Formulierung im Ausbildungszeugnis

Hallo,

Mein Neffe hat seine Ausbildung beendet uns sein Ausbildungszeugnis erhalten. Er hat es mir gezeigt und gefragt, ob das so in Ordnung ist. Ich arbeite zwar im Büro, kenne mich damit aber leider nicht aus. Kann sich jemand mal den Text anschauen und mir sagen, ob das in Ordnung ist?

Er hat eine Ausbildung zum Elektroniker gemacht. Im Zeugnis steht, wann und wo er seine Ausbildung gemacht hat. Dann kommt:

Er hat sich während der Ausbildung alle Fachkenntnisse und Fertigkeiten seines Ausbildungsberufs mit gutem Erfolg angeeignet. Er hat sein Wissen durch die Teilnahme an Schulungen und Seminaren stets erfolgreich erweitert.

Dann ist aufgeführt, was er alles gemacht hat.

Durch seine gute Auffassungsgabe konnte er meist schnell in neue Aufgabengebiete einarbeiten. Hervorzuheben ist seine Fähigkeit, optimale Lösungen zu finden. Er zeigte bei seiner Ausbildung jederzeit großes Engagement und Eigeninitiative. Auch bei sehr hohem Arbeitsanfall bewältigte er alle wesentlichen Aufgaben termingerecht und einwandfrei. Alle ihm übertragenen Aufgaben hat er mit zunehmender Selbständigkeit stets gut erledigt.

Er arbeitete jederzeit sehr zuverlässig. Sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht erzielte er immer gute Arbeitsergebnisse. Er bewältigte seine Aufgabenbereiche stets zu unserer Zufriedenheit.

Er wurde von Vorgesetzten, Ausbildern und Kollegen als freundlicher und hilfsbereiter Kollege geschätzt.

Es wäre toll, wenn jemand mir sagen würde, ob das soweit in Ordnung ist.

Moin!

Mein Neffe hat seine Ausbildung beendet uns sein
Ausbildungszeugnis erhalten. Er hat es mir gezeigt und
gefragt, ob das so in Ordnung ist. Ich arbeite zwar im Büro,
kenne mich damit aber leider nicht aus. Kann sich jemand mal
den Text anschauen und mir sagen, ob das in Ordnung ist?

Man kann nur vollständige Arbeitszeugnisse zuverlässig beurteilen.
Heutzutage wird zwischen den Zeilen formuliert, was man über denjenigen
sagen will.

Er hat eine Ausbildung zum Elektroniker gemacht. Im Zeugnis
steht, wann und wo er seine Ausbildung gemacht hat.

Ist die Lehrer bereits abgeschlossen und er wurde auch übernommen oder macht er erst noch Prüfung?

Dann
kommt:

Er hat sich während der Ausbildung alle Fachkenntnisse und
Fertigkeiten seines Ausbildungsberufs mit gutem Erfolg
angeeignet. Er hat sein Wissen durch die Teilnahme an
Schulungen und Seminaren stets erfolgreich erweitert.

Was er genau drauf hat wird lieber nicht beim Namen genannt? Weil er nichts besonderes kann?

Dann ist aufgeführt, was er alles gemacht hat.

Und das wäre? Kaffee kochen, Werkstatt fegen, telefonieren? Und das mit wachsendem Erfolgß
Verstehst du, dass es wichtig ist zu wissen, welche Dinge er gemacht hat.

Durch seine gute Auffassungsgabe konnte er meist schnell in
neue Aufgabengebiete einarbeiten. Hervorzuheben ist seine
Fähigkeit, optimale Lösungen zu finden. Er zeigte bei seiner
Ausbildung jederzeit großes Engagement und Eigeninitiative.

Gut, aber knallharte Beispiele wären eindrucksvoller.

Auch bei sehr hohem Arbeitsanfall bewältigte er alle
wesentlichen Aufgaben termingerecht und einwandfrei.

Die unwesentlichen Aufgaben hat er dann aber doch liegenlassen.

Alle ihm
übertragenen Aufgaben hat er mit zunehmender Selbständigkeit
stets gut erledigt.

„Gut“ hört sich hier nicht nach ner 2 an.

Er arbeitete jederzeit sehr zuverlässig. Sowohl in
qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht erzielte er
immer gute Arbeitsergebnisse. Er bewältigte seine
Aufgabenbereiche stets zu unserer Zufriedenheit.

Nicht zur vollen, nicht zur vollsten usw.
Mittelmäßig.

Er wurde von Vorgesetzten, Ausbildern und Kollegen als
freundlicher und hilfsbereiter Kollege geschätzt.

Kompetent wollen wir’s dann aber doch nicht nennen.

Es wäre toll, wenn jemand mir sagen würde, ob das soweit in
Ordnung ist.

Nein, ist es nicht, weil du die Hälfte weggelassen hast und das hier ein Stochern im Nebel ist.

Sei so gut - und dann höre auf M.L., Guido, petzi oder mike-river!

Gruß, Fogari

Hallo Susi,

bitte poste doch das Ausbildungszeugnis nochmal komplett (ausser natürlich Eigen- und Firmennamen sowie - wenn erwähnt - Geburtsdatum). Und auch von mir die Frage: wurde der Neffe denn übernommen? Und noch was: Was für eine Firma war das? Also eher die Zweimann-Hinterhof-Klitsche oder der (mittel)grosse Konzern?

*wink*

Petzi

Hallo, zuerst mal vielen Dank für die umfangreichen Antworten. Ich habe nicht damit gerechnet, dass sich so schnell jemand meldet, daher war ich erst jetzt wieder im Forum.

Wir haben im Internet recherchiert und gesehen, dass die Formulierung „zu unserer Zufriedenheit“ wohl nur ein ausreichend ist.

Er hat das Zeugnis jetzt nochmals mit in die Firma genommen und seiner ehemaligen Ausbildungsleiterin gezeigt. Sie hat ihm ein Programm gezeigt, mit dem man Zeugnisse schreiben kann. In der neuesten Version dieses Programmes steht, dass „zu unserer Zufriedenheit“ jetzt ein befriedigend bedeutet, es wurde wohl „aufgewertet“. Ich weiß nicht, ob das stimmt. An dieser Formulierung wird daher nichts mehr geändert, es werden aber noch weitere Schulungen aufgenommen, die er besucht hat. Sobald er sein neues Zeugnis hat und mich mal wieder besucht, stelle ich den ganzen Wortlaut ein.

Mein Neffe ist ein netter und vor allem zuverlässiger junger Mann. Leider war er zu Beginn seiner Ausbildung noch sehr unsicher und unselbständig. Das ist im Laufe der Zeit besser geworden, so wie es im Zeugnis steht.

Er arbeitet bei einem kleinen Ableger eines großen Konzerns und wurde nach Ende seiner Ausbildung, auf Wunsch seines neuen Meisters, in einen Mitarbeiterpool übernommen, befristet für ein Jahr, da innerhalb der Firma keine Stelle frei war. Die anderen Azubis (aus anderen Ausbildungsberufen) wurden nicht übernommen. Er hat kurz vor Ende seiner Ausbildung einen neuen Ausbildungsmeister bekommen, sein alter Meister ging in Rente.

Wie gesagt, ich melde mich nochmals.