Folgen des Subventionsabbaus in der Landwirtschaft

Guten Abend,

welche Folgen könnte der Abbau von Subventionen, wie z. B. des verbilligten Diesels für Landwirte haben?

Lebensmittel werden teurer werden, da Landwirte in Deutschland den erhöhten Preis an die Lebensmittelindustrie weitergeben müssen und diese ihn an ihre Kunden weitergibt.

Da die Subventionen nur in Deutschland gekürzt werden und in anderen Ländern nicht, ist Landwirtschaft in Deutschland weniger konkurrenzfähig, d. h. das Höfesterben wird sich nochmal beschleunigen. Das führt zu Problemen wenn es mit dem Import ausländischer landwirtschaftlicher Erzeugnisse mal nicht klappt, wie man beim Ukrainekrieg bereits beobachten konnte. Dass Lieferketten unterbrochen werden können konnte man bei der Pandemie sowie bei den ausbleibenden bzw. nicht mehr gewollten Erdgaslieferungen aus Rußland sehen.

Es wird zudem zu einem höheren CO2-Ausstoß kommen, denn:

Ein Landwirt bekommt den Rabatt auf Diesel nicht an der Tankstelle sondern muss einen eigenen Tank betreiben und diesen per Tankwagen befüllen lassen. Diese Extrakosten lohnen sich nur, wenn es dafür den Steuerrabatt auf den Diesel gibt. Fällt dieser Rabatt weg, ist es für den Landwirt günstiger zur Tankstelle zu fahren und direkt zu tanken anstatt die laufenden Kosten für den Tank und die Kosten für die Lieferung zu haben. Da die Tankstelle nicht immer neben den Hof bzw. neben den Feldern ist müssen weitere Strecken mit den Traktoren zurückgelegt werden.

Die Nachfrage nach den teueren regionalen Produkten wird einbrechen, stattdessen werden günstige Produkte aus dem Ausland vermehrt nachgefragt werden - was zu hohem Schadstoffausstoß durch den Transport führt.

Was denkt ihr? Welche Folgen wird es noch geben bzw. was kann man gegen diesen klimapolitisch, sicherheitspolitisch und volkswirtschaftlich schädlichen Akt der Bundesregierung tun?

Gruß

Desperado

Du hast Dir ja zum Glück die Antwort selber gegeben, die Dir passen.

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Dazu brauchen wir erstmal Fakten, deshalb die Zusatzfrage:
Über welche Zahlen reden wir hier?
Also:
Wie viel „teurer“ wird der Treibstoff pro Liter?
Wie viele Liter Treibstoff muss man pro Hektar für die Bewirtschaftung rechnen? (Ich weiss, Äpfel und Birnen, aber irgendeinen Durchschnittswert oder eine Zahl von… bis … wird es wohl geben um die Dimension abschätzen zu können.)
Um welchen Betrag verteuert sich somit das Endprodukt pro Kilogramm, pro Tonne und auch in Prozent?

Ich lese in dem Zusammenhang wiederholt „Existenzbedrohung“ und auch „Höfesterben“, sind diese Schlagworte berechtigt?
Was ist letztendlich wirklich dran? Erst wenn wir Zahlen und Fakten haben, können wir diskutieren, nicht mit den schwammigen Begriffen, die aktuell durch die Diskussionen wabern.

Dass die Wiederholung von Behauptungen diese nicht besser oder auch „wahr“ machen. Wir brauchen Zahlen, Daten, Fakten als Basis der Diskussion.

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Neulich: Zahlungen an die EU, mit denen die ganzen Subventionen [auch unserer Landwirtschaft] bezahlt werden, sind Teufelszeug.
Heute: Subventionen sind absolut notwendig, weil wir hier sonst alle am Hungertuch nagen.

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ungefähr die, die der ungleich viel dramatischere Subventionsabbau hatte, der seit etwa 1980 in der Landwirtschaft hatte:

Der Strukturwandel in der Landwirtschaft wird beschleunigt werden, die deutsche Landwirtschaft wird wieder konkurrenzfähig, bevor ihr Franzosen, Belgier, Dänen usw. usw. ganz davonlaufen; die Zahl der Überfahrten und die damit einhergehende irreversible Schädigung der Bodenstruktur wird geringer werden. Größere Betriebe mit größeren Schlägen können mit größeren Arbeitsbreiten und damit deutlich geringerem Treibstoffeinsatz arbeiten.

Und es besteht eine ernsthafte Chance, dass nach vielen Versuchen verschiedener Hersteller im Lauf der vergangenen 50 Jahre der LNG-Traktor von New Holland (warum kommt der eigentlich nicht von John Deere aus Deutschland?) endlich einer sein wird, der in Serie gehen kann und Biogas aus der Landwirtschaft unmittelbar dort oder zumindest sehr nahe von dem Ort nutzt, wo es erzeugt wird.

Die Geschichtlein vom Hoftank kommentiere ich nicht, die sind einfach zu lächerlich.

Das Elend mit den seit 1870 teils dramatisch, teils nur unsinnig überhöhten Erzeugerpreisen in der Landwirtschaft, das zu einer gewaltigen Verschwendung von Ressourcen geführt hat, wurde vom ersten Tag an mit Autarkiephantasien begründet. Tatsache ist, dass Deutschland derzeit trotz aller immer noch bestehenden Agrarsubventionen meilenweit von Selbstversorgung mit landwirtschaftlichen Produkten entfernt ist und damit sehr gut lebt. Es gibt ja auch keinen vernünftigen Grund, Selbstversorgungg anzustreben, wenn man nicht gegen Frankreich, Belgien, Niederlande, Dänemark und Polen in den Krieg ziehen will.

Der ach so schlimme Transport besteht u.a. aus Güterzügen (etwas vom Letzten, was trotz aller verkehrspolitischen Unvernunft noch auf der Schiene läuft) aus den beiden französischen Weizenbecken direkt an die Rampe der deutschen Mühlen, und erfreulicherweise seit kurzer Zzeit von Valencia nach Dortmund und in die Niederlande (etwas von Wenigem, das sich bei allen Sonntagsreden im Güterverkehr tasächlich positiv entwickelt hat.). Die ersten und die letzten wenigen Kilometer werden mit Diesel gefahren, der ganz überwiegende Rest elektrisch. Das würde mit Subventionen für LKW-Diesel kaum passieren, die ja eigentlich auch dringend notwendig wäre, um das Fuhrunternehmersterben zu bremsen.

Valencia ist bereits an europäische Normalspur angeschlossen, die Verlängerung des Obst- und Gemüsekorridors bis Murcia wird in wenigen Jahren folgen.

Kurzer Sinn: Der Subventionsabbau an dieser Stelle ist im Vergleich zu dem, der seit 1980 in der Landwirtschaft stattgefunden hat, nicht mehr als der Dreck unterm Daumennagel, und die in den vergangenen Jahrzehnten teils mit großer Mühe weggeschaufelten Agrarsubventionen hatten ausschließlich positive Effekte. Natürlich kann man aus allem eine Propagandamasche machen - ich weiß nicht, ob jemand bei der Auto-Bild angesichts der geplanten PKW-Maut vom „SUV-Sterben“ geschrieben hat, gepasst hätte es und vielleicht auch gewirkt…

Schöne Grüße

MM

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Eines der besten Beispiele dafür, wie fehlgeleitet dieser Ansatz ist, ist wohl Nordkorea das in den 50er/60er Jahren des letzten Jahrhunderts eines der reichsten Länder der Welt war. Nur leider hing der Führer dem Gedanken nach, autark sein zu müssen und eben nicht mit den überreichlich vorhandenen Rohstoffen handeln zu wollen, sondern diese zu verwenden, um eine Schwerindustrie aufzubauen und mit deren Produkten vor allem das Militär auszustatten.

Schon damals war für die Landwirtschaft geeignetes Land nicht hinreichend vorhanden (das befand sich halt im damals armen Südkorea) und als dann nach 1990/1991 die Sowjets und China das Interesse daran verloren, das Land mit billiger Energie und billigen Nahrungsmitteln zu versorgen, führte das Verbrennen der Wälder dazu, das letzte bisschen Erde weggespült wurde und es zu den großen Hungerkatastrophen kam.

Der langen Rede kurzer Sinn: niemand käme auf den Gedanken, Deutschland müsse bei Reis, Bauxit und Fernsehern autark sein, aber ausgerechnet bei Kartoffeln, Weizen und Erbsen hört bei einigen der Spaß auf. Es ist mir ein Rätsel.

Grüße
C.

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Mir auch.

Aber ich treffe immer wieder auf das Bild, das „die Bauern“ als einzige „Ernährer des Volkes“ darstellt. Verquirlt mit Begriffen, die in dir Richtung „anständig, arbeitsam, bieder“ usw., in neuer Zeit auch mit „naturnah“ ergibt sich ein zäher Brei, gegen den nur schwer anzukommen ist.

Aus diesem Grund habe ich (nicht nur) oben den Wunsch nach Zahlen, Daten, Fakten geäussert. Bisher habe ich allerdings keine befriedigende Antwort bekommen.

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Was hast Du in der Grundschule im Matheunterricht gemacht?

Wie schlau ist es einen hohen Betrag an eine Institution wie die EU zu bezahlen um dann einen kleinen Bruchteil davon zurück zu bekommen?

Die Frage ist ja vielmehr, wo Du lesen und verstehen gelernt hast.

Antwort:

Das habe ich in den von Dir angezettelten Artikelbaum geschrieben, d.h Du hast auch eine Benachrichtigung erhalten. Nur hat Dich das Thema nicht mehr interessiert, weil Du irgendwann einsehen musstest, dass Du mit „aber Norwegen“ so ganz und gar nicht mehr weiterkamst.

Das wäre ziemlich unschlau.

Einer der Gründe, weshalb „wir“ als maßgeblicher Gestalter der EU die Kiste so aufgezogen haben, dass „wir“ ein Mehrfaches von dem zurückbekommen, was „wir“ einzahlen.

Das Interessante an der Konstruktion der EU ist, dass es kein einziges Land in der EU gibt, für den der Nutzen nicht höher wäre als die Kosten der EU-Mitgliedschaft. Ökonomisch ist die EU eine Riesensache - politisch ist einige Luft nach oben, aber das spielt in der Frage nach Nutzen vs. Kosten der EU-Mitgliedschaft keine Rolle, die ist nämlich rein ökonomischer Natur.

Schöne Grüße

MM

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Servus,

bei der weißen Ware von BSH, Liebherr und Miele hätte das sogar noch einen Sinn - aber das gehört woanders hin…

Schöne Grüße

MM
(wird heute mal wieder den gerade noch rechtzeitig 1980 gekauften Dual-Plattenspieler aus Meßkirch in Betrieb nehmen, der seither anstandslos seinen Dienst versieht…)

ist sehr schlampig formuliert,

Natürlich hatten die Agrarsubentionen keine positiven Effekte, sondern das Wegschaufeln…

M

Neuwahlen.

Ich kann mich an keine Regierung der Nachkriegszeit erinnern, die derart konzept- und planlos, bürgerfern und mit solch sach- und fachwissenbefreitem Personal in der Führungsebene in Deutschland agiert hat. Im nächsten Jahr wird vermutlich die Inflation wieder steigen (Mehrwertsteuererhöhungen, Klimaabgaben, Krankenkassenzusatzbeiträge,…), das Ranking im internationalen Vergleich wird weiter sinken (Wirtschaftswachstum, Bildung, Digitalisierung, Deindustriealisierung…), und die Abhängigkeiten von anderen Nationen wird deutlich zunehmen (Energieversorgung, innere und äußere Sicherheit,…).

und was wird Christian Merz dann konkret betreffend die angesprochene Frage der Agrarsubventionen machen?

Wenn er - wie ihm ins Stammbuch geschrieben steht - Stillstand auf ganzer Linie und im Übrigen verschärfte Erhöhung der Grundrente der Heeremans von Zuydtwyck verordnen wird, wird ihm - und hier ist ein großer Vorteil der Brüsseler Schattenregierung zu sehen - die EU gewaltig auf die Finger klopfen.

Was schlägst Du denn konkret vor? Hic Rhodos, hic salta!

MM

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Guggugs -

Kleine Textaufgabe:

19 minus 19 gibt was???

Winkewinke

MM

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Und das witzige ist, dass man das ganze Chaos, das ganze kontraproduktive und widersprüchliche Handeln und auch das Nichthandeln auf zwei Faktoren zurückführen kann: Olaf Scholz und die FDP. Mir sind die Kabinette seit Kohl I allesamt noch recht präsent und ich kann mich nicht entsinnen, dass - wenn man die beiden genannten Aspekte abzieht - eine Regierung so kompetent, so transparent und so kompetent gewesen ist wie die aktuelle und dabei stechen vor allem Habeck, Baerbock und Pistorius hervor.

Aus irgendeinem Grunde aber schafft es insbesondere die Union, die Schuld für alle Missstände, die während ihrer Kanzlerschaft entstanden sind, den Grünen anzulasten und das ist wirklich die große Besonderheit bei dieser Regierung. Bei allen anderen Machtwechseln in Bund und Ländern haben nämlich alle Vorgängerregierungen das gleiche versucht und sind immer sehr schnell von Medien und Bevölkerung dafür verspottet worden, aber diesmal ist das anders und ich frage mich, ob die Union nur einfach geschickter oder die Bevölkerung und die Medien einfach blöder geworden sind.

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Du überrascht mich immer wieder neu. Du solltest über eine Karriere im Kabarett nachdenken.

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Wen meinst Du eigentlich konkret mit „wir“? Ist es nicht vielmehr so, dass einige Personen der Oberschicht von der EU profitieren und die breite Masse eher weniger?

Hab Dir dort geantwortet damit das Chaos nicht noch größer wird als ohnehin schon.

Ich warte nicht gebannt vor dem Monitor nach Meldungen über Antworten da ich neben meinen Aktivitäten hier im Forum auch noch daran teilnehme:

https://www.stupidedia.org/stupi/Das_Leben

man redet z.B. von 0,24€/kg Weizen …

Wenn man bedenkt, dass wir den überweigenden Anteil unserer Lebensmittel eh aus dem Ausland beziehen (nicht weil wir das müssten, sondern weil viele Menschen immer genau das haben wollen, was es vor Ort gerade nicht gibt) hier noch eine Übersicht, dient tatsächlich in unserer Ernährung - der größte Teil sind Futterpflanzen vor allem für die Massentierhaltung … unser täglich Fleisch gib uns heute (nein ich bin kein Vegetarier- aber es ist durchaus ein guter Ansatz den Fleischkonsum zu überdenken und lieber die kleinen Landwirte direkt zu fördern, die noch Qualität liefern und nicht die Riesenbetriebe

https://www.umweltbundesamt.de/umweltatlas/umwelt-landwirtschaft/einfuehrung/landwirtschaft-in-deutschland/wie-wird-die-landwirtschaftliche-flaeche-in

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