Fotografieren mit oder ohne Stativ?

Hallo,
ich würde ganz gerne mal wissen, ob es eigentlich einen wirklich grafierenden Unterschied ausmacht, wenn man in der Landschaftsfotografie mit Stativ fotografiert.

Weitere Informationen:
Ich habe seit 2 Jahren eine Canon EOS 600D. Darauf benutze ich eigentlich meistens ein Tamron 18-270 F3,5-6,3 Objektiv.
Natürlich habe ich auch Stative vom Einbein über dem kompakten für die Rucksackbefestigung und natürlich das gute Schwere, dass für Wanderungen eher nicht geeignet ist und eigentlich nur für Videos oder Stationäre Fotografie benutzt wird.

Meistens gehe ich wandern, habe die Kamera in der Hand und wenn ich ein interessantes Motiv sehe wird halt geknipst.
Bei „Speziellen Anlässen“ wie Langzeitbelichtungen oder sowas ist das Stativ natürlich unerlässlich. Aber bei normalen Sonnenlicht frage ich mich, ob man da auch ein Stativ braucht?
Aus Rezensionen weiß ich zum Beispiel, dass diese Reisezoom-Objektive in der Regel sowieso nicht dazu geeignet sind ein WIRKLICH scharfes Foto zu machen.
In einem DSLR-Magazin habe ich auch gelesen, dass man auch bei Landschaftsaufnahmen ein Stativ nehmen sollte UND auch einen Fernauslöser, weil schon der Druck auf den Knopf für Verwackler sorgen kann.

Wenn ich mal einen Versuch starte und mit dem eingebauten Bildstabilisator ein Bild mache und mit Stativ ohne Stabi sehr ich eigentlich keinen Unterschied.
Daher wollte ich hier mal die Fachleute fragen, ob man mit so einer „Billigen“ Ausrüstung überhaupt so Knackig Scharfe Bilder machen kann und ob ein Stativ dabei wirklich mehr rausholen könnte?

Also es ist jetzt nicht so, dass meine Bilder alle Verwackelt sind! (das ja sowieso nicht)
Oder dass sie immer falsch fokussiert sind. Die Bilder sehen schon toll aus, nur wenn man ganz nah rangeht merkt man, dass die Ränder nicht ganz knackig sind. Mit Lightroom kann man da natürlich auch noch viel machen.
Auch irgendwelche „Anfängertips“ brauche ich (vermutlich) nicht. Da habe ich schon viel gehört und gelesen :smile:

Ist jetzt wirklich nur die Frage, ob ihr bei „normaler Landschaftsfotografie“ ein Stativ benutzen würdet…

Vielen Dank

Taki

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Hallo!

Es stimmt schon. Ein Stativ soll gerade bei Landschaftsaufnahmen Verwackler reduzieren. Dazu gehört auch ein Fernauslöser. Alternativ kannst du auch dein automatischen Auslöser verwenden. Wenn man es extrem nimmt, klappt man auch den Spiegel um, da auch selbst dies zu Verwacklungen führt. Auch bei HDR hat es Vorteile, da man mehrere Bilder hintereinander macht.

Ob es was bringt? Wenn du die Landschaftsaufnahmen in die extreme Tiefe kontrollierst und deine Bilder entsprechend groß vergrößert, kannst du bestimmt Effekte erkennen. Wie tief deine Perfektion letztendlich geht, bleibt dir überlassen.

Gruß
Falke

Wahrscheinlich ging der Kern der Frage mit meinem geplaudere ein wenig unter. :smile:
Mich interessierte dabei, ob das auch bei einem Reisezoom mit der EOS 600D etwas bringt, weil die aufgrund der großen Zoom-Möglichkeit Potiential in der Schärfe „verschenkt“. Jedenfalls habe ich das so gelesen.

Hallo,

je preiswerter ein Zoom-Objektiv ist und je größer der Umfang der Brennweiten, umso zahlreicher und deutlicher werden die Bildfehler. Das hat aber direkt nichts mit Deiner Frage zu tun.

Wenn man bei durchschnittlichem Tageslicht mit einer relativ geringen Empfindlichkeit (ISO-Wert) offener Blende und annehmbarer Belichtungszeit die Natur fotografiert, ist ein Stativ nicht dringend erforderlich und bringt auch, wenn man nicht gerade einen starken Tremor hat, keinen nennenswerten Vorteil. Sinkt allerdings die Lichtmenge, nutzt eine große Brennweite und muss die Belichtungszeit entsprechend erhöhen, kann ein Stativ von Nutzen sein. Als Faustregel wird immer wieder empfohlen, dass die Belichtungszeit ohne Stativ der Brennweite entsprechen soll (also BW=300 sollte mit 1/300 fotografiert werden). Irgendwann kommt dann jede Kombination aus Fotoapparat und Objektiv an seine physikalischen Grenzen und man kann fast nicht mehr aus der Hand knipsen.

Wenn man dann auch noch mit Tricks und Kniffen besondere Fotos schießen möchte, kann ein Stativ unabdingbar sein. Beispiel: Wenn man ein Steilküste vom Ufer aus fotografieren möchte, könnte das Meer zu aktiv sein, und Aufmerksamkeit von der Steilküste ablenken. Dann fotografiert man mit einigen Sekunden Belichtungszeit und das Meer „verschwimmt“ zu einer weitgehend planen Fläche. Damit man bei Sonnenschein und einer langen Belichtungszeit keine völlig überbelichteten Bilder bekommt, kommt vor das Objektiv ein Graufilter, der senkt die Menge des einfallenden Lichts.

Du siehst also, die Frage kann man nicht pauschal beantworten. Ich habe übrigens immer ein Dreibein mit Panoramakopf dabei, wenn ich in der freien Natur mit Fotoapparat bin. :wink:

Grüße
Pierre

wenn ich wirklich scharfe Aufnahmen will, ja. Dann kommt aber noch Funkfernbedienung und Spiegelvorauslösung dazu.
p

man kann sich auch schnell ein Stativ bauen. Was man so nehmen kann, Stöcker und Steine. :smile:

Hallo Taki.

Für „normale Landschaftsfotografie“ als dezidierte Aufgabenstellung würde ich, wo immer es (transporttechnisch) geht, ein Stativ nehmen und möglichst auch höherwertigere Linsen.
Die „bedächtigere“ Bildkomposition gewinnt damit eine ganz neue Qualität und das bewusste bildgestalterische manuelle Fokussieren fällt „Anfängern“ so leichter.

Wobei das 18-270 ganz sicher schon einer der besten Vertreter seiner Klasse ist und um 2 EV abgeblendet mit vielen Kitzooms (18-55 und 55-250) fast mithalten kann.

Letztlich rerlevant ist allerdings NUR, dass die Qualität für DICH ausreicht und dir, so ausgerüstet, das Fotografieren SPASS macht.

LG,
odo

Natürlich. Wenn ich die Nötige Barschaft hätte, würde ich mir sicherlich eine schöne 28mm Festbrennweite holen und damit tolle Landschaftsaufnahmen machen. Habe ich aber leider nicht. Und weil ich im Urlaub halt nicht nur Fotografiere, sondern vor allen Dingen auch vorwärts kommen muß beim Wandern ist mir das Zoom eigentlich immer ein guter Begleiter.

Die Bilder sind für mich natürlich schon in Ordnung. Aber man möchte sich natürlich auch immer verbessern. Und meine Frage war ganz einfach, ob die Bilder mit einem Stativ wohl noch besser aussehen würden, oder ob das bei der Ausrüstung sowieso nichts/nicht viel bringt.

Wie schon gesagt, bei bestimmten Motiven ist das Stativ natürlich unerlässlich. Nur will ich es eben nicht bei jedem „Schnappschuss“ vom Rucksack schnallen… :smiley:

Ich glaube bevor ich mir Stöcker und Steine zurechtgesucht und zu einem Standfesten Stativ zusammengebaut habe, habe ich auch das Stativ vom Rucksack geschnallt :wink:

Es war nicht die Frage, ob man ein Stativ mitnimmt, sondern ob man es auch bei „normalen“ Bildern nutzen sollte…

Ja, dass sind die „Besonderen Situationen“ die man hat. In meinem Fall sind dass dann sicher Wasserfälle und Gebirgsbäche, die auf mich zukommen. Sonnenuntergänge werden es vermutlich weniger werden, weil ich ungerne im Dunkeln noch auf unbekannten Terrain unterwegs bin.

Ich habe natürlich ein Dreibein am Rucksack, nur möchte ich halt auch nicht jedesmal das ganze vom Rucksack schrauben, wenn man das Foto auch genauso gut aus der Hand machen kann.
Das Tamron hat schon einen sehr guten Bildstabilisator und mit der Qualtät bin ich schon zufrieden. In Lightroom holt man dann am Ende sowieso noch mehr aus den Bildern heraus.

Wenn ich mir nur so in Fotoforen diese „Spitzenbilder“ anschaue, so frage ich mich schon, ob das nur mit einer 10.000 Euro Ausrüstung geht, oder ob es da noch andere Tricks gibt… Aber vermutlich ist das 50% Bildbearbeitung hinter :smile:
Und das ist halt so meine Archilles-Verse, weil ich zur (aufwändigen) Bildbearbeitung meistens keine Lust habe …

ich würd’s ja umgedreht machen und statt nem dicken Zoom eher 1 oder 2 Festbrennweiten mitnehmen.
p

Das ist eine gute Idee. Kannst du sie mir zuschicken?

So viel Bildbearbeitung steckt oftmals gar nicht in den Bildern. Einen großen Unterschied in der Bildqualität macht die Linse aus - aus meiner Sicht ist das der falscheste Punkt, wo man sparen kann.

Hinzu kommt ein gerütteltes Maß an Glück beim Motiv - oder viel Zeit und Geduld, um auf die optimalen Bedingungen zu warten. Dann kommt noch Erfahrung hinzu, wie Bilder am besten wirken.

Und ganz zum Schluss sollte man bedenken, dass es nur sehr wenige, hoch bezahlte Fotografen gibt, die die Wunderfotos in Serie schießen. Bei nahezu allen anderen kommt ein Superbild auf 1.000 bis 10.000 Fotos. Aber auch die besten Fotografen schmeißen ein Drittel bis zur Hälfte aller Bilder weg.

naja meine Frage war auch etwas ironisch…denn die Frage kannst du dir selbst beantworten. Natürlich sieht man bei einer Totale, wenn man fixiert und auslöst, keine verwackler…aber zoome mal ran. Bzw mach doch mal einfach erstmal ein Test. Mit und ohne Stativ das gleiche Motiv. Und wenn ich keines dabei habe, nehme ich eine Unterlage aus der Natur. Einen Baumstamm, kann ich nutzen, um vertikal die Kamera an den Baum zu drücken. Das macht sich gut bei langzeit Belichichtung, also doch nicht so ironisch. Als Fotograph lernt man mit Tricks seine Bilder zu verbessern. Da kommst du noch dahinter :wink:

P.s. die beste Kamera nützt nichts, wenn das Stativ, wacklig und lavede ist. bwz der Stativkopf nicht massiv ist. Denn dann wackelt schon beim knipsen das ganze Teil. Aber die meisten Fotographen die Wochen in der Natur sind, verzichten entweder auf das Stativ oder haben ein sehr gutes. Wenn man drauf verzichtet bietet sich die Funktion an, mehrere Bilder aufeinmal. 5 oder 10, jenachdem, wie ruhig die Hand. Habe auch die Erfahrung, das es eine Art Jedi Trick gibt. Wo ich mich stark konzentriere und vergesse das ich eine Kamera in der Hand hab, und dann knipse ich aus dem unterbewusstsein. Und iluminiere den ganzen Knipsvorgang, Dann werden die Bilder am schönsten, harmonischsten. So wenig wie möglich Kraft nutzen, und mit sanftmut knipsen, wie ein KunfFu Künstler. Das meine ich ernst …un viel Spazz

das 2,8/20 und das 1,8/50 wären meine Wahl - gib deine Adresse, ich schicke dir ein Trostpflaster.

Es geht ja nicht darum, dass man was sparen kann, sondern dass man sich etwas nicht leisten kann :wink:

Ich habe mir mit meiner DSLR einen langen Traum erfüllt und bin auch der Meinung, dass ich genauso lange gewartet habe, wie man mußte um ein gutes Preis-Leistungsverhältnis zu bekommen.
Letztendlich ist es in der Regel auch völlig egal, wie viel Geld man für die Ausrüstung bezahlt hat, denn wenn man kein Geld mit Bildern verdienen möchte, ist die Betrachtungsdauer doch eher die selbe bei Freunden und Bekannten :smiley:

Ein Objektiv für 500-1000 Euro kann ich mir ganz einfach nicht leisten. Das Tamron habe ich von einer Freundin für 150 Euro bekommen. Das ist damit Preislich (sonst bei 400 Euro) dann auch das Hochwertigste. Das Kit-Objektiv ist natürlich auch noch dabei und dann habe ich mir auch mal die 50mm Festbrennweite von Canon für 100 Euro gekauft.
Bei dem stört mich aber immer die relativ große Brennweite und ist eigentlich fast nur für Portraits oder Objektfotografie zu gebrauchen.

Das mit dem „Glücksmotiv“ ist mir natürlich auch klar. Wenn ich auf einer Wanderung 500 Bilder schieße, kommen in der Regel 300 in die Tonne und 10-20 sind „wirklich gut“. Und da ist eben die Frage, ob sie mit Stativ vielleicht noch besser geworden wären.

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Oh, verstehe mich bitte nicht falsch. Ich wollte Dein Tamron nicht abwerten und auch Deine Einstellung zur Fotografie, zum Geld und zur Wahl der Objektive nicht diskreditieren. Ich kenne nur einige Leute, die kaufen sich alle Jahre neue Pixel-Monster-Fotoapparate mit den selben „Plastik“-Kit-Objektiven, in der Hoffnung, dadurch bessere Bilder zu schießen. Aus meiner Sicht ist solches Denken der falsche Weg. So wäre es unsinnig, Deine 600er Canon durch eine 750er zu ersetzen. Besser wäre das gleiche Geld in ein gutes Objektiv investiert.

Wenn man das Geld nicht hat, ist der Gedanke natürlich „gehüpft wie gesprungen“.

Für Landschaftsfotografie würde ich mir eine 30er Brennweite bzw. an einer Crop-Kamera eine etwa 24er Brennweite mit einer Öffnung kaufen, wie es das Geld gerade so hergibt. Oder vielleicht ein 24er/17er… (Ich persönlich, bei meinen Motiven und meiner Art zu fotografieren - bei Dir mag es natürlich ganz anders sein, darum nimm diese Aussage bitte nicht als Wertung Deiner Person oder Deiner Art zu fotografieren auf.) Wenn Du die EXIF-Daten Deiner Landschaftsaufnahmen ansiehst, welche Brennweite verwendest Du am häufigsten?

Aber nochmal generell zum Stativ: wenn die Belichtungszeit so kurz ist, dass die Gefahr zum Verwackeln äußerst gering ist, bringt ein Stativ aus meiner Sicht keinen weiteren Vorteil. Oder konkret: an einem Sommernachmittag bei ISO 100, einer Brennweite von 18, Öffnung 3,5 kannst Du eine Landschaft bestimmt mit einer 1/400 bis 1/1000 fotografieren. Da bringt ein Stativ keine nennenswerte Bildschärfe mehr.

P.S.: :wink: Auf der Suche nach Deinem Tamron las ich einen schönen Vergleich: es ist wie eine Kombizange - nicht so scharf wie ein Seitenschneider, nicht so kraftvoll wie eine Wasserpumpenzange, nicht so zart wie eine Spitzzange, aber universell für vieles einsetzbar. :wink:

Hallo Taki,

die Landschaft wird nicht schöner, nur weil du statt eines Zooms eine Festbrennweite nimmst.
Und Fotos werden nicht zwangsläufig und automatisch alleine dadurch besser, dass man ein Stativ verwendet. Da spielen ein Menge Faktoren rein. Insbesondere aber der Faktor ‚Bediener der Kamera‘.
Probiere es doch einfach für dich aus. Und nicht nur einmal. Mach dasselbe Motiv erst ohne und dann mit Stativ und analysiere anschliesend zu Hause. Da musst du durch.

Je nach Motiv können andere Objektive ein sichtbar anderes Ergebnis erzeugen.
Ob es dann „besser“ ist, kann sein, muss es aber nicht zwangsläufig.
Dafür muss man auch als Fotografierer in der Lage sein die (besonderen) Eigenschaften eines anderen Objektivs umzusetzen.

Solange du aber selber nicht weisst oder erkennst, wo evtl. Defizite sind, kann man dir schwerlich zu etwas raten. Ein ordentliches 28, 35 oder 50mm-Objektiv ist gebraucht regelmässig für unter 100 EUR erhältlich und im Zweifelsfall pratisch verlustfrei wieder zu veräussern.
Ohne die grundsätzliche Bereitschaft zu experimentieren und zu investieren, ist die Diskussion fruchtlos.

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Ein 50er hat sie ja… :smile: