Fotografieren im Museum verboten?

Hallo,

ich war vor kurzem mal wieder in einem Kunstmuseum. Dort war Fotografieren und Handygebrauch verboten. Klar, wer das Handy benutzt ist laut. Doch Fotografieren mit Motiveinstellung „Museum“ ist ja ohne Blitz und ohne Geräusch. Warum dann verboten? Danach war ich in einem Technikmuseum. Da gab es kein Fotografierverbot.
Im Kunstmuseum kam mir eine verrückte Idee: da ich von der Terminologie recht wenig verstand, dachte ich, wenn ich jetzt ein Netbook mit mobilem Internet hätte, könnte ich mir im Wikipädia die Erklärungen anschauen. Wäre ja auch völlig geräuschlos. Ich habe aber keine Ahnung, wie solch ein Vorhaben ein Händy- und Fotografierverbot tangiert. Was meint ihr?

Gruß
Otto

Hallo, im Kunstmuseum ist es zum einen die Gefahr, dass doch jemand vergißt oder sich nicht drum schert, den Bllitz auszulassen. Und dann hat man auf Seiten der Technik Vieles getan, um die Werke nur einem bestimmten Lichtspektrum auszusetzen und dann kommt da so ein Dödel an, der evtl nicht vorher wegen Fotographieren gefragt hat, weil er jemand anderen „braven“ Fotographen sieht und blitzt dann frech fröhlich vor sich hin. Um sich da Diskussionen zu ersparen, macht ein generelles Foto-verbot Sinn. Manchmal ist es aber auch so, dass Museen auch mal eine Einzelgenehmigung aussprechen, wenn nicht soviel los ist und man darüber eine Gewisse Kontrolle haben kann (Aufpasser frei, keine Nachäffer im Sichtbereich etc). Denn Papier u. Organisches Material (Textil) ist extrem empfindlich.
Ein weiteres Problem ist der Urheberschutz bei Kunst. Bei moderner Kunst liegt dieser noch beim Künstler bzw. den Erben und das Museum muss über jedes Bild von einem Kunstwerk Rechenschaft ablegen und zum Teil selbst Nutzungsgebühren zahlen. WEnn dann Fotos davon bei irgendwelchen Privatleuten kursieren dann kann das Museum für den Mist den die damit machen (auf Homepage stellen, als T-Shirt vertreiben …) Rechenschaft ablegen, wie es dazu kommen kann und ggf auch Lizenzgebühren bezahlen. Ausserdem gibt es einige Museen, die für die Kunstverke Verwertungsrechte miterworben haben, und bei verwendung auch einen Happen abhaben wollen vom Kuchen. Entsprechend kann man da dann oft eine zusammen mit der Eintrittskarte eine Fotolizenz kaufen. Das macht insofern Sinn, weil viele Museen auf Einnahmen und Spenden angewiesen sind und gerade das Fotographieren (insbes. von den bösen Blitzern, die es dennoch immer wieder dabei gibt) eben auch besondere Schäden setzen und einen erhöhten Konservierungsaufwand bedeuten, zumindest über eine gewisse Zeit. Schliesslich schleusen manche Museen zT ja 5000-10000 Leute im Jahr durch die Ausstellung, wenn nicht sogar noch mehr (so als Durchschnittswert) und da ist das dann schon gut, wenn so wenig wie möglich davon Fotographieren.
Bei Technischen Museen hat man eher das Problem mit Grabblern. Insbes. wenn die Leute die Dinge noch als normales Arbeitsgerät kennengelernt haben, verstehen sie oft nicht, dass schon schlichtes Öffnen oder andatschen konservatorische Arbeit macht (Fingerabdrücke auf Messing aaaarrrrggghhh oder bröselnde Gummidichtungen).
Wobei da die Taktik sinnvoller ist, Bereiche zu haben, wo man grabbeln darf, und dies deutlich zu kenntzeichnen, und anderes was man eben nicht angrabbeln darf.
Gruß Susanne

Hallo Konzepi

Ob, wer und wie photographieren darf, bestimmt nicht das Museum sondern der Besitzer des Exponates. Meist ist das das Museum, aber in Dauer-, zumeist aber in Sonderausstellungen stehen ausgeliehene Exponate. Wenn der Leihgeber nicht möchte, daß photographiert wird, dann wird nicht photographiert. Basta. Und sei es noch so unsinnig. Da kann das Museum nichts dran schrauben.

Folgende mögliche Gründe gibt es, das Photographieren zu verbieten:

  • Konservatorische Gründe: Der Blitz schädigt das Objekt
  • rechtliche Gründe: Der Besitzer, Leihgeber gibt die Bildrechte nicht raus
  • personelle Gründe: unbeteiligte Besucher fühlen sich daran gestöhrt, plötzlich in einem privaten Bildband aufzutauchen (wir bekommen deswegen immer wieder Beschwerden)
  • Tierschutzgründe: Lebende Tiere (in Naturkundemuseen und vor allem Zoos) können aufgrund Blitzlichtgewitter (Stress) ernsthaft erkranken
  • pädagogische Gründe: Eine Führung mit einer Schulklasse, bei der jeder Schüler einen Photoapparat benutzt, ist schlichtweg nicht möglich.

Sicherlich lässt sich die Liste noch erweitern.

Gruß
Andreas

Hallo

deine Frage wurde ja schon im groben beantwortet aber um noch eines zu sagen in einigen Fällen ist es auch so ,so hab ich es in Nürnberg im DB Museum erlebt da stand noch ne Lok aus Adolfs zeiten mit entsprechender „Werbung“, und da ist Aufgrund dieser Symbole das fotografieren verboten.
mfg

Hallo,

ich war vor kurzem mal wieder in einem Kunstmuseum. Dort war
Fotografieren und Handygebrauch verboten.

Hi,
der Besucher soll wohl die Bildbände im Museumsshop kaufen statt selbst zu fotografieren.
Grüße
Christian