Hallo, habe Verfahrenstechniker von 2005-2008 in meiner Firma gelernt. Danach war dafür leider keine Stelle frei und wurde solange in der Fertigung als Bandarbeiter eingesetzt. Jetzt geht jemand ab 1.12 in Rente. Hab Bewerbung geschrieben und demnächst ein Vorstellungsgespräch.
Sollte ich dort erwähnen wenn gefragt wird wieso ich jetzt erst mich hier für bewerbe bzw. wieso ich jetzt zum Entschluss gekommen bin, mich für den Beruf zu werben, das jetzt erst eine Stelle dafür frei geworden ist?
In meiner schriftlichen Bewerbung, wurde mir der Tipp gegeben dies nicht zu erwähnen.
Servus,
so isoliert wirkt Deine Frage nicht verständlich.
Was hast Du denn seit 2008 gemacht? Prospekte ausgetragen, Taxi gefahren, Lebensversicherungen verkauft?
Schöne Grüße
MM
Sorry gerade eben verbessert. Hab gemerkt das der Satz gefehlt hat
Servus,
das klappt hier nicht - man kann den eingefügten Satz nicht sehen. Besser ist, wenn Du in einem separaten Post (am besten mit „Antworten“ an das erste drangeklemmt) nochmal kurz erläuterst, worum es genau geht.
Schöne Grüße
MM
Oh okay wusste nicht das, das korrigieren nichts bringt.
Also nochmal zu den Fakten
Habe in meiner Firma von 2005-2008 eine Ausbildung zum verfahrensmechaniker ( einrichter) gemacht. Danach war keine Stelle meines lehrberufs frei, da wurde ich in die Produktion zum arbeiten am Fließband abgeschoben. Hab ich seit 2008 bis jetzt soweit durchgehalten und demnächst geht ein Einrichter bei uns in Rente, für die Stelle habe ich mich beworben und nun demnächst ein Vorstellungsgespräch.
Falls ich dort gefragt werde ’ warum ich mich für die Stelle beworben habe ’ ist es da ein Fehler zu sagen, das es ja bis jetzt keine freie Stelle gegeben hat oder lieber nicht ?
Bei meiner schriftlichen Bewerbung wurde mir von einem Kumpel gesagt ich sollte das bei der Bewerbung nicht mit rein schreiben weil ich das so auch erst schreiben wollte.
Servus,
wird viel wahrscheinlicher gefragt werden als, wie Du zuerst geschrieben hattest, warum Du Dich jetzt erst auf die Stelle bewirbst.
Falls tatsächlich nach „jetzt erst“ gefragt wird, ist es nützlich, wenn Du knapp (!!) beschreibst, dass Du ja schon so ungefähr mitkriegst, was in dem Unternehmen läuft, und eben in der ganzen Zeit auf die Gelegenheit gelauert hast, die sich jetzt bietet, während Du vorher ja wusstest, dass nicht wegen einer internen Bewerbung eine neue Stelle geschaffen oder ein Verfahrenstechniker rausgeworfen wird.
Wenn, was wie gesagt wahrscheinlicher ist, gefragt wird, warum Du überhaupt als Einrichter arbeiten möchtest, kommt jeder Grund in Frage, der für Dich wirklich einer ist und für den Arbeitgeber interessant ist (also nicht grade, dass die Stelle besser bezahlt ist - das weiß der Arbeitgeber eh). Wichtig ist dabei, dass Du dabei nichts Negatives über Deine derzeitige Tätigkeit erzählst („als Einrichter endlich aus dieser Mühle raus!“), weil das, wenn die Bewerbung nicht klappt, nicht besonders günstig wäre - und auch, weil der Arbeitgeber eh weiß, dass Du jetzt grade einen Scheißjob hast, aus dem jeder raus will, wenn sich was Besseres bietet. Zum Beispiel kannst Du betonen, dass Du nach all den Jahren Erfahrung in der Produktion genau weißt, wie der Hase da läuft und von daher ohne jede Einarbeitung aus dem Stand das machen kannst, worauf es ankommt. Auch, dass man ja von Dir schon weiß, dass Du ein zäher Kerl bist und ein super Fehlzeitenkonto hast usw., aber dass Du mit der Motivation durch eine Tätigkeit in der Qualifikation, für die Du eigentlich ausgebildet bist, nochmal richtig eine Schippe nachlegen kannst und das sowohl Dich als auch den Arbeitgeber glücklich machen wird usw.
Formal wichtig: Möglichst keine Sätze mit Verneinungen („bisher keine Stelle“ usw.). Erstens nimmt man Verneinungen bei schnellem Lesen und Zuhören gar nicht wahr, das heißt der Satz bekommt genau die umgekehrte Bedeutung, und zweitens wirken Verneinungen unabhängig vom genauen Inhalt des Satzes immer unangenehm. Probiers mal aus - obwohl die Bedeutung fast gleich ist, ist die Wirkung verschieden von
- nach über fünfzig Jahren endlich kein Guerillakrieg mit der FARC mehr
- nach über fünfzig Jahren endlich Aussicht auf Friedensschluss mit der FARC
Schöne Grüße
MM
Vielen Dank für die ausführliche Antwort
Das Ganze ist ein Sonderfall und nicht wirklich mit einer normalen Bewerbung vergleichbar.
- Der AG weiss schon was er von dir zu halten hat, du bist jetzt 11 Jahre im Betrieb. Hätte man dich los werden wollen, hätte es in dieser Zeit sicher genug Möglichkeiten gegeben. Auch mit einer ganz normalen Kündigung.
- Du kennst den Betrieb und willst in deinen eigentlichen Ausbildungsberuf zurück. Die „neuen Kollegen“ wirst du auch schon kennen.
- Du kannst also fast ohne Einarbeitungszeit loslegen.
- Das du gewartet hast, bis eine Stelle frei wird, zeigt auch, dass du nicht nur ein Zugvogel bist, welcher nach kurzer Zeit weiter zieht. OK, du hättest dich schon früher offiziell Bewerben können, für den Fall, dass etwas frei wird. Allerdings wissen wir jetzt auch nicht, ob das deine Vorgesetzten wussten?
- Du kennst das Anforderungs-Profil an den Job. Es ist also nicht zu erwarten, dass du schon in der Probezeit wieder abspringst, weil der Job anders ist, als du dir das vorgestellt hast.
MfG Peter(TOO)