Fonds: realisierter Gewinn/Verlust

Hi,

ich hab seit einem Jahr zwei Fondsanlagen bei der FFB. Bei deren Auflistung wird stets ein aktueller Gewinn/Verlust und ein realisierter Gewinn/Verlust angezeigt. Kann mir jmd diesen Begriff etwas anschaulicher erklären?

Fonds1: 78€ (aktueller Gewinn/Verlust) | -2,27€ (realisierter Gewinn/Verlust)
Fonds2: 545€ (aktueller Gewinn/Verlust) | 0€ (realisierter Gewinn/Verlust)

Auf dem Fonds1 werden Anteile zur Tilgung der Depotführungskosten verkauft.

Lege ich in der Annahme richtig, dass der aktuelle Gewinn eine Momentaufnahme ist, wenn ich alle Fondsanteile verkaufen würde?

Maßgebend ist aber wie ich bereits gehört habe immer der realisierte Gewinn/Verlust. Allerdings kann ich mit diesem Wert noch nichts anfangen. Hätte gedacht, dass bei guten 600€ (aktueller Gewinn) auch der realisierte Gewinn positiv wäre. Die laufenden Depotskosten sind 2.6%.

Oder ist der realisierte Gewinn/Verlust zu Beginn immer negativ?
Würde ich beim Verkauf aller Anteile insgesamt 2,27€ verlieren?

mfg
patrick

Hallo,
ein Portfolio hat immer (mindestens) drei Kennzahlen: NAV, unrealisierter G/V (engl. P/L) und realisierter G/V. Der NAV ist die augenblickliche Bewertung aller Positionen in Deinem Portfolio (inkl. Barbeständen), im Prinzip was Du schreibst:

nur eben für das Portfolio der Fondsgesellschaft. Der unrealisierte G/V ist die Änderung des NAV zwischen zwei Zeitpunkten vermindert um die Änderung der Barbestände in dem Zeitraum, der realisierte G/V ist genau letzteres, die Differenz der Barpositionen.

Für Dich als Fondskunden sind diese Werte nur informativ, oder höchstens aus steuerlicher Sicht relevant. Du bekommst bei Verkauf den Verkaufspreis mal Fondsanteile (abzgl. eventueller Rücknahmeabschläge). Dann hast Du in Deinem Portfolio den Gewinn/Verlust für diese Position realisiert.

Das sagt man, weil erst nach dem Verkauf alle Kosten bekannt werden, als da wären Spread (die Differenz zwischen Bewertungspreis und Geldkurs), eventuell weitere Liquidationskosten (wenn nicht alle Stücke zum aktuellen Geldpreis abgesetzt werden können), eventuell Währungskosten (falls die Position nicht in der Kontowährung geführt wird), im Fondsfall eventuell Rückgabeabschläge, im Anleihefall Stückzinsen. Und dann kann man je nachdem wie „netto“ Du die ganze Sache brauchst auch noch Steuern, Maklercourtagen, Transaktionsgebühren, Depotführungskosten, etc. abziehen.

Am Ende steht da eine Summe, die Du in den Händen hältst und ein Einsatz, den Du mal in den Händen hieltst. Die Differenz (vor/nach Fixkosten/Steuern) ist Dein realisierter Gewinn.

Nein, Du bekommst in etwa 78+545-2.27 (abzüglich o.g. Effekte).