Fotografieren mit oder ohne Stativ?

Wie ich ja schon in der Fragestellung gesagt habe, geht es mir nicht um die „Bedienung“ an sich, sondern einfach um die Frage, ob man mit einem Stativ ein „noch besseres“ Ergebnis erzielen kann, als z.B. mit dem Bildstabilisator. Wenn ich eine Auslösezeit von 200-400 habe, sollte da ja eigentlich nichts verwackeln. Da ist die Frage, ob ein Stativ überhaupt einen Sinn ergibt.

Langzeitbelichtungen oder dunklere Stellen natürlich ausgeschlossen.
Ich wollte nur wissen, ob die kleine Unschärfe einfach vom Objektiv selber kommen - weil in Rezensionen immer gesagt wird, dass Reisezooms nie knackig scharf werden - oder ob das schon eine „selbstverschuldete Verwacklung“ war oder vom falschen Fokus.
Klar, kann man das aus der Ferne sowieso nicht sagen und wir reden hier ja vom Detailbereich. Das Bild selber wirkt natürlich immer Superscharf. Nur wenn man eben das Bild 1:1 auf dem Monitor anzeigt, denkt man sich "hmm… So dolle ist diese Stelle ja nicht gerade… :smile:

Experimente mache ich natürlich auch häufig. Dass ich zwischen den Objektiven Wechsel, oder z.B. eine Szene mit Polfilter und ohne fotografiere. Oft mir gar kein gravierender Unterschied auffällt (ja, ich weiß, wie man einen Polfilter bedient :wink: ).
Das „schmerzt“ halt immer sehr, wenn man jemanden beide Bilder zeigt und sagt „Das eine habe ich mit einem 70 Euro Polfilter gemacht“ und der dann trocken sagt "Ich sehe gar keinen Unterschied… Erst wenn man ihn drauf aufmerksam macht, wofür der Polfilter ist, dann sagt man „ah ja… Jetzt seh ich es auch“…
Aber das ist eine andere Sache :wink:

Eine „Abwertung“ habe ich nicht empfunden.
Es ist nicht so, dass ich „geizig“ bin, oder es nicht einsehe viel Geld für ein Objektiv auszugeben. Es geht einfach darum, dass ich es mir nicht leisten könnte. Ich hatte die Entscheidung mir für 350 Euro eine gute Systemkamera zu kaufen, oder für 499 eine DSLR mit Kitobjektiv. Weil das schon immer mein Traum war und ich mich dann nicht so wie ein „Knipsi-Tourist“ vorkomme, habe ich halt die DSLR genommen. Ist finanziell natürlich ein Loch ohne Boden. Aber das ist ja auch ein Stück weit das schöne. Das man nicht so festgefahren ist und mit einem neuem Objektiv neue Möglichkeiten kommen.

Mein „neuer“ Body müsste schon erhebliche Verbesserungen bieten. Ich sehe da z.B. im WLAN Bereich und der Steuerung über das Smartphone viel Potential, wobei das jetzt mit einem USB-OTG-Kabel ebenfalls problemlos möglich ist.

Aber prinzipiell halte ich es natürlich so wie du gesagt hast. Statt einen neuen Body würde ich mir lieber eine schöne Festbrennweite holen.
Ich gehöre aber auch nicht gerne zu den Leuten, die noch gar keine Ahnung von allem haben und sich dann für viele Tausend Euro schon mal eine „Komplettausrüstung“ kaufen ohne zu wissen, was sie eigentlich brauchen. Lieber Stück für Stück :wink:

Und was du über das Stativ gesagt hast: Genau das ist es ja, was ich bisher auch immer gedacht habe. Damit hast du meinen Gedanken bestätigt und ich kann „beruhigt“ die meisten Bilder wieder aus der Hand machen.

Das Tamron macht schon schöne Bilder. Die „Meckereien“ bewegen sich auf einem so hohem Niveau, wie ich die Bilder gar nicht mehr Nutze. Das ist ja auch immer so ein Punkt. Wenn man die Bilder hinterher auf 1920 Bildpunkte herunterrechnet und ins Netz stellt, sieht man wirklich keine Unschärfe mehr - Es sei denn sie war gewollt :wink:

ich würd nur lieber zwei kleine lichtstarke Festbrennweiten mitschleppen als nen dickes schlechtes zoom mit 5.6 am „langen“ 55er Ende…
p

ja, weil du bei Blende 16-22 wo deine Schärfeebene bei Landschaft ausreicht nicht die Kamera so ruhig auslöst dass du nicht verwackelst bei den dann nötigen Zeiten… du kannst natürlich die Iso hochdrehen um kürzere Zeiten zu erreichen und machst dir damit jedes Detail durch Rauchen zunichte… :smile:

das 50er ist ein super alrounder, du wirst allerdings das für FX
berechnete Objektiv haben, aber ne Crop-Kamera. Das bedeutet dein 50er
verhält sich wie ein 85er… nu beschwer dich nicht, mit85 fotografiert
man selten Landschaft.

Hi,

die Diskussion ist zwar schon ein Wöchelchen her, möchte aber trotzdem noch meinen Hut in den Senf werfen oder so…

Ich glaube, der Kern der Frage zielt auf mehr oder weniger unscharfe (Rand!)Bereiche im Bild ab und ob dagegen ein Stativ hilft.
Wenn dem so ist, ist die Antwort indirekt ja :wink:
Eigentlich alle Objektive bilden zur Bildmitte hin scharf ab, zu den Randbereichen hin treten oft Effekte wie chrom. Abberation, Vignettierungen usw. und eben eine „Randunschärfe“#1 mehr oder weniger stark auf. Leider läßt sich letztere im Gegensatz zu den anderen Effekten nicht nachträglich korrigieren.
Unter anderem hängt das Auftreten der Randunschärfe mit der verwendeten Blende zusammen, je offener die Blende, desto mehr Randunschärfe.
Damit ist auch klar, wo man hier verbessern kann, man muss abblenden. Wie weit? Naja, hängt sicher vom Objektiv ab, bei welcher Blende das die beste Schärfe über den gesamten Bereich hat, da muss man Testberichte googlen oder am besten selber mal ausprobieren.
So, nun zurück zum Stativ.
Wenn Du nun auf z.B. Blende 9 abblenden musst, um optimale Leistung vom Objektiv zu gewährleisten, brauchst Du längere Belichtungszeiten und damit werden die für Dich optmalen Situationen, wo das Licht reicht, um aus der Hand zu fotografieren, eben weniger und Du brauchst das Stativ.
Übrigens: Wenn Du einen Bildstabilisator verwendest und die Kamera auf ein Stativ stellst, muss der ausgeschaltet werden.
Spiegelvorauslösung und Verwendung eines Fernauslösers kann bei bestimmten Situationen (verhältnismäßig lange Belichtungszeit) auch nochmal was bringen.

Schließlich und endlich musst Du selber herausfinden, ob Dir die Bilder den entspr. Aufwand wert sind… Aber manchmal ist es besser, nur 10 Bilder und dafür gute zu machen, von denen Du neun behalten magst, als 500 Bilder und und bist nur am löschen, weil Du ständig eben nur mal draufhältst.
Das unterscheidet Knipsen von Fotografieren… :wink:

Viele Grüße von einem trotzdem noch viel zu häufig Knipsenden,
Grünblatt

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Es gibt immer noch so viel zu lernen und nach 2 Jahren fühle ich mich oft immer noch als Anfänger. Klar, so Sachen wie Stativ an, Stabi aus, weiß man natürlich.
Aber erst „kürzlich“ habe ich überhaupt mal mit höheren Blendenstufen gearbeitet. Bei Landschaftsaufnahmen ist es natürlich viel schöner, wenn Vorder wie Hintergrund scharf ist.

Das mit den vielen Bildern und Löschen ist eigentlich egal. Ich persönlich mache lieber 5 Fotos von einem Motiv und lösche dann die 4 schlechtesten, als mich auf einen „Golden Schuss“ zu verlassen, denn was auf dem kleinen Display noch scharf aussieht, ist am Monitor plötzlich verwackelt. Soll aber auch nicht heissen, dass ich grundsätzlich 5 Bilder von jedem Motiv mache.
Mein „Problem“ ist oft auch, dass ich die Kamera nicht ganz Waage halte und dann ist oft beim zweiten der Horizont doch besser getroffen…

Wenn ich allerdings auch ein „richtig Tolles“ Motiv gefunden habe, dann wird sich auch die Zeit genommen und auch mal mit den Einstellungen herumexperimentiert.

Also meinst du, dass man durchaus auch mal zum Stativ greifen sollte. Dann werde ich dass mal tun, bei den „besonderen Motiven“. Mal schauen, ob es was bringt.
Wie gesagt, ich habe nur ein „billiges“ Objektiv von Tamron, die sollen ja ohnehin nicht so dolle in der Schärfe sein. Naja, mir reicht es natürlich. Alles besser als meine „Mini-Hosentaschen-Canon“. Aber wenn ich mit der „großen“ und der „Kleinen“ das selbe Motiv fotografiere, es dann auf 1920x1080 verkleinere und als jpg abspeichere, dann ist meistens kein Unterschied zu erkennen. Im Gegenteil, die kleine Canon hat manchmal dank „Programmautomatik und direkter Nachbearbeitung“ oft die Nase vorn.
Aber klar: In der richtigen Intensiven Nachbearbeitung im RAW Format ist natürlich die große wieder vorne…

Nun gut, ich plaudere schon wieder :wink:

Gruß
Taki

Hey,

sprich nicht von Plauderei, sonst werden wir gelöscht! :wink:

Vorweg, ich bin auch weit davon entfernt, ein Profifotograph zu sein, würde mich als interessierten Amateur bezeichnen, damit kann ich nichts falsch machen g

Um meine wohl auch tendenziell labrige Antwort zu spezifizieren kurz(?) folgendes:
Dein Objektiv ist scheinbar „berüchtigt“ für seine Randunschärfe, das ist aber u.a. typisch für sog. Superzooms: Universeller Brennweitenbereich als „Immerdrauf“ muss immer ein Kompromiss sein…
Dem entgegen wirken kannst Du ein Stück weit durch Abblenden um min. zwei, drei Stufen.
Da bist Du dann aber schnell bei Blende 8 oder so, d.h. da kommt eben deutlich weniger Licht durch… Dann ist die Randunschärfe minimal, aber die Gefahr, dass Du durch die nötigerweise längere Belichtungszeit auch trotz Stabilisator verwackelst, ist höher.
-> Stativ nötig! :wink:
Wenn Du viel Landschaften fotographierst und Dir ein möglichst großer Schärfentiefebereich wichtig ist, schau mal hier: http://pixelsucht.net/wie-du-mit-der-hyperfokaldistanz-knackig-scharfe-fotos-machst/
oder google nach „hyperfokaler Distanz“.

Ansonsten kannst Du natürlich nach dem nächsten Lottogewinn aufrüsten und Dir ein, zwei Luxusobjektive für 5-stellige Beträge gönnen und dann auch gleich den Kuli mieten, der Dir die Gläser nachschleppt :wink:

Schließlich und endlich habe ich mit der Zeit festgestellt, dass es nicht immer auf die perfekte Schärfe sondern eher auf einen guten Bildaufbau und eine interessante Bildaussage ankommt.
Schaut man sich berühmte Bilder bekannter bzw. guter Fotographen an, so sind die selten knackscharf, aber durch ihre Aussage oder Komposition so klasse, dass damit eben Time Magazin Titelblätter gestaltet werden…

Viele Grüße und allzeit gut Licht,
Grünblatt

Danke für den Hinweis. Die App gibt es leider nicht für mein Smartphone, aber ich habe da eine andere gefunden. Aber das verstehe ich nicht so wirklich, was die berechnet, bzw wie sie mir helfen soll… :smiley:

Eine Frage habe ich noch, will dafür aber nicht extra ein Thema aufmachen, vielleicht kannst du auch was dazu sagen?
Auf dem Fokusring stehen ja Meterangaben, wo scharf gestellt wird. Sind diese Zahlen eigentlich verlässlich? Also ich gehe davon aus. Ab und zu habe ich nicht die Möglichkeit automatisch oder optisch zu fokussieren und da benutze ich das schon mal so.
Jedenfalls habe ich auch schon oft überlegt, ob man mit einem Laserpointer eine Entfernung herausfinden sollte und dann die Fokussierung entsprechend einstellen. Andererseits finde ich die Vorgehensweise auch relativ Spektakulär und übertrieben. Würde ich jetzt auch nur für „das spezielle Motiv“ machen…
Meinst du, dass das „Sinnvoll“ ist?

Das Thema Schärfe ist so oder so eine Frage. Wenn man die Bilder hinterher wieder verkleinert, schärfen sie ja dadurch ohnehin noch weiter nach. Mit Lightroom auch. So gesehen ist die Schärfe schon OK. Nur wenn man die „100% Ansicht“ macht, sieht es halt sehr unscharf aus, aber bei dem Link sehen die Bilder auch nicht viel schöner aus :smiley:

Hallo nochmal,

also meines Wissens stimmen die Angaben am Fokusring… Nur ist dann halt die Frage, ob die Entfernung dann auch wirklich stimmt…
Ich weiß ja nicht, was Du da für ein Motiv hast, aber vielleicht könntest Du es zum Fokussieren ja mit einer Taschenlampe anleuchten?

VG,
Grünblatt

warum schreibst du den Fotografen hinten mit ph?

weil ich noch in ner anderen Zeit lebe vor 1996. https://de.wiktionary.org/wiki/Fotograph und ich werd da auch bleiben :wink:

naja… ich glaube zu keiner Zeit gabs das gemischt. Fotograf oder Photograph. Ich war schon immer (lange vor der großen Rechtschreibshize) Grafiker und Fotograf. Nie ein Gemisch. In dem Fall glaub ich der Wiki mal eher nix.
P

sch…ß egal jeder wie er will. ich schreibs halt so

Hallo Taki! Es gibt auf jeden Fall einige Vor- und Nachteile, was das Fotografieren mit Stativ angeht. Das wesentliche aber in der Fotografie ist, dass du dir vorher genau überlegst, was du machen willst. Man sollte sich quasi schon vorher ein Konzept festlegen, wie das Endergebnis ausschauen soll. Wenn du also etwas ganz bestimmtes vor hast, dann immer mit Konzept, denn sonst fotografierst du einfach ins Blaue. Natürlich gibt es auch solche Hobbyfotografen, die einfach mal drauflosgehen. Das kann auch mehrere Gründe haben. Wie du siehst, hast du hier ein ziemlich breites Thema angeschnitten. Liebe Grüße