Mergentheim, Orange und Lassaulx
Servus,
zwei Richtige parallel sind durchaus auch denkbar.
Ein Freund in Orange, der manchmal mit dem Zug nach Pierrelatte zur Arbeit fährt, hat uns, bevor wir den TER nahmen, erklärt, dass man bei den Lautsprecheransagen an den kleinen unbesetzten Bahnhöfen darauf achten sollte, wie bei der Ankündigung eines Zuges in diese Richtung der Halt „Orange“ ausgesprochen wird: Wenn es „korrekt“ ausgesprochen wird wie die Frucht, kommt die Ansage von irgendwo weit weg und alles ist in Ordnung. Wenn das -an- aber mit einer Art nasaliertem a-Umlaut ausgesprochen wird, in der Mitte zwischen „-an-“, „-en-“ und „-in-“, den es offiziell im Französischen nicht gibt, kommt die Ansage vom Bahnhof Orange selber, und das ist ein Hinweis auf irgendeine Störung im Betriebsablauf, weil das dann keine Konserve ist, sondern jemand von der Fahrdienstleitung.
Nicht nur in Frankreich gibt es für Eigennamen keine allgemein gültigen Ausspracheregeln. In Würzburg kann man leicht den Weg nach Bad Mergentheim erfragen. In Weikersheim wird man aber eher verstanden, wenn man nach Merchedol fragt: Gemeint ist der gleiche Ort, obwohl sich letzteres eigentlich „Mergenthal“ schreiben müsste - tuts aber nicht.
Dass auch ganze Sortimente von Konsonanten mal eben auf der Seite gelassen werden können, kann man in der auf ihre Art schon bissel französischen Pfalz erfahren, wenn man nach Hettrum kommt und dann auf der Karte nachschaut, wo man eigentlich ist: Da steht dann „Hettenleidelheim“.
Zurück zum Französischen: Woran kann man erkennen, wie nach den allgemeinen Ausspracheregeln der Ort Villeneuve-de-Berg wirklich heißt?
Schöne Grüße
Dä Blumepeder