Folgen von Öl im Wasser

Hallo miteinander!

Erst kürzlich habe ich mitbekommen, wie mein Freund ohne Mühe Öl in den Abfluss geleert hat! Ich kann das einfach nicht mit ansehen…
Dann habe ich angefangen, meine Freunde zu fragen, wie sie es Zuhause machen. Ca. 80% von ihnen schütten Öl einfach in den Abfluss. Sie meinen, es sei nicht weiter schlimm, denn man kann Öl ohne weiteres von Wasser trennen, das sei ziemlich einfach!

Was meint ihr dazu?

Das einzige, was ich gefunden habe, war:

"Ein (1) Liter Öl verseucht ca. 1 Million Liter Trinkwasser, das entspricht dem Verbrauch von einer Person in 14 Jahren! "

Danke schon mal…
Grüsse,
Sandy

Welches Öl
Moin auch,

erstmal die grundsätzliche Frage, weil Öl nicht gleich Öl ist: Wird Speiseöl (Sonnenblumen, Distel etc.) in den Ausguss gekippt oder Motoröl?

Ralph

Hallo Sandy,

Ca. 80% von ihnen schütten Öl einfach in den Abfluss. Sie meinen, es sei nicht weiter schlimm, denn man kann Öl ohne weiteres von Wasser trennen, das sei ziemlich einfach!

Wenn du deinen Freunden mal was zum Nachdenken geben willst:

Strafgesetzbuch § 324 - Gewässerverunreinigung

(1) Wer unbefugt ein Gewässer verunreinigt oder sonst dessen Eigenschaften nachteilig verändert, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Der Versuch ist strafbar.

(3) Handelt der Täter fahrlässig, so ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe.

(Q: http://dejure.org/gesetze/StGB/324.html)

Die Einleitung in eine Kanalisation wird regelmäßig auch als Gewässerverunreinigung betrachtet, da das Öl letztlich immer darin landen wird (selbst wenn die Kläranlage 99,9% ausfiltert, bleibt ein nicht unerheblicher Rest, siehe dazu auch http://books.google.com/books?id=NxBE2E8iGA4C&pg=PA3… und die vier Seiten davor).

Kurz gesagt: es ist eine Strafttat, und es ist Vorsatz - bis zu fünf Jahren Knast.

Und wenn ich höre, das es die Mehrzahl so macht - dann sollte man vieleicht auch mal hart durchgreifen.

lg & schönes WE,
mabuse

erstmal die grundsätzliche Frage, weil Öl nicht gleich Öl ist:
Wird Speiseöl (Sonnenblumen, Distel etc.) in den Ausguss
gekippt oder Motoröl?

Hallo Ralph

Kommt es wirklich so darauf an?! Ich hätte jetzt Öl zum Braten gemeint, egal ob Sonnenblume oder Olivenöl oder anderes…

Gruss

Wenn du deinen Freunden mal was zum Nachdenken geben willst:

Strafgesetzbuch § 324 - Gewässerverunreinigung

Hallo Mabuse.

Wooowwww… Diese Informationen sind wirklich eindrücklich!!! Danke…
Das gilt auch für die Schweiz, oder?

Gruss

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Hallo!

Öl aus Lebensmitteln sind (chemisch betrachtet) Ester aus Carbonsäuren und Alkoholen. Bei den meisten Speisefetten handelt es sich aus Verbindungen des Alkohols Glycerin mit dre Fettsäuremolekülen (vielleicht ist Dir schon einmal das Wort „Triglyceride“ begegnet; genau das ist gemeint). Pflanzliche und tierische Fette und Öle sind vollkommen biologisch abbaubar.

Schmieröle, Heizöl, Erdöl, … haben damit gar nichts zu tun. Das sind Kohlenwasserstoff, die beinahe gar nicht biologisch abbaubar sind. (Würdest Du im Zweifelsfall lieber einen Schluck Olivenöl oder einen Schluck Erdöl trinken? Siehst Du …) Wer also diese Art von Öl über die Kanalisation entsorgt, macht sich zurecht strafbar.

Trotzdem sollte man heißes Fett lieber über den Müll als über den Abfluss entsorgen. Das hat aber nichts mit der Umweltverträglichkeit zu tun, sondern damit, dass Fette, wenn sie sich abkühlen, hart werden. Das kann dazu führen, dass der Abfluss verstopft.

Gruß, Michael

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Moin auch,

Strafgesetzbuch § 324 - Gewässerverunreinigung

Nein, eben nicht. Es kommt auf das Öl an. Bei Erdölderivaten hättest du ja recht, weil die nicht abgebaut werden. Wenn aber Speiseöl reingekippt wird, passiert einfach gar nichts, das ist auch keine Wasserverschmutzung.

Ralph

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Moin auch,

Kommt es wirklich so darauf an?! Ich hätte jetzt Öl zum Braten
gemeint, egal ob Sonnenblume oder Olivenöl oder anderes…

Die kannst du in den Ausguss kippen. Die Bakterien haben dann was zum Fressen. Motoröl, bzw. Erdölderivate dürfen da allerdings nicht reingekippt werden, das ist wirklich strafbar. Wie weiter unten schon geschrieben wurde, dass eine sind Glycerintriester = Bakterienfutter, das andere sind Kohlenwasserstoffe = Wasserverschmutzung.

Ralph

Strafgesetzbuch § 324 - Gewässerverunreinigung

Wooowwww… Diese Informationen sind wirklich eindrücklich!!!

Hallo,
Unfug klingt immer beeindruckend. Liegt aber an dir, da du Mineralöl und Speiseöl auf eine Stufe stellst. Jede Frage kann nur so gut beantwortet werden, wie sie gestellt wurde.
Das was du gelesen hast (Eingangsposting), gilt für Mineralöl. Deshalb wird zum Beispiel zum Schmieren von Kettensägen Speiseöl verwendet (bleibt mit den Spänen draußen im Wald, schädigt aber kein Grundwasser, da es den Bakterien so gut schmeckt wie uns).
Dennoch sollte man kein Speiseöl in den Ausguss kippen, da die Rohre (auch Kanalisation) sich dann schneller zusetzen. Die Kläranlage wird mit dem Speiseöl fertig. Es gibt zwar auch Bakterien, die Mineralöl abbauen, aber diese sind nicht so zahlreich vertreten und sie arbeiten langsamer.
Bestimmte Bestandteile von Mineralöl sind giftig. Speiseöl nicht.
Es kann sein, dass das Entsorgen von Speiseöl über die Kanalisation eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Da muss man aber in die betreffende kommunale Abwassersatzung schauen.
Grüße
Ulf

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Kohlenwasserstoffe = Wasserverschmutzung.

Speisefette sind auch Kohlenwasserstoffe

Moin,

Speisefette sind auch Kohlenwasserstoffe

hättest Du geschwiegen…

In einigen Bereichen schätze ich Deine Artikel als fachlich fundiert, aber hier solltest Du lieber schweigen :wink:

Gandalf

Tach,

Die kannst du in den Ausguss kippen. Die Bakterien haben dann
was zum Fressen.

Ratten aber auch.
Dazu kommt, daß die Kläralagen trotzdem so was gar nicht gerne mögen (sehr hohe Sauerstoffzährung) und zu Verstopfungen der Leitungen kann es dazu auch noch kommen.
Formaljuristisch ist es zudem auch verboten.

–> besser nicht!

Gandalf

Moin,

Wenn aber
Speiseöl reingekippt wird, passiert einfach gar nichts, das
ist auch keine Wasserverschmutzung.

falsch!
Das hat schon so mancher Besitzer einer Frittenbude gedacht und das Öl und Fett via Kanal entsorgt, bis das Ordnungsamt und der Staatsanwalt den Leutchen kräftig was gehustet haben.

Gandalf

Speisefette sind auch Kohlenwasserstoffe

hättest Du geschwiegen…
In einigen Bereichen schätze ich Deine Artikel als fachlich
fundiert, aber hier solltest Du lieber schweigen :wink:

Hallo Gandalf,
ich schätzte dich bisher besonders dann, wenn du Irrtümer nicht nur benennst, sondern wenn du zur Aufklärung beiträgst. Also mache ich das nun, damit spätere Leser auch etwas davon haben:
Fluorchlorkohlenwasserstoffe (als Beispiel) sind, obwohl darin Kohlenstoff und Wasserstoff, und im Wort sogar Kohlenwasserstoff enthalten ist, keine Kohlenwasserstoffe, da Kohlenwasserstoffe dadurch definiert sind, dass ausschließlich Kohlenstoff und Wasserstoff enthalten sind.

Warum du als Brett-MOD die persönliche, und nicht die fachliche Argumentation gewählt hast, ist mir schleierhaft.
Grüße
Ulf

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Hi,

ich schätzte dich bisher besonders dann, wenn du Irrtümer
nicht nur benennst, sondern wenn du zur Aufklärung beiträgst.

stimmt! Entschuldige bitte.
Also Fettsäuren haben eine lange Kette, die formal den Kohlenwasserstoffen gleicht, aber Fettsäuren habe sozusagen eine Knabberkante für einen Prozess, der β-Oxidation heißt.
Chemisch ist das die Carboxylgruppe, die die Fettsäure zur Säure macht.
Von diesem Ende der Kette wird die Molekel Schritt für Schrit abgebaut.
Bei Kohlenwasserstoffen funktioniert das nicht, die sind ziemlich inert.

Warum du als Brett-MOD die persönliche, und nicht die
fachliche Argumentation gewählt hast, ist mir schleierhaft.

Ich dachte, daß Du das ‚:wink:‘ gesehen hattest und es als das erkannt hast was es ein sollte - Ironie.
Es sollte kein persönlicher Angriff sein.

Gandalf

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Moin Verzaubernder,

Das hat schon so mancher Besitzer einer Frittenbude gedacht
und das Öl und Fett via Kanal entsorgt, bis das Ordnungsamt
und der Staatsanwalt den Leutchen kräftig was gehustet haben.

Jepp, stimmt schon. Ich muss zugeben, dass ich die Mengen, die der Betroffene in den Knal jagt nicht mit den Mengen einer Frittenbude auf die gleiche Stufe gestellt habe. Ich dachte eher an die Reste in der Bratpfanne oder so. Und davon setzt sich auch kein Kanal zu, wie einige hier vorgeschlagen haben.

Ralph

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Ich muss zugeben, dass ich die Mengen, die
der Betroffene in den Knal jagt nicht mit den Mengen einer
Frittenbude auf die gleiche Stufe gestellt habe. Ich dachte
eher an die Reste in der Bratpfanne oder so. Und davon setzt
sich auch kein Kanal zu, wie einige hier vorgeschlagen haben.

Hallo Ralph,
ich dachte an keinen der beiden Extreme. Eher an 1-2 Liter Öl aus dem Fonduetopf.
So unterschiedlich interpretieren wir das Ausgangsposting.
Mit dem Wassersparen und gleich bleibenden Kanaldurchmessern sind die Ablagerungen nicht mehr zu unterschätzen. Wird halt mehr durch Entsorger gespült. Gesamtkosten bleiben dann bei geringerer Wasserabnahme (Verbraucher) gleich.
Grüße
Ulf

Tach,

Jepp, stimmt schon. Ich muss zugeben, dass ich die Mengen, die
der Betroffene in den Knal jagt nicht mit den Mengen einer
Frittenbude auf die gleiche Stufe gestellt habe.

regelmäßig ein halber Liter tuts auch schon.
Wenn da einer feststellt, daß sein Olivenöl ranzig geworden ist und die halbe Flasche voll so entsorgt, oder den Inhalt der Friteuse oder des Fonduetopfs, dann ist das schon nicht mehr spaßig.

Ich dachte
eher an die Reste in der Bratpfanne oder so. Und davon setzt
sich auch kein Kanal zu, wie einige hier vorgeschlagen haben.

d’acord
Da hat man ja meist auch noch Tenside beigegeben.

Gandalf

Hallo Ulf,

Unfug klingt immer beeindruckend. Liegt aber an dir, da du Mineralöl und Speiseöl auf eine Stufe stellst.

Du hast natürlich recht.
Ich bin beim Lesen des Urspungspostings (automatisch) von Mineralöl ausgegangen. Da ich kein Friteuse oder so benutze, bin ich noch nie in die Verlegenheit gekommen, altes Speiseöl entsorgen zu müssen.

Auch würde das Zitat des Ursprungspost

"Ein (1) Liter Öl verseucht ca. 1 Million Liter Trinkwasser, das entspricht dem Verbrauch von einer Person in 14 Jahren! "

bei Speiseölen nicht wirklich Sinn machen.

Sorry für meine undifferenzierte Antwort, deren Geltungsbereich ich hiermit ausdrücklich auf Mineralöl eingrenzen möchte.

Wissen wir eigentlich mittlerweile, um welche Art von Öl es ging?

lg, mabuse