Hallo!
Die Handhabung ist je nach Projektträger verschieden. Oft geht es um Pauschalen, bei denen nach Qualifikationsstufen unterschieden wird und das genaue Gehalt keine Rolle spielt. Abgerechnet wird Pauschale zzgl. irgend einem festen Prozentsatz für Gemeinkosten, in dem u. a. Urlaubsgeld und Krankheit pauschal enthalten ist. Zu den Abrechnungen gehören Stundennachweise, i. d. R. wird dabei zwischen projektbezogenen und anderweitigen Stunden unterschieden.
Anm.: In ungefähr 30 Jahren mit etlichen öffentlich geförderten Vorhaben erlebte ich keine wirklich in die Tiefe gehende Kontrolle (ist von außen ohnehin nur schwer möglich, zumal der Projektträger dafür nicht bezahlt wird). Bei größeren Investitionen wird schon mal gefragt, ob man die Anlage/die Maschine/ das Gerät billiger befristet mieten könnte (ist natürlich nicht der Fall) und ob die Sache auch nach Projektende noch irgendwie F+E zugute kommt (na klar).
Aber ganz egal, wie es der Projektträger gerne hätte, die Stundenzettel der wenigstens entfernt mit dem Projekt beschäftigten Mitarbeiter sollte man sicherheitshalber auf Anhieb parat haben. Vollständige Akten - egal was drin steht - sind das Himmelreich der Bürokraten und machen sie restlos zufrieden. Es mag alles noch so perfekt sein, aber wehe, in den Formalien gibt es Lücken, dann ist mindestens der Teufel los. Bei den Entwicklungsergebnissen kann schon mal getürkt werden (wer frei von Sünden ist, werfe den ersten Stein), aber bei Radiergummis und Bleistiftminen muss die Rechnung auf den Cent genau passen (im übertragenen Sinn gemeint).
Ich darf wirklich behaupten, reichlich Erfahrung mit F+E-Mitteln, Investitionszulagen und was sonst noch so an Segnungen verstrullt wird (die Wortwahl ist nicht ganz zufällig) gesammelt zu haben. Ergebnis: Oft ein betriebswirtschaftlich gefährliches Gift und in mindestens ebenso vielen Fällen der Leim für Blender, Taugenichtse und sonstige Subventionsabgreifer. Mit genügend Erfahrung (die man aber naturgemäß immer erst hinterher hat) tappst man in keine Fallen, lässt die Finger von staatlichen Segnungen oder setzt sie optimal ein. Der Regelfall sieht aber anders aus. Unternehmungen, die sich beim besten Willen nicht rechnen, die keine Chance auf dauerhaften Bestand haben, weil sie unfähig geführt werden, halten sich mit F+E-Förderungen über Wasser. Zur Optimierung der Förderung wird Personal eingestellt, das weder gebraucht wird, noch geeignet ist. Die Ursache des danach absehbar erfolgenden Crashs ist regelmäßig eine inkompetente Leitung, die staatliche Zuschüsse nutzte, um ihr wirtschaftliches Ende hinaus zu zögern. Das müssen keine Bösewichte sein, sondern schlicht Stümper; im Ergebnis nur wenig Unterschied. Nach meiner Beobachtung bilden die Fälle die Minderheit, in denen kaufmännisch klug handelnde Inhaber/Geschäftsführer die Förderung zum geeigneten Zeitpunkt beantragten und nachhaltig nutzbringend einsetzten.
Es sollte ein Selbstgänger sein, dass Mitarbeiter betriebliches Geschehen nicht nach außen tragen. Aber manche Leute brauchen dafür die ausdrückliche Ansage.
Gruß
Wolfgang