Eine solche Vergleichsrechnung anzustellen, ist erst einmal ein guter Ansatz, um die Plausibilität zu prüfen - das erst einmal als Kompliment
Nimm es mir nicht übel, wenn ich nicht nachrechne, ob Deine Rechnung punktgenau stimmt (evt. Zins Bausparvertrag, Gegenrechnung auch hier von Inflation). Ich gehe jetzt davon aus, dass Du richtig gerechnet hast.
Ich werde gleich auf die Renditeerwartung eingehen und wie ich persönlich Chancen/Risiken bewerten würde.
Aber vorweg der wesentliche Unterschied der Anlageformen:
Ein Bausparvertrag hat zum Zweck, ein Zinsversprechen für ein Darlehen am Ende der Ansparphase zu erhalten. Man benutzt das Instrument gerne, um niedrige Zinsen wie sie derzeit gelten für ein künftiges Bau-/Renovierungsvorhaben o.ä. zu nutzen. Ohne diese Darlehensvereinbarung zum Ende der Ansparphase wären die meisten anderen Banksparläne (ja, selbst diese) und Tagesgeldanlagen rentabler durch höhere Verzinsung.
Ein Fonds hat den einzigen ureigenen Zweck, das angelegte Kapital zu vermehren, wobei höhere Renditechancen zumeist entsprechende Verlustrisiken beinhalten (nur in Ausnahmefällen gibt andere Zielsetzung als Vermehrung, wie z.B. Inflationsschutz/Vermögenserhaltung bei vermeintlich hoher Sicherheit).
Jetzt zur Bewertung: Bei Beratungskosten von fast 10% der Anlagesumme wird es ein Fonds immer schwer haben, ein respektables Plus zu erwirtschaften, insbesondere, wenn womöglich noch von sicheren Erträgen gesprochen wird. Die Aktienmärkte bieten solche Sicherheit nicht: es drohen auch Verluste.
Bei geschlossenen Fonds gibt es vielfältige Angebote, teilweise wird Sicherheit vorgegaukelt, die es nicht gibt (beispielsweise garantierte Vergütungen für Energiegewinnungsanlagen, sicherer Holzbedarf, staatlich geförderte Bauprojekte etc.). Viele wirklich interessante Konzepte, das will ich nicht leugnen, aber 100% sicher ist da gar nichts.
Bei einer zusätzlich teuren Beratung wie in Deinem Fall würde ich von so etwas abraten. Eine alte Weisheit sagt zudem: investiere nur, wenn Du die Geldanlage wirklich verstehst.
Ist das gegeben, kann man beispielsweise über Fondssparpläne bei Fondsdiscountern (ohne Ausgabeaufschläge) nachdenken. Vielleicht da mal mit kleinen Summen (teils ab 25Euro/Monat) Erfahrungen sammeln, einen anderen Teil in sichere Anlagen stecken.
Dazu gehören auch Bausparverträge. Laufen bei Banken und die Geldeinlagen dort sind erstens gut geschützt (über Einlagensicherungsfonds) und zweitens lässt die Bundesrepublik derzeit keine deutsche Bank pleite gehen
Geldanlage ist heute komplex geworden, deswegen war die Antwort auch recht lang. Hoffe, ich konnte helfen.