Fotokopie als chemische Druckplatte?

Ich habe einmal gehört, dass man mit einer in der Apotheke erhältlichen , flüchtigen Chemikalie Fotokopien quasi „durchreiben“ kann - also mit der Kopie einen spiegelverkehrten Druck auf ein Blatt, auf das man sie legt fertigen kann. Man trägt sie von hinten auf, also wird sie irgendwie hindurchdiffundieren müssen. Leider habe ich den Namen dieser Chemikalie vergessen , ich denke es basierte irgendwie auf Alkohol.

moin

m.E besteht der schwarze Toner aus Kohlenstoff, gemixt mit Kunststoffen, und feingemahlen zu nem Pulver.

er wird im Fixierwerk des Kopieres / Laserdruckers geschmolzen und krallt sich dabei in den Papierfasern fest.

evt gibt es chemikalien die sowas anlösen, aber da fragst du besser im chemie brett

ciao norbert

Hi,

wir haben auf diese Art einmal T-shirts bedruckt, die Chemikalie war - wenn ich mich recht erinnere Nitroverdünnung, aber am besten Du experimentierst mit ein paar organischen Lösungsmitteln, bis Du das beste gefuden hast.

LG
Stefan

Hallo erst mal,

also für Fotokopien kenne ich ein solches Verfahren nicht, und denke mal, dass die Hitzefixierung auch ein wenig dagegen spricht, dass man einerseits den Toner vom Blatt gelöst und andererseits an den neuen Träger gebunden bekommt.

Aber ich erinnere mich an einen Versuch, den ich mal in einem Experimentierbuch für Kinder hatte. Dort wurde ein, allerdings nur leidlich funktionierendes, Verfahren zum Kopieren von Zeitschriftenseiten beschrieben. Dazu wurde, soweit ich mich da recht erinnere, eine Lösung aus Spülmittel, Brennspiritus und Nitroverdünnung (was man anno 1975 Kindern noch alles bedenkenlos in die Hand gab) verwendet, deren genaues Mischverhältnis ich aber nicht mehr im Kopf habe. Kann auch sein, dass Aceton mit im Spiel war. Diese Lösung wurde mit einer Sprühflasche auf das Original aufgebracht und weichte dieses auf und löste hierbei einen Teil der Druckfarbe. Durch auflegen und andrücken eines leeren Blattes wurde diese Farbe dann hierauf übertragen. Wie gesagt, es funktionierte nicht so richtig gut. Das Original war dann hin und die Kopie war auch sehr nass und blass.

Gruß vom Wiz

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Hallo,
ich kenn das Verfahren aus der Seidenmalerei (Transfertechnik, siehe Bücher), aber man kann die Kopie oder andere Vorlagen (z.B. aus der Zeitung) natürlich auch auf Papier übertragen. Versucht hab ich das schon mal mit Nitroverdünnung. Die Kopie (mit der Druckseite) auf die Seide legen, Nitro auf einen Wattebausch und von hinten durchreiben. Als Flüssigkeit soll auch Nagellackentferner (Aceton?) oder Brennspiritus funktionieren.
Es geht auch sehr gut mit dem Bügeleisen, allerdings kommen die Farben etwas verblaßt auf der Seide an. Bei zweiseitigen Vorlagen (aus Zeitschriften) muß man natürlich das Bügeleisen mit einer weißen Zwischenlage schützen. Das ganze funktioniert auf höchster Einstellung und dann ca 2 Minuten. Fixiert werden muß das dann auch nicht mehr, schadet aber auch nichts.
Hilft Dir das weiter?
Grüße
J. Doe

Ich habe es gestern mal mit Pinselreiniger (Nitro hatte ich gerade nicht) und Aquarellpapier ausprobiert und muß sagen , der Aufwand (obwohl ich´s auf dem Balkon gemacht hatte, bekam ich etwas Kopfschmerzen)rechtfertigt eigentlich nicht das Ergebnis. Der Druck ist recht geprenkelt und teilweise bleich obwohl ich stark durchgerieben habe und genug Lösungsmittel verwendete.

Nagellack-Entferner ist da sicher humaner vom Gift-Dunst her - schätze ich.
Einen Versuch habe ich gemacht, bei dem ich nicht von hinten die Kopie, sondern direkt das Blatt, auf das gedruckt werden soll mit Pinselreiniger befeuchtete, was dem Druck eine Art Weichzeichner-Effekt verlieh.

Hallo,
ich glaube auch nicht, daß man DINA4 Kopien in gleichbleibender Qualität mit dem Verfahren übertragen kann. Ich habe das verfahren mal mit keinen Ausschnitten (ca 10x10cm) ausprobiert und das Ergebnis dann mit anderen Maltechniken weiter bearbeitet.
Ich denke mal, gerade die Veränderung (z.B. Weichzeichnung) macht bei solchen Verfahren den Reiz aus. In einigen Büchern ist das ganz nett beschrieben.
Viele Grüße
J. Doe

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