Fonds versus Bausparvertrag

Ich habe eine vermutlich simple Frage an die Finanzexperten.

Heute war ich bei einem Vortrag einer Vermögensbertungsfirma und die verglichen den klassischen Bausparvertrag mit einem Fond.

Ich habe nachher nachgedacht. Also wenn ich 6 Jahre auf einen Bausparer im Monat 100 Euro spare, dann habe ich nach 6 Jahren 7200 Euro.

Die Finanzberatungsfirma verlang ca. 700,-- Euro Beratungsentgeld, das wären 9,7 % das am Ende der Laufzeit angesparten Kapitals. In Österreich haben wir 3 % Inflation also müßte mein Fonds (um besser zu sein, als ein Bausparer) deutlich mehr als 12,7 bringen…

Meine Frage: Schafft das überhaupt ein Fond?

Hallo,

diese beiden Anlageformen sind völlig unterschiedliche Anlageklassen und kann man gar nicht mit einander vergleichen. Bausparen hat keinerlei Wertschwankungen. Natürlich können Fonds mehrstellig in Prozent zulegen aber auch verlieren.

Gruss.

Hallo,

da ich kein Fonds-Experte sondern Bauspar-Experte bin, kann ich die Frage nur zum Teil beantworten.
Der Bausparvertag unterliegt im Gegensatz zu Fonds keinen Kursschwankungen und die Verzinsung ist vertraglich vereinbart. Er ist in jedem Fall die risikoärmere Anlage.

Gruß
Marandsan

Hallo
tut mir leid da kann ich nicht helfen. Ist nicht mein Thema.
Viel Erfolg

Eine solche Vergleichsrechnung anzustellen, ist erst einmal ein guter Ansatz, um die Plausibilität zu prüfen - das erst einmal als Kompliment :smile:

Nimm es mir nicht übel, wenn ich nicht nachrechne, ob Deine Rechnung punktgenau stimmt (evt. Zins Bausparvertrag, Gegenrechnung auch hier von Inflation). Ich gehe jetzt davon aus, dass Du richtig gerechnet hast.

Ich werde gleich auf die Renditeerwartung eingehen und wie ich persönlich Chancen/Risiken bewerten würde.

Aber vorweg der wesentliche Unterschied der Anlageformen:
Ein Bausparvertrag hat zum Zweck, ein Zinsversprechen für ein Darlehen am Ende der Ansparphase zu erhalten. Man benutzt das Instrument gerne, um niedrige Zinsen wie sie derzeit gelten für ein künftiges Bau-/Renovierungsvorhaben o.ä. zu nutzen. Ohne diese Darlehensvereinbarung zum Ende der Ansparphase wären die meisten anderen Banksparläne (ja, selbst diese) und Tagesgeldanlagen rentabler durch höhere Verzinsung.
Ein Fonds hat den einzigen ureigenen Zweck, das angelegte Kapital zu vermehren, wobei höhere Renditechancen zumeist entsprechende Verlustrisiken beinhalten (nur in Ausnahmefällen gibt andere Zielsetzung als Vermehrung, wie z.B. Inflationsschutz/Vermögenserhaltung bei vermeintlich hoher Sicherheit).

Jetzt zur Bewertung: Bei Beratungskosten von fast 10% der Anlagesumme wird es ein Fonds immer schwer haben, ein respektables Plus zu erwirtschaften, insbesondere, wenn womöglich noch von sicheren Erträgen gesprochen wird. Die Aktienmärkte bieten solche Sicherheit nicht: es drohen auch Verluste.
Bei geschlossenen Fonds gibt es vielfältige Angebote, teilweise wird Sicherheit vorgegaukelt, die es nicht gibt (beispielsweise garantierte Vergütungen für Energiegewinnungsanlagen, sicherer Holzbedarf, staatlich geförderte Bauprojekte etc.). Viele wirklich interessante Konzepte, das will ich nicht leugnen, aber 100% sicher ist da gar nichts.
Bei einer zusätzlich teuren Beratung wie in Deinem Fall würde ich von so etwas abraten. Eine alte Weisheit sagt zudem: investiere nur, wenn Du die Geldanlage wirklich verstehst.

Ist das gegeben, kann man beispielsweise über Fondssparpläne bei Fondsdiscountern (ohne Ausgabeaufschläge) nachdenken. Vielleicht da mal mit kleinen Summen (teils ab 25Euro/Monat) Erfahrungen sammeln, einen anderen Teil in sichere Anlagen stecken.

Dazu gehören auch Bausparverträge. Laufen bei Banken und die Geldeinlagen dort sind erstens gut geschützt (über Einlagensicherungsfonds) und zweitens lässt die Bundesrepublik derzeit keine deutsche Bank pleite gehen :wink:

Geldanlage ist heute komplex geworden, deswegen war die Antwort auch recht lang. Hoffe, ich konnte helfen.

  1. man kann einen Fonds nicht mit einem Bausparvertrag vergleichen und behaupten, was besser ist.
  2. Höhe Kosten beim Abschluss dienen nur dem Berater, damit es eine möglichst hohe Sofortprovision gibt
  3. Fondssparpläne immer flexibel und unter Vermeidung hoher Sofortkosten machen, somit muss man sich weder an eine Laufzeit, noch an einen Betrag und an einen bestimmten Fonds binden.

Gruß von www.blind-vertrauen.de

Ich danke Dir für die Antwort, das Baugefühl hat mir so etwas Ähnliches auch geraten… Hinzu kommt, dass ich einen Bausparer einfach laufen lassen kann, während ich bei einem Fonds doch fallweise nachschauen sollte ob das ganze noch kostendeckend ist… Danke…

Grundsätzlich ist das möglich, aber -
es ist seriöser von einer Performance von ca. 6% auszugehen.
Ein Aktienfonds sollte außerdem mindestens 8 beser 10 Jahre gehalten werden und dazu gehört nicht nur Disziplin.
D. h. für eine Laufzeit von ca 6 Jahren, ist ein Aktienfonds nicht geeignet.

Ich persönlich halte es wie der „Bund der Versicherten“ der sagt: Bausparverträge sind legaler Betrug!

Hallo,
leider weiß ich nur in Sachen Bausparen bescheid. Fonds sind für mich Böhmische Dörfer.

)

Von daher muss ich bei Ihrer Frage leider passen.

Was ich Ihnen sagen kann, ist das sich ein Bausparvertrag auf jeden Fall lohnt wenn Sie die Förderung beantragen können (Wohnungsbauprämie und/oder Arbeitnehmersparzulage).
Dazu müssen Sie unter gewissen Einkommensgrenzen liegen (17.900,00/25.600,00 EUR für ledige) und dem Deutschen Steuerrecht unterliegen (Sie erwähnten Österreich).

Ein Bausparvertrag hat aber auch Bearbeitungsgebühren. Im günstigsten Fall 1 % der Bausparsumme. Wenn Sie also 6 Jahre 100 EUR einzahlen, müssten Sie eine ungefähre Bausparsumme von 15.000,00 EUR abschließen (also 150,00 EUR Abschlussgebühr) und dann evtl auch noch jährlichen Kontoführungsgebühren.

Die Guthabenszinsen sind auch nicht sooo der Knaller (ca. 1%) Nach 6 Jahren gibt es rd. 200 EUR Guthabenszinsen. Dann muss man noch die Kontoführungsgebühr und die Abschlussgebühr abziehen.

Momentan kommt man also mit ca. ± Null raus.

Für eine pure Anlage, lohnt sich ein Bausparvertrag also eher nicht.

Was den Fond angeht, weiß ich leider nichts. Tut mir leid. :smile:
Hoffe ich konnte Ihnen trotzdem helfen.
Viele Grüße

Es kommt darauf an, was Sie vorhaben. Z. Zt. sind die Kurse an den Aktienmärkten bereits sehr hoch. Beim Bausparvertrag haben Sie z. Zt.niedrige Zinsen. Wenn Sie bauen wollen könnte der Bausparvertrag günstiger für Sie sein, weil Sie möglicherweise weniger Zinsen zahlen müssen wenn Sie in eine Hochzinsphase kämen. Z. Zt. wären Bankdarlehen besser.

Ob die Beratung 700 € kosten muss, ist mir nicht klar. Hier sollten Sie besser selbst mal im Internet einen Vergleich machen. Langfristig wären Fonds wahrscheinlich besser, falls Sie nicht bauen wollen. Kaufen Sie sich vielleicht die Zeitschrift „Finanztest“. Dort können Sie monatlich die besten Fonds finden. Und mischen Sie Ihre Fonds. Nicht jeder gute Fonds bleibt gut. Denken Sie auch an die Kaufkosten. Hier bieten sich Direktbanken an.
In den Zeitungen sind im allgemeinen nur die Kurse enthalten. Sie brauchen aber die langfristigen Ergebnisse. Sehen Sie doch auch mal bei den Seiten der Fernsehsender rein, z. B. ARD oder N.TV

Hallo Wolkenstein,

das ist natürlich eine sehr offene Frage.

Erstmal wäre meine Frage wie es mit zusätzlichen Kosten aussieht, gerade beim Bausparvertrag (BSPV).
Bei einem BSPV ist das Ziel ja später mal einen günstigen Kredit zu bekommen. Daher schliesst man den BSPV
auch über einen gewissen Rahmen ab. Dann spart man einen Teil an und den anderen kann man dann als
Zinsgünstiges Darlehen in Anspruch nehmen. Dieses Kostet jedoch in der Regel 1% von der Bausparsumme.

Ist diese bei den EUR 700 schon dabei oder kommt die Extra?

Bei einem Fonds gibt es auch viele Kosten, diese Fallen aber meines Erachtens nicht so ins Gewicht.

Daher erstmal die die Frage, was willst du eigentlich? Wie lange kannst du „auf das Geld verzichten“?
Muss kurzfristig verfügbar sein?

Lange rede, Kurzer Sinn, deine Frage ob ein Fonds über 12,7 % bringen kann, ja, das kann er. Aber er könnte auch
Verlust machen! Das kommt natürlich ganz auf die Struktur des Fonds an für die du dich entscheidest, wie das allgemeine
Marktumfeld ist und so weiter…

Da du aber regelmäßig mtl. sparen willst könntest du an dieser Stelle den sogenannten Cost Average Effekt
nutzen. (=Bei teuren Preisen weniger Kaufen, bei günstigen mehr)

Tut mir leid wenn ich dir keine genaue Antwort geben kann. Aber das ist auch eine ziemlich offene Frage von dir, auf die man

nur mit, „Ja, ein Fonds kann mehr als 12,7 % erwirtschaften, aber er kann auch weniger erwirtschaften“ antworten kann.

Vielleichts hat dir die Antwort aber auch ein paar andere Denkanstöße gegeben.

Beste Grüße
Leggy

Hallo!
hatte mich eigentlich vor einem Monat als Experte austragen lassen, weil ich keiner bin…
Aber 700 Euro für eine Vermögensberatung auszugeben bei einem Wert von 7200 Euro käme mir nie in den Sinn! Ganz wenige - die besten Fonds schaffen das vielleicht - nur welche sind das in 7-10 Jahren? Ds weiß heute noch kein Mensch, auch wenn das viele vorgeben. Fakt ist: die Masse schafft das nicht und viele machen sogar Verlust! Natürlich wird das kein Berater zugeben - die leben doch davon!
Also such Dir den besten Bausparvertrag und evtl. noch jemand, der Dir einen Teil von der Provision weitergibt.
Ich bin damals über bausparkassen-vergleich.de beim Deutschen Ring gelandet. Daztu gabs noch 50 Euro auf ein neues Konto bei der Mercedes-Benz-Bank. Heute kann das anders sein, aber das war damals ziemlich optimal.
Den Rest kann man ja zu Sonderkonditonen, z.B. Cortal Consors oder der DAB-Bank in verbindung mit einem Depotübertrag mit 3,5-4% als Tagesgeld anlegen. Das Depot wurde vorher bei einer anderen Bank eröffnet und übertragen. Da lag ein Geldmarktfond drin, der nur 1,5% abwirft aber zu 99% sicher ist und dann schnellstmöglich verkauft wurde, sofern das die Bedingungen fürs Tagesgeld zuließen (z.B. bei Cortal Consors).

Viele Grüße
vom Sparer

Ich habe eine vermutlich simple Frage an die Finanzexperten.

Heute war ich bei einem Vortrag einer Vermögensbertungsfirma
und die verglichen den klassischen Bausparvertrag mit einem
Fond.

Sorry, zu Besonderheiten in Österreich kann ich leider nix sagen.

Ich habe nachher nachgedacht. Also wenn ich 6 Jahre auf einen
Bausparer im Monat 100 Euro spare, dann habe ich nach 6 Jahren
7200 Euro.

Die Finanzberatungsfirma verlang ca. 700,-- Euro
Beratungsentgeld, das wären 9,7 % das am Ende der Laufzeit
angesparten Kapitals. In Österreich haben wir 3 % Inflation
also müßte mein Fonds (um besser zu sein, als ein Bausparer)
deutlich mehr als 12,7 bringen…

Der Bausparvertrag muss aber auch die Inflation ausgleichen… In Deutschland sind hierfür auch Abschlusskosten üblich…

Meine Frage: Schafft das überhaupt ein Fond?

Natürlich gibt es Fonds, die das schaffen. Ob die für Deinen Zweck geeignet sind, kann ich Dir nicht sagen.
Grundsätzlich gilt: Je höher die Rendite-Chancen desto höher die Risiken der Geldanlage.

Man kann auch heute noch 20 bis 30 Prozent Rendite erwirtschaften… das Risiko, dass das Geld statt dessen aber komplett weg ist, ist aber nicht unerheblich.

Gruß Dirk

Ich kann diese Frage nicht beantworten. Wichtige zu berücksichtigende Parameter (in Deutschland) wären da noch z.B.
für den Bausparvertrag:

  • Zinsen
  • Boni
  • ggf. Wohnungsbauprämie
  • ggf. Arbeitnehmer-Sparzulage
  • ggf. Riester-Förderung
  • Abschlussgebühr
  • Verwaltungsgebühren

für den Fonds:
+/- Kursentwicklung

  • Fondsgewinne
  • Agio / Verkaufsaufschlag

Fonds sind spekulativer als ein Bausparvertrag - hier kann ein Berater auf Euro und Cent genau die Guthabenentwicklung berechnen, das geht systembedingt beim Fonds nicht (Kursentwicklungsschwankungen). Wenn ein Fonds lukrativer als ein Bausparvertrag sein soll muss man das Risiko für die Kursentwicklung „einpreisen“, also der Fonds muss in der Modellrechnung schon wesentlich mehr Ertrag bieten als der Bausparvertrag.

Eigentlich lassen sich beide Pruduktgruppen nicht direkt vergleichen - das ist in Etwa so, als wenn man bei Kraftfahrzeugen einen Rennwagen mit einem Panzer vergleicht: Beide können fahren!