Frage an alle Paketdienstleister... was ist wie angemessen?

Hallo Ihr Lieben,
ich habe mal eine ganz doofe/unbefangene Frage. Es geht um die Paketzusteller/innen.
Beim Friseurbesuch gebe ich immer gerne ein paar Euro Trinkgeld, und auch beim Restaurantbesuch, oder wenn ich Essen geliefert bekomme.
Daher dachte ich mir vor einigen Monaten: Die Paketlieferanten verdienen auch nicht viel mehr als eine Friseurin oder Kellnerin, also möchte ich denen auch gerne ein Trinkgeld geben, denn sie sind immer sehr zuverlässig.
Das lief auch immer gut für mich: Der Zusteller hat geliefert, ich habe mich freundlich bedankt, und habe ihm zu der Bedankung einen 5-Euro-Schein überreicht. Manche Zusteller wirkten ein bisschen Überrascht, haben sich dann aber gefreut.
Vor 2 Wochen und heute hatte ich aber eine ganz komische Situation: Wenn ich dem neuen Paketzusteller die 5 Euro Trinkgeld hinhalte und mich gleichzeitig bedanke und ihm ein schönes Wochenende wünsche, lacht er sehr höhnisch und geht kopfschüttelnd weg. Mir ist das echt peinlich, denn ich möchte mich ja eigentlich nur für die Leistung bedanken.
Ich möchte die Paketzusteller/innen fragen, ob ich vielleicht irgendwie unangemessen bin.

Hallo,

dieser Satz bedeutet, du hättest es mehrmals getan.
Richtig wäre vermutlich: Als ich dem neuen …
Deshalb frage ich mich auch, ob du mit „höhnisch“ das richtige Wort getroffen hast.

Tja, deutsche Sprache, schwere Sprache.

Ich habe auch schon mehrmals ein Trinkgeld verweigert mit dem Hinweis „das ist mein Job“. Oder einem älteren Herrn, dem offensichtlich der Bezug zum Geld abhanden ging, die Hälfte zurück gegeben (nein, er war nicht dement, aber allein stehend).
Man kann damit aber auch jemanden vor den Kopf stoßen wenn er sich wirklich sehr über eine außerordentliche Hilfe freute die über das normale hinaus ging und sich bedanken wollte. Es kommt eben immer auf die Situation an.

Wenn ein He…s Bote abends 20.00Uhr die Treppe in den 5. Stock hoch hechelt sind mir 5 € auch nicht zu schade. Dann weiß ich, dass er es braucht.
Die von der gelb-roten Truppe haben geregelte Arbeitszeiten und werden noch halbwegs gerecht entlohnt. Da genügt es wenn ich freundliche Worte verteile.

Ja, stimmt, ich gebe immer Trinkgeld, und das auch sehr gerne, denn ich habe selber schon als Service-Kraft gearbeitet und war um jeden Euro Trinkgeld sehr froh. Ich möchte auch niemanden ärgern oder demütigen damit. Hallo??? Ich habe selber nicht viel Geld und das sieht man mir auch an. Daum gebe ich ja gerne ein Trinkgeld. Für mich sind 5 Euro viel Geld. Ich erwarte auch kein Dankeschön, wenn es ich es gebe. Es irritiert mir einfach nur, dass dieser eine Zusteller so unerwartet reagiert (mit Lachen und Kopfschütteln). Ich frage mich dann, ob mein Verhalten unangemessen war. Soll ich vielleicht besser eine Tafel Schokolade als Dankeschön vergeben?

Da kannst Du dir nicht sicher sein. DHL vergibt seine Depots zunehmend an Sub-Spediteure. Deren Auslieferfahrer treten in den gleichen Uniformen auf, verdienen aber eben schlechter, wie Jene, die bei ein Depot in Eigenregie angestellt sind. An den Fahrzeugen kann man das aber in der Regel erkennen. Da steht bei outgesourcten Depots „Servicepartner“ dran.

https://www.dhl.de/de/geschaeftskunden/express/kontakt-express/werden-sie-servicepartner.html

https://www.dhl.de/de/geschaeftskunden/paket/rund-um-den-versand/werden-sie-partner.html

Servus,

Trinkgeld geben ist beleidigend für den Empfänger. Wer für Lohn arbeitet, braucht nicht zu betteln.

So einfach ist das.

Schöne Grüße

MM

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Puh, ich bin jetzt nicht viel schlauer? Doch, bin ich vielleicht ein bisschen. :wink: Ich sage mir jetzt: Vielleicht ist das Lachen von dem Zusteller gar nicht höhnisch gemeint, auch wenn es so klingt, sondern ich habe es vielleicht falsch interpretiert. Ich denke zu viel, das haben mir schon viele Menschen gesagt. :frowning: Aber nur zur Erklärung :wink: : Die letzten Monate haben die Zusteller/innen immer gewechselt. Und ich bekomme ca. 2 mal im Monat eine Sendung. Es waren alle immer extrem zuverlässig. Dafür wollte ich mich mit meinem Trinkgeld einfach nur bedanken, und die Zusteller/innen haben sich auch immer gefreut darüber. Ich könnte natürlich auch eine Tafel Schokolade geben oder einen Sekt, aber ich kenne diese Menschen ja nicht, und ich weiß auch nicht, was sie erfreut oder ärgert. (Ich zum Beispiel habe mal eine Flasche Wein geschenkt bekommen und die dann innerlich stinksauer in den Abfluss geschüttet, weil ich damit nichts anfangen kann. Eine Pizza oder Schokolade hätten mich glücklich gemacht. :slight_smile: ). Jetzt habe ich offenbar wieder einen „festen“ Zusteller, und ich wollte mich einfach bedanken für seine Zuverlässigkeit. Falls er das tatsächlich als unangemessen empfinden sollte, kann er mir das gerne sagen. Dann entschuldige ich mich und bedanke mich einfach weiterhin mit einem herzlichen Lächeln. :wink:

Es kommt drauf an.
In der Gastronomie, im Handwerk, bzw. Teilbereichen dessen, ist Trinkgeld üblich. Eine kleine steuerfreie Anerkennung hat mit Betteln nichts zu tun, wie wohl ich auch im Krankenhaus nach einem einwöchigen Aufenthalt einen mittleren Schein im Sparschwein der Kaffeekasse hinterließ, weil sie mich und meine Sonderwünsche so tapfer ertragen haben.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass du so ein Knauser bist und im Lokal nicht aufrundest.

Neulich hab ich mal ein Schild vor einem Restaurant gelesen: Seid nett zu unserem Personal, das ist mittlerweile schwerer zu bekommen als Gäste.

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Dann sag ihm das doch genau SO :smiley: er freut sich über ernstgemeinte Anerkennung evtl mehr als über einen kleinen Geldbetrag

Wenn du ihm zu Weihnachten oder so etwas extra geben magst, ist das wohl o.k - unterjährig ist das eher unüblich

Gruß h.

Servus,

leider hat sich diese Unsitte in der Gastronomie und im Taxigewerbe erhalten, und da mach ich dann schon auch mit, weil ich weiß, dass die Leute dort mit ihrem Lohn allein nirgendwo hin kommen. Mit etwas Wehmut denke ich an unsere Klassenfahrt 1978 nach Prag, wo die Kellner (natürlich drauf gedrillt, aber was soll’s -) stolz jedes Trinkgeld ablehnten. (Das hinderte sie nicht daran, im passenden Moment zu fragen, ob jemand Interesse an billigem Krimsekt hätte, oder Kronen zu einem unschlagbaren Wechselkurs anzubieten…).

Im Frühherbst 2021 hab ich meiner Lieblingspostbotin bei passender Gelegenheit erzählt, wie sehr sie mir in den verschiedenen depressiven Corona-Verstimmungen geholfen hätte, wie ich jedesmal, wenn es mir wieder elend ging, schaute, dass ich sie am Samstag auf ihrem Zustellgang sah, weil ich sie überhaupt noch gar nie mit einer Flappe bei der Arbeit gesehen habe, und jedes Mal, wenn ich diese warm strahlenden Rehaugen sah, ging es mir wieder ein bisselchen besser. Das mit den Rehaugen hab ich ihr nicht gesagt, allerdings. Dann hab ich ihr einige Paprika aus meinem Garten in die Hand gedrückt, und sie hat gestrahlt, dass ich schon wieder für eine ganze Woche neu aufgebaut war.

Schöne Grüße

MM

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Was hat das mit Knausern zu tun? Das Gehalt ist Sache des Arbeitgebers. Wenn es in einer Branche üblich ist, Trinkgeld zu geben, so bekommen Angestellte beim Thema Gehalt vom Arbeitgeber teilweise zu hören, dass sie ja noch Trinkgelder bekommen und er deswegen nicht so viel Gehalt zahlt.

Ich gebe Trinkgeld, wenn jemand über meiner Erwartung handelt. Das fällt dann auch durchaus höher aus.

Da ich „mit Karte“ zahle, ist auch nichts mit aufrunden. Das hat für mich auch gar nichts mit Trinkgeld zu tun, sondern mit einer Vereinfachung der Zahlung für beide Seiten.

Hallo,
also Trinkgeld ist eine gute Sache und zeigt dem Empfänger, dass der Kunde mit seiner Leistung sehr zufrieden war.In der Gastronomie, in der ich lange Zeit selbstständig tätig war ist Trinkgeld ein fester Bestandteil des Lohns vom Servicepersonal. Es kommt alles in einen Topf und wir dann gerecht geteilt. Man kann auch mit Karte Trinkgeld geben. Einfach beim bezahlen bescheid sagen, dann wird der Posten als solches auf die Rechnung aufaddiert. Ich muss schon sehr enttäuscht sein, wenn ich im Restaurant kein Trinkgeld gebe.
Bei meiner jetzigen Beschäftigung in einer mechanischen Werkstatt kommt auch mal immer wieder Trinkgeld rein. Davon kaufen wir dann unseren Kaffe oder mal einen Kasten Bier. Das schmeckt dann umso besser, weil man einen guten Job gemacht hat und die Leute zufrieden mit einem waren.
Das mit den Paprika von Aprilfisch war auch eine sehr gute und schöne Geste.

Zur obigen Frage: Ich vermute mal dass der Paketbote wie meistens (ausser DHL und UPS) ohne Deutschkenntnisse war und er gedacht hat, du willst das Paket bezahlen.
Gruß

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Zumindest Anfang der 90er stimmte das nicht uneingeschränkt. Ich war als Aushilfe in den Ferien tätig (normale Arbeitszeit, also 8 Stunden/Tag, nur eben für einige Wochen), und das Trinkgeld hat sich nur das fest eingestellte Personal geteilt, obwohl ich auch teilweise an der Kasse war und Trinkgeld bekommen habe (war ein SB-Restaurant). Als ich das spitzbekam, habe ich mein Trinkgeld behalten und nicht mehr in die gemeinsame Kasse gesteckt. :imp:

Das war dann ja auch ziemlich fieß vom Chef. Da hast du dann gut daran getan.

Zahlungssysteme haben i.d.R. eine Trinkgeldfunktion. Man kann aber auch etwas in bar da lassen.

Natürlich nur, wenn man zufrieden bis sehr zufrieden war, das ist klar. Ich hab das vielleicht nicht deutlich hervorgehoben. Miesen und pampigen Service sollte man nicht belohnen.

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Um dann den Kartenbetreiber am Trinkgeld mitverdienen zu lassen? So nebenbei gelangt das dann auch in diverse Ratings bzgl. meines Kaufverhaltens!

Und es dem Laden-Besitzer überlassen, ob er das Trinkgeld überhaupt weitergibt?

Wie geschrieben gebe ich Trinkgeld … da muss man nicht lange drüber nachdenken, in welcher Form ich das wohl tue.

Du hieltest vor, dass bei Kartenzahlung „nichts mit aufrunden“ ist.
Das habe ich lediglich widerlegt. Von den Folgen dessen war keine Rede.

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Auch wenn es in Deutschland und bei den Deutschen noch nicht so richtig angekommen ist: Trinkgeld per Kreditkarte ist in vielen Ländern, in denen Bargeld kaum noch eine Rolle spielt, vollkommen üblich und gängig. Da bekommt man das Lesegerät oft genug schon mit der Tip-Zeile oder einer Auswahl von einer oder mehreren Prozentangaben in die Hand gedrückt und niemand zieht mehr einen Schein aus der Tasche. Deine Bedenken in allen Ehren, aber das geht an der Praxis in vielen Ländern vorbei.

Genau diese Sichtweise auf Trinkgeld sehe ich negativ an. Trinkgeld ist kein Gehalt!

Genauso sehe ich das pauschale Aufteilen auf die gesamte Belegschaft nicht positiv. Wenn ich der Bedingung aufgrund deren Umgangs mit mir ein Trinkgeld gebe, so ist es auch mein Wunsch, dass sie zu 100% darüber verfügt. Wenn ich für die Gesamtleistung ein Trinkgeld geben möchte, so Schneise ich das in das oft zu sehene Sparschwein im Ausgangsbereich.

Habe ich nicht …

Der Satz danach geht zu der Aussage dazu. Es wird bei Kartenzahlung durch Aufrunden nichts vereinfacht.

Ja, es ist nun gut.

Vom Ausgangsthema sind wir jetzt schon tüchtig paar Festmeter entfernt - es ging um Päcklefahrer.

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