Fotos brennen aus

Hallo zusammen,
Ich war gestern beim Fotografieren, und da gab es folgende Situation: ich habe vom Wald aus über einen See eine Bergkette fotografieren wollen. Im Wald ist es schattig, über den Bergen war es leider ziemlich bewölkt. Da Die Gipfel voll Schnee waren, kann man leider auf den fertigen Fotos keinen Gipfel sehen, das Weiß geht in einem in den Himmel über. Ich habe es mir einer Sony a6300 fotografiert, im .raw-Format. Anbei das Foto. Gibt es eine Möglichkeit, das besser hin zu bekommen? Oder bleibt nichts anderes über, als HDR zu Fotografieren? Was mich am meisten irritiert: Mit dem iPhone gab es keine Probleme, der Vordergrund war schön hell un der Himmel blau.
Danke für eure Hilfe!

Bei diesen Kameras kann man u.a. so einstellen, daß die Belichtung der Bildmitte bevorzugt wird. Zielst du dann mit dem im Mittelpunkt des Suchfeldes sichtbaren Cursor auf den hellen Bildteil, wird auf ihn richtig belichtet.

Howdy,

also für mich sieht das so aus, als ob der Schatten des Berges auf den See fällt … es könnte somit hier eine Gegenlichtsituation vorgelegen haben …

Gruß
BW

Gegenlicht war auch dabei, die Wolken haben den Effekt noch verstärkt. Wie gesagt ist das iPhone problemlos mit der Situation klar gekommen…

Hallo, kann es sein, dass beim iPhone das HDR auf „Auto“ steht und somit tatsächlich eine HDR Aufnahme damit gemacht wurde? Bei meinem iPhone war das ab Werk so eingestellt und ich habe lange gar nicht gemerkt, dass ich teilweise HDR Aufnahmen mache.

Wäre interessant, mal das iPhone Foto auch zu sehen.

Gruß
CS

Ich habe nicht aufgepasst, da meine Freundin das Foto mit dem iPhone gemacht hat. Meiner Meinung nach muss HDR aber eingeschaltet gewesen sein. Das iPhone hat allerdings schon auf dem Bildschirm ein perfekt belichtetes Foto angezeigt, auch wenn man noch nicht ausgelöst hat…
Ich habe auf die Schnelle nur das beigefügte Bild gefunden, ist zwar nicht genau das selbe, aber die selbe Situation, also vom Dunklen ins Helle.

Hallo,

erste Gegenfrage: mit welchem Programm bearbeitest Du die RAW-Fotos? Kannst Du wirklich nicht mehr die sehr hellen Stellen rekonstruieren?

Zweite Gegenfrage: kannst Du die Kamera so einstellen, dass sie Dir nach dem Auslösen das Foto samt Histogramm (Verteilung der Helligkeitswerte) anzeigt?

Dritte Gegenfrage: kannst Du die Kamera so einstellen, dass sie Dir im Kontrollbild nach dem Auslösen zu helle und zu dunkle Stellen markiert, damit Du unter Umständen ein zweites Bild machen könntest, dass Du dann um ein oder zwei Blendstufen absenkst.

Feststallung: ja, relativ gut ausgeleuchtete Bilder bekommen Smartphones auffallend gut hin. Deren Prozessoren sind meist deutlich leistungsfähiger als die Bildprozessoren der Kameras. Die analysieren das komplette Bild schon beim Fotografieren. Wenn man sich aber mit einer Kamera ein wenig Mühe gibt, bekommt man ganz schnell Bilder hin, die denen der Knipse im Smartphone deutlich überlegen sind in Helligkeitsumfang (um mal nur den Punkt hervor zu heben, um den es Dir momentan geht).

Noch ne Feststellung: RAW-Fotos brauchen immer eine Nachbearbeitung. Im RAW-Format werden die rohen Daten des Sensors in einer Datei verpackt. (Meist wird noch ein begleitendes JPEG dazu gelegt.) Diese RAW-Datei besitzt einen deutlich größeren Umfang an Helligkeitsstufen als ein JPEG. Bei RAW-Dateien wurde die Abstimmung zwischen der Helligkeitsverteilung wie sie der Sensor aufnimmt und der, wie sie der Mensch sieht, noch nicht durch einen in seinen Möglichkeiten sehr beschränkten Bildprozessor umgewandelt. In einer RAW-Datei stecken also noch jede Menge Reserven. Und die kann man nur am Computer mit geeigneten Programmen heraus holen.

Grüße
Pierre

Hallo, leider kann ich das iPhone Foto nicht finden (entweder bin ich zu blöd den Link zu finden, was ich nicht ausschließen will, oder aber es hängt nicht an).

Prinzipiell gebe ich aber auch Pierre recht, wenn er sagt, dass die Smartphones phantastisch gute Prozessoren und Bildverarbeitungsalgorithmen haben und man so bei genügend Licht aus dem Stegreif sehr gute Bilder mit diesen machen kann. Und genau so hat er Recht, wenn er sagt, dass man das mit einer richtigen Kamera und geeigneter Einstellung und Ausentwicklung am PC übertreffen kann.

Hallo,

früher habe ich bei so einer Situation einen verschiebbaren Grau-Verlauffilter vor das Obejktiv gepackt.

Das I-Phone hat offenbar das Bild bereits „korrigiert“.

War das am Frillensee oder Eibsee?

Vielen Dank für die vielen schnellen Antworten!

  1. Ich bearbeite mit Lightroom. Habe es zuerst nur mit einem Verlaufsfilter versucht, jetzt versuche ich es über die Spitzlichter. Wenn ich Glück habe, ist es vielleicht zu retten :smile:

  2. Da meine Kamera spiegellos ist, kann Sie mir das Histogramm sogar auch vor dem Auslösen anzeigen! Daran habe ich aber nicht gedacht…

  3. Das ist auch ein super Tipp, ich glaube, ich habe die Einstellung schon mal gesehen! Ich denke, dass das Bild ja richtig belichtet ist, da der Vordergrund super aussieht - bessere Ergebnisse wird wahrscheinlich nur eine HDR-Aufnahme oder ein Verlaufsfilter bringen… Anfangs hatte ich befürchtet, ich habe etwas falsch gemacht :wink:

Mal schauen, vielleicht kann ich ja mit Lightroom noch etwas mehr rausholen.

Grüße!

Hallo,

So einen werde ich mir wohl auch zulegen :grin:

Fast, das ist der Hintersee im Berchtesgadener Land :wink:
Aber der Frillensee schaut auch super aus!

Nun, daran bist du schuld! Man kann bei deinem Bild die Berge kaum erkennen, hat dir das noch niemand gesagt? :stuck_out_tongue_closed_eyes:

1 Like

Ja, das kann man deutlich besser hinbekommen.
Allerdings nicht mit Vollautomatiken.
Man belichtet die hellen Stellen so, dass diese nicht überbelichtet sind.
Dafür hat die A6300 sogar die Zebra- Funktion.
Und im Liveview sieht man (bei sehr heller Umgebung im EVF!) sehr gut, wie das Ergebnis ausieht.

Dann ist zwar der Vordergrund unterbelichtet, aber das ist in fast jedem Bildbearbeitungsprogramm einfach zu korrigieren.

Die Dynamikreserven dieser Kamera sind gross genug, dass du hier kein HDR brauchst.
So etwas schaffe ich sogar mit dem Vor-Vorgängermodell NEX-5n mit JPG-Ausgabe im manuellen Modus.

Zu 3.) Die Hervorhebung der über- und unterbelichteten Stellen im Bild kann eine Einschätzung dafür geben, wie wahrscheinlich es ist, dass man das Bild bei der Belichtung noch retten kann. Aus meiner Sicht hätte man dieses Bild gut und gerne 2 Blendenstufen dunkler aufnehmen können. Im Himmel und in den verschneiten Bergen gäbe es dann noch genügend Struktur und der Stein im Vordergrund wäre noch nicht im Schwarz „abgesoffen“.

zu 1.)

Oh, wie alt ist diese Version? Den Regler „Spitzlichter“ gibt es, so weit ich mich erinnere, schon seit einigen Jahren nicht mehr. Seit dem sind die Regler nicht nur umbenannt, sondern auch in ihrer Funktionalität verändert worden - ich persönlich finde zum Vorteil einer gezielten Arbeit.

Grüße

Erstens kann diese Kamera das nicht und zweitens würde es hier wenig helfen.
Die A6300 arbeitet im Automatikmodus mit der 18-% Grau Regel.
Dafür hat sie im manuellen Modus die Zebra-Funktion, die zuverlässig überbelichtete Bereiche anzeigt.

Das hilft nur bei „geradem“ Horizont, ohne dass andere Bildelemente hineinragen.