Forderung nach Gehaltserhöhung realistisch

Hallo,

ich arbeite im Kundenservice bei einer Unfallversicherung seit ca 1 Jahr und es läuft momentan richtig gut. Ich werde immer schneller und mache kaum Fehler. Jetzt ist es so, dass das Unternehmen zwei Sorten von Mitarbeitern einstellt.

Mitarbeiter ohne medizinischen Hintergrund
Mitarbeiter mit medizinischen Hintergrund (Physiotherapeuten, Rettungsassistänten etc.)

Beide machen im groben die gleiche Arbeit. Wir nehmen den Fall auf und organisieren die Hilfeleistungen. Jetzt bekommen die Mitarbeiter mit medizinischen Hintergrund mehr Gehalt.

Glaubt Ihr es mach sinn nach einiger Zeit mal nachzufragen , ob man auch in die Gehaltsstufe von Mitarbeitern mit medizinischen Hintergrund eingestuft werden kann. Da man die mangelnde Fachkenntnis ggf durch Berufserfahrung ausgleichen kann.

Im Prinzip geht es darum, die Fälle nach Schwere zu kategorisieren. Ich habe dafür eine Liste von Beispielen. Klar kenne ich nicht alle Fachbegriffe. Ist auch selten nötig ,da die Verletzungen im überschaubarem Rahmen sind.

Viele Grüße

Überleg dir, was passiert wenn du fragst oder wenn du nicht fragst.

A: Du fragst nach. Dann gibt es zwei Möglichkeiten. Du kriegst mehr Geld, oder du kriegst nicht mehr Geld.

B: Du fragst nicht nach. Dann gibt es nur eine Möglichkeit: Du kriegst nicht mehr Geld.

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Stell den Antrag erst wenn Du keine Fehler mehr machst und wenn Deine Rechtschreibung tadellos ist!
Und wieso glaubst Du, dass Du das gleiche Anrecht hast wie die von Dir genannten Berufsgruppen die alle eine dazu erforderliche, zum Teil kostenpflichtige, Ausbildung absolviert haben?
ramses90

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Wie gesagt die Tätigkeit ist eigentlich nahezu die selbe. Zudem habe ich auch eine kostenpflichtige Ausbildung absolviert als Industriekaufmann.

(Ich meine ganz abgesehen davon frag ich mich sowieso, warum ein Riesenkonzern seine Leute nahe des Mindestlohn bezahlt.)

Weil der entscheidende Punkt ist, wieviel Gewinn der Mitarbeiter dem Arbeitgeber bringt. Der Gewinn steigt für gewöhnlich mit dem (relevanten) Fachwissen. Ob man sich das im Rahmen seiner Tätigkeit aneignet oder bei Einstellung schon mitbrachte, ist nicht mehr interessant, wenn es denn erstmal vorhanden ist. Viel wichtiger ist, ob der AN sein Wissen aktualisiert. Wer sich auf seinen Lorbeeren in Form eines Ausbildungs- oder Uni-Zeugnisses ausruht, kann ganz schnell abgehängt sein.

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Hallo,

fragen kann man immer, aber hilfreich ist es, einen guten Grund präsentieren zu können. Ich habe es mir über Jahre hinweg zu eigen gemacht, nach den regelmäßig sehr gut ausfallenden Beurteilungen zu fragen, wie sich die in zum 1. Mai (üblicher Termin für BGT=Bonus, Gehalt, Titel) auszahlen werden, was regelmäßig zu erfreulichen Ergebnissen führte.

Mit anderen Worten: der Äußerung des Wunsches sollte eine entsprechend positive Aussage der relevanten Führungskraft vorausgehen. Man könnte also - wenn keine regelmäßigen Gespräche zu dem Thema (also bspw. Zielerreichung) stattfinden - einen Termin vereinbaren und fragen, wie zufrieden die nächsthöhere Führungskraft mit der Arbeitsleistung ist, die man so erbringt. Sind die Rückmeldungen positiv, kann man auf der Basis nachfragen, ob es Potential für Gehaltserhöhungen bzw. Umgruppierungen gibt bzw. unter welchen Voraussetzungen.

Einfach reinlatschen und „ich will mehr, aber dalli“ rausposaunen, ist hingegen nicht unmittelbar erfolgversprechend.

Gruß
C.

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Man sollte es einem AG nicht so einfach machen, eine Gehaltserhöhung abzulehnen, indem man so argumentiert wie Du es aktuell vorhast. Du hast hier zwei Gruppen mit unterschiedlichen Qualifikationen. Das ist ein wunderbar objektives Merkmal, anhand man die unterschiedliche Bezahlung und insbesondere auch einen angemessenen Abstand in der Bezahlung zwischen diesen Gruppen begründen kann. Dann sprichst Du auch noch von „im groben die gleiche Arbeit“ bzw. „die Tätigkeit ist eigentlich nahezu die selbe“ und „klar kenne ich nicht alle Fachbegriffe“. Da macht ein Dir nicht sonderlich wohl gesonnener AG gleich draus, dass es Dir an der nötigen Qualifikation mangelt, den Unterschied in der Arbeit der beiden Gruppen hinreichend erkennen und würdigen zu können, und dass es durchaus einen gehaltswerten Mehrwert darstellt, wenn jemand erfahren im Umgang mit allen Fachbegriffen ist.

ME ein ganz schlechter Ansatz! Versuche Dich statt dessen lieber auf deine eigenen Stärken und deine eigene Entwicklung zu beziehen. D.h. wenn Du die Zahl der pro Tag bearbeiteten Fälle steigern konntest, die Zahl der richtigen Einschätzungen durch Dich zugenommen hat, Du erkennst und bereit bist, mehr Verantwortung zu übernehmen, damit dann aus der direkten Vergleichbarkeit der beiden Gruppen herauskommen kannst, … dann sind das Dinge, mit denen man eine Gehaltsverhandlung deutlich besser untermauern kann.

Das ist ganz einfach: Weil es offenbar genug Leute gibt, die keinen besser bezahlten Job finden! Ganz ehrlich: Das ist eine Frage, die man nicht dem AG, sondern sich selbst stellen sollte. „Warum finde/habe ich nur einen Job nahe des Mindestlohns? Was müsste ich dafür tun, um deutlich besser zu verdienen?“ Und zwar nicht im Sinne, von bei gleicher Arbeit mehr Geld vom aktuellen AG zu bekommen, sondern im Sinne von: „Augen aufhalten, wo man mit den aktuellen/sinnvollerweise zusätzlich zu erwerbenden Qualifikationen mehr verdienen kann“. Du bist Industriekaufmann. Warum machst Du dann genau den Job, den Du aktuell machst (der offenbar mit dieser Qualifikation nichts zu tun hat), und gehst nicht dahin, wo Leute mit und aufgrund dieser Qualifikation deutlich besser verdienen?

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Das ist ein dualer Ausbildungsberuf, wieso musstest du dafür zahlen, statt bezahlt zu werden?

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Ich hab eigentlich nur den Buchhaltungsteil verstanden, mit dem Rest der Ausbildung konnte ich nie viel anfangen. Liegt vielleicht daran das ich eine Umschulung gemacht hatte und mir das alles immer recht theoretisch vorkam und nach der Umschulung bin ich nie so wirklich in die Buchhaltung reingekommen. Fand das auch immer etwas langweilig. Der Job macht mir ja einigermaßen Spaß, wenn man nicht so wenig verdienen würde. Aufgrund einer Behinderung arbeite ich auch nur 30 Stunden, so dass ich eigentlich an der Armutsgrenze lebe. Ich hab zwar ein Polster ,das ist allerdings in 2,5-3 Jahren aufgebraucht ist ,wenn ich meinen Lebensstandart weiter behalte. Spätestens dann muss ich mich nach was anderem Umsehen. Im Moment verdränge ich das noch. Ob ich vielleicht doch nochmal einen Anlauf in der Buchhaltung versuche …mal schauen. Sehe allerdings wenig Einstiegsstellen mit wenig Berufserfahrung. Ich habe ca ein halbes Jahr in der Debitorenbuchhaltung gearbeitet. Ich habe auch schon viel wieder vergessen…es wäre wohl ein Neuanfang.

MIt einer kaufmännischen Ausbildung steht einem nun wirklich ein sehr breiter Bereich weit jenseits der „Buchhaltung“ offen. Wenn ich mir unsere Einkäufer ansehe, die tagtäglich über riesige Einkaufsvolumina verhandeln, das Haus nach außen gegenüber den Lieferanten vertreten und in wirklich spannenden, großen Projekten stecken, gemeinsam mit Leuten wie mir dann Konflikte lösen und Vertragsanpassungen umsetzen, … dann sind das durchaus auch Kollegen mit einer kaufmännischen Ausbildung, die dabei auch nicht so ganz schlecht verdienen. Auch als ich noch auf der anderen Seite des Tisches saß hatte ich im Vertrieb immer mit ausgebildeten Kaufleuten zu tun, mit denen gemeinsam ich an großen Ausschreibungen und Angeboten für Top-Unternehmen der deutschen Wirtschatf gearbeitet habe. Auch das alles sehr spannende Themen mit hohen Werten und interessanten Fragestellungen weit jenseits von „fünf Artikel zum Standardpreis aus der Wawi suchen“.

Du musst Dich halt etwas umschauen, was alles mit deiner Ausbildung so machbar wäre, und dann tiefer in Dinge einsteigen, die Dich interessieren, damit Du dann in einem ersten Vorstellungsgespräch zeigen kannst, dass Du bei dem Thema mitreden kannst.