Hallo
Die anderen Antworten sind leider nicht (ganz) richtig. Daher:
bisher dachte ich, dass mit einem Formatieren wirklich alle
Info, d.h. vorher vorhandene Dateien physikalisch gelöscht
sind, da das Medium komplett in einen Grundzustand versetzt
wird.
Nein. Zumindest unter DOS und Windows wird beim Formatieren streng genommen nur das ‚Inhaltsverzeichnis‘ gelöscht, so dass das Betriebssystem die betreffenden Dateien nicht mehr findet und darum das Medium leer erscheint.
Der Unterschied zwischen normaler Formatierung, die länger dauert und der Schnellformatierung ist eine Überprüfung auf fehlerhafte Sektoren, die bei der Schnellformatierung weggelassen wird.
Mit Windows Vista hat sich das allerdings geändert. Dort wird bei einer vollständigen Formatierung das betreffende Medium mit Nullen überschrieben. Diese Formatierung muss man aber über Umwegen vornehmen, die Standardformatierung ist ein Schnellformat.
Wenn man sichergehen will, dass die vorherigen Daten nicht mehr rekonstruiert werden können, z.B. weil man die Festplatte oder den ganzen Computer veräussern will, sollte man die Platte mit einem sogenannten ‚Wiping-Tool‘, z.B. mit ‚Dariks Boot And Nuke‘, kurz DBAN, behandeln. Dabei wird die gesamte Festplatte mit Daten überschrieben, so dass nachher nicht mal mehr eine Partitionierung oder ein Dateisystem vorhanden ist.
Vor vielen Jahren, als noch Festplatten mit ‚MFM‘ bzw. ‚RLL‘ als Schnittstellen aktuell waren und wo die Schreib-Leseköpfe noch erheblich weniger präzise bewegt wurden, war es teilweise auch nach mehrfachem Überschreiben möglich, Daten zu rekonstruieren. Doch diese Zeiten sind vorbei. Heute werden die Köpfe viel genauer positioniert, so dass es praktisch keine ‚Restmagnetisierung‘ mehr gibt.
Daher ist es entgegen landläufiger Behauptungen, Mythen etc. bei modernen Festplatten so, dass bereits nach einmaligem Überschreiben der ganzen Platte die Daten nahezu nicht mehr rekonstruiert werden können. Ein ‚Autonuke‘ bei DBAN, bei dem die Platte 3 mal überschrieben wird, ist in den allermeisten Fällen daher mehr als ausreichend. Irgendwelche stärkeren Methoden bis hin zur ‚Gutmann-Methode‘ mit 32 Durchgängen ist reine Zeitverschwendung.
CU
Peter