht findest du da etwas.
http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_S…

Hallo,

wenn der Junge massiv auffällig im Lernen ist, könnte die Grundschule per Konferenz beschließen, dass ein „Verfahren zur Feststellung eines sonderpädagogischen Förderbedarfs“ eingeleitet werden soll. Dann wird der Junge von der zuständigen Förderschule überprüft, d.h. ein Gutachten erstellt. Dafür gibt es in der Regel festgesetzte Zeiten.

Wichtig wäre für den Jungen, dass er - schon jetzt - differenziert unterrichtet wird. Ihn einfach jetzt mitlaufen und dann wiederholen zu lassen, könnte verschwendete Zeit sein und dem Jungen u.U. wenig helfen. Es könnte passieren, dass die Wiederholung nichts bringt und er spätestens dann ein Kandidat für die Förderschule würde.

An manchen GS gibt es auch Förderschullehrkräfte, die dort unterstützen und beraten (auch, was Differenzierung im Unterricht betrifft). Es wäre wichtig, zu wissen, ob es die vielleicht auch an der betreffenden Grundschule gibt?!

Die Eltern sollten sich also darüber bei der GS-Leitung informieren,

  • ob diese über Förderschullehrkräfte verfügt; denn diese arbeiten z.B. auch präventiv.
  • wieso man eine Wiederholung „abwartet“, anstatt jetzt mit differenzierten Plänen für den Jungen zu arbeiten.
  • ob es nicht sinnvoller wäre, ein Verfahren einzuleiten, um ein Gutachten erstellen zu lassen. Dieses stellt dann durch die Ergebnisse eine Empfehlung dar, wie und wo der Junge die bestmögliche Förderung erfahren könnte.

Gruß - iceage

Hallo,

in Niedersachsen gibt es laut Google schulpsychologische Beratung http://www.schulpsychologie.de/adressen/niedersachse… . Das sollte eigentlich nichts kosten.

Alles Gute

Felix

Danke euch allen für eure Tipps!

…Hat mir weiter geholfen!

Gruß
smokassi

Wenn der Junge eine Rechenschwäche hat, nennt man das Dyskalkulie. Ist im Grunde wie Legasthenie nur beim Rechnen.

Mein Sohn hat eine lange Odysse hinter sich.
Als erstes sollten die Eltern zur zuständigen Schulpsychologin gehen. Kann man im Rektorat erfragen. Die macht dann ein paar Tests. Ich wohne in Niederbayern, da hat es vor 5 Jahren noch keine Therapie Möglichkeiten gegeben. In Oberbayern gibt es sogar richtige Schulen die Legasthenie/Dyskalkulie behandeln.
Versuch einfach ÜBERALL Informationen zu ziehen. Ich habe mich damals auch nicht gescheut bei den Experten der diversen Eltern/Kind Zeitungen anzurufen. Informationen zu sammeln was, wie, wo möglich ist, ist das allerwichtigste.

Mein Sohn hat also keine Therapie bekommen. Ich habe mit Ihm extrem geübt. Er musste in seiner Hauptschulzeit 2 mal Klassen wiederholen und hat nur den Hauptschulabschluss geschafft. Den qualifirierenden Abschluss hat er nicht geschafft. Aber wir sind damit zufrieden, den eine Abschiebung in eine Förderschule kam für uns von Anfang an nicht in Frage. Die „Zuständigen“ wollten das gerne und haben da auch richtig Druck gemacht. Aber das ein Kind aus der Förderschule z.B. kein Englisch hat und danach auch in eine Förder Berufsschule muss hat mir keiner gesagt. Das habe ich mir selber zusammengefragt.