Frage zu Sternbildern

Hallo,

wie haben die Astronomen früher, z.B. Ptolemaeus (ca. 100 n.Chr.), feststellen können, in welchem Sternbild die Sonne sich befindet?
Wenn ich näher darüber nachdenke, so ist es mir schleierhaft, wie das früher gemacht wurde? Schließlich kann man am hellichten Tag keine Sternbilder erkennen…

Gruß
Michael

wie haben die Astronomen früher, z.B. Ptolemaeus (ca. 100
n.Chr.), feststellen können, in welchem Sternbild die Sonne
sich befindet?

Ich hab noch nie davon gehört, dass sich die Sonne in irgendeinem Sternbild befindet. Ein Sternbild ist die Menge aller visuellen Punkte, die sich ergeben, wenn die von diesem Sternbild ausgehenden Lichtstrahlen die Himmelskugel durchstoßen (diese Punkte wurden seit Menschengedenken mit auf der Erde vorkommenden Objekten assoziiert). Das bedeutet, dass die Sterne, die alle zum gleichen Sternbild gehören, nicht zwingend in direkter Nähe liegen müssen. Meistens liegen sie sogar viel weiter auseinander. Jetzt kannst du dir sicher vorstellen, dass wenn du dich auf einem Planeten in einem Sternensystem meinetwegen 2000pc weit weg von der Sonne befindest, es sich ganz andere Sternenbilder ergeben. Klar dürfte dann auch sein, dass es keinen Sinn machen würde, die Sonne einem Sternenbild zuzuordnen, da die Bewegung der Sonne am Himmel viel zu schnell ist. Von einem anderen Punkt im Universum könnte es aber Sinn machen, der Sonne ein Sternbild zuzuordnen.

Mfg Flo

So wie ich das verstehe, will der Fragesteller gar nicht wissen, ob die Sonne zu irgendeinem Sternbild gehört. Er möchte IMO wissen, in welchem Sternbild sie steht (von der Erde aus betrachtet logischerweise).
Bei einem Planeten ist das einfach zu klären: Man schaut nachts einfach auf den Himmel, sucht den Planeten und das Sternbild steht damit ja fest. Am Tag dagegen ist dies nicht so ohne weiteres festzustellen, weil die Sterne von der Helligkeit der Sonne überstrahlt werden und man damit keinen optischen Bezug Sternbilder-Sonne hat.
Die Frage war nun: Wie war es den Astronomen der Antike möglich, die Sonne einem Sternbild zu zuordnen. Da es optisch nicht geht, kann ich mir nur vorstellen, dass sie das rechnerisch getan haben. Man konnte ja nachts ohne weiteres beobachten, wann die Sternbilder zu welcher Jahreszeit aufgehen und zu welcher Uhrzeit dies jeweils geschah. Wenn man nun annimmt, dass sich dies tagsüber genauso fortsetzt, dann könnte man der Sonne schon ein Sternbild zuweisen.
Meine Vermutung ist also, dass man dies in der Antike ganz einfach durch Beobachtung, deren Analyse und Übertragung auf den Tag gemacht hat. Kann das alles aber nicht durch eine Quelle stützen, sondern vermute wie gesagt nur.

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Hallo,

wie haben die Astronomen früher, z.B. Ptolemaeus (ca. 100
n.Chr.), feststellen können, in welchem Sternbild die Sonne
sich befindet?
Wenn ich näher darüber nachdenke, so ist es mir schleierhaft,
wie das früher gemacht wurde? Schließlich kann man am
hellichten Tag keine Sternbilder erkennen…

die Astronomie ist eine der ältesten Wissenschaften überhaupt. Zu Ptolemäus’ Zeiten gab es schon genug Instrument (Winkelmesser) um die Stellung der Sterne zueinander exakt zu vermessen. Da der Lauf der Sonne relativ regelmäßig erfolgt, war es ein leichtes, ihre momentane Position relativ zu den Sternen zu bestimmen. Die Grenzen der Sternbilder waren damals ohnehin noch nicht so festgelegt wie heute. Man hatte die 12 Sternbilder, durch die die Sonne wandert und teilte dementsprechend den Sternkreis in 12 Teile auf.

Gruß, Niels

Hallo,

ja, ich vermute auch, daß Flo meine Frage nicht ganz verstanden hat.
So wie du es beschreibst, habe ich auch gedacht. Aber es würde einen enormen Aufwand betreiben. Versuche dich mal in die Antike zu denken und mache das, was Ptolemaeus gemacht hat.
Nachts kann man ja eigentlich die Sonne nicht beobachten, somit auch keine Geschwindigkeit feststellen. Denn die Eigenbewegung der Sonne spielt gewiss auch eine Rolle. Vor allem, woher kannten die antiken Astronomen die Ekliptik? Vielleicht verglichen sie aber auch die Sternbilder zum Beispiel an einem gewissen Tag und projezierten das gedachte Gegenteil als Sternbild? Ich meine es so: Sternbild Stier am 15.06.xx bei Untergang an Punkt x im Himmel… Ich hoffe, es einigermaßen gut erklärt zu haben…

Gruß
Michael

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Hallo,

man darf bitte nicht den Fehler machen und die Menschen der Antike als doof, ungebildet, hilflos darstellen.
Die wussten dank Beobachtungen und Aufzeichnungen (siehe zB Sonnenscheibe) schon in der Steinzeit bzw Bronzezeit wann wo welcher Stern zu finden ist.
Irgendwer hat es geschafft an verschiedenen Orten (zB Externsteine) Man bedenke nur die vielen astronomischen Kalender (selbst Stonehedge soll ja sowas gewesen sein)…

Tüssi

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Hallo,

wer hat die Menschen der Antike als „doof“ bezeichnet? Im Gegenteil, ich bewundere Ihre Fähigkeiten.

Michael

Hallo,

man darf bitte nicht den Fehler machen und die Menschen der
Antike als doof, ungebildet, hilflos darstellen.
Die wussten dank Beobachtungen und Aufzeichnungen (siehe zB
Sonnenscheibe) schon in der Steinzeit bzw Bronzezeit wann wo
welcher Stern zu finden ist.
Irgendwer hat es geschafft an verschiedenen Orten (zB
Externsteine) Man bedenke nur die vielen astronomischen
Kalender (selbst Stonehedge soll ja sowas gewesen sein)…

Die Sonne ist im keinem Sternbild. Du mußt Dir das so vorstellen. Du sitzt mitten im Raum von Bildern. Du beobachtest wie ein Besucher herumgeht, mal steht er vorm Bild eins Königs, dann vor einer Heilige, dann vor einem Stilbild usw. So hat die Sonne und der Mond die Sternbilder als Hintergrund

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