Fortsetzung "Lost in Red Groosel"

Ich schien mich im Kreis zu drehen. Niemand wusste etwas oder hatte etwas gesehen. Am besten ich befragte noch einmal die Zugehfrau.
„Miss Lavinia Struggle, bitte überlegen Sie ganz genau, ob Sie nicht doch etwas Auffälliges gesehen oder gehört haben. Es ist sehr wichtig! Sie wollen doch auch, dass wir den Mörder finden, oder nicht?“
Statt einer Antwort heulte Miss Stuggle laut auf. Als ich sie streng anschaute, griff sie zu ihrem Taschentuch und trötete ausführlich hinein. Sergeant Strongfellow verdrehte die Augen. Mit einem strengen Blick mahnte ich ihn zur Disziplin.
„Miss Struggle …“, begann ich erneut. Und wieder heulte die Angesprochene los wie eine Sirene.
Sollte ich für heute aufgeben? Aus der Zugehfrau schien ich im Moment kein einziges klares Wort herauszubekommen. Andererseits wollte ich auch dem Mörder der Drei keinen unverdienten Vorsprung verschaffen. Grübelnd betrachtete ich die Reste der kaputten Weinflasche.
„Ja, das ist es! Da war doch noch was! Ich erinnere mich!“, rief Miss Struggle plötzlich. „Mit genau so einer Weinflasche ist mir heute morgen Örßjulah Keepswitch begegnet!“
„Örßjulah Keepswitch? Sind Sie ganz sicher?“ Ich war über die Maßen überrascht. Was hatte Örßjulah Keepswitch hier zu suchen? Und in welchen Verhältnis stand sie zu den drei Toten? Die Sache wurde immer undurchsichtiger.

Örßjulah Keepswitch war eine alte Bekannte. Jedenfalls, wenn man jemand so nennen darf, der seit Jahren immer immer in den Polizeiakten auftauchte. In den ersten Jahren - und das war schon sehr lange her! - führte sie noch ihren Klarnamen Ursula Halteschalte. Ich kann mich gar nicht mehr genau erinnern, wann sie den Namen verenglischte. Und warum? Egal, Örßjulah Keepswitch nannte sie sich bestimmt schon zwölf Jahre lang, wenn nicht noch länger. Wir nannten sie nur „die dunkle Örßjulah“, obwohl sie sich ihr Haar seit einier Zeit weizenblond färbte. Doch zu dunkel war ihre jeweilige Rolle in unzähligen Fällen gewesen. Nicht ein einziges Mal hatten wir ihr irgendein Verbrechen nachweisen können, doch in nahezu jedem schien sie eine entscheidende Rolle zu spielen.
Wir nannten diesen Fall nur noch den Red-Groosel-Fall. Und er wurde immer mysteriöser …

1 Like

Omg, hast du zuviel Rotwein mit Red Groosel geschnüffelt? :wink:Wo nimmst du diese Namen her. Ich muss allerdings zugeben, dass ich sofort ein Bild vor Augen hatte. Und tatsächlich einen Hauch von Motiv. Mal schauen, ob ich mit der Identifikation weitermache (hier hatte ich noch einen hübschen Gedanken, natürlich noch unausgegoren) oder mich ein bisschen mit Örßjulah beschäftige. Und ich muss sehr angestrengt darüber sinnieren, woran mich Örßjulah erinnert.

Liebe Grüße

Gesine

Tegel war übrigens halb ironisch, halb ernst gemeint.

Hallo,

ich weiss nicht, worum es geht, aber den Text finde ich einfach gut. Ich mußte ihn zuende lesen.

Bei Ursula Halteschalte bin ich vor Lachen fast vom Stuhl gefallen.

Chapeau, Hans-Jürgen Schneider

Das ist die Luft hier! Und ansteckend isses auch! Pass bloß auf :wink:

Ist eine meiner Lieblingsfiguren: die hinterhältig kichernde Örßjulah :smiley:

Worum es geht, wissen wir auch noch nicht. Wir spinnen ja nur rum.
Kann übrigens jeder mitmachen! Um so mehr desto schräger wirds :wink:

Schönste Grüße
Ann da Cáva

Moin,

den Anfang findest du hier

Die Fortsetzung

Mitmachen ausdrücklich erwünscht!

Data

Strongfellow muss glaube ich raus. Der ist doch auf dem Revier und versucht, die Angehörigen zu erreichen.
Oder ist das bei solch einer Geschichte nicht wichtig?
Ich mache übrigens mit den Angehörigen weiter…