Frage zum Eichenprozessionsspinner

Ich habe die Frage extra nicht unter „Tiere“ gestellt. Es geht mir nicht um die Tiere an sich, sondern um weitreichenderes.

Seit einigen Jahren breiten sich die Prozessionsspinner zunehmend aus. Nun ist auch hier so gut wie jede freistehende Eiche mit Flatterband abgesperrt. Oder an der Straße hängt ein Schild mit „Eichenprozessionsspinner - Allergiegefahr“.

Angesichts der Situation stellen sich mir viele Fragen:

  • gab es in Deutschland schon gefährliche Vorfälle im Zusammenhang mit den Raupen? Wie theoretisch die die von den Tieren ausgehende Gefahr?
  • was bewirkt eine Flatterbandabsperrung oder noch hilfloser: das Schild an der Straße? Soll man das Atmen einstellen? Die Lüftung vom Auto ausmachen? Die Straße nicht benutzen?
  • ich war ein paar Tage im Steigerwald unterwegs. Habe keine einzige Warnung gesehen. Und auch keine Raupennester, und dort sind ja viele Eichen im Wald. Gibt es im Wald weniger von den Eichenprozessionsspinnern und warum? Oder wird einfach nicht gewarnt (wäre ja auch irgendwie unrealistisch)?
  • ich habe das Gefühl, jeder doktert so vor sich hin. Gibt es irgend einen Plan von zuständigen Behörden, wie mit den Eichenprozessionsspinnern in Zukunft (evtl. einheitlich) umzugehen ist?

Für Input wäre ich dankbar
Bufo

Hallo!

Schau mal hier in den Beitrag des WDR rein
https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/hier-und-heute/video-bekaempfung-der-eichenprozessionsspinner-100.html

Wie richtig gesagt, wird hauptsächlich in Nähe größerer Menschenansammlungen( Parks, Kita, Schule, Altersheim…) agiert. Dann durchaus durch mechanisches Entfernen (Absaugen).
Und dann noch die Bekämpfung im Wald und Forst mit Gift von Hubschraubern aus.

Die Raupen sitzen in Baumkronen, sie klettern hoch, bleiben nicht in Stammnähe wo man sieh gut sieht ! Deshalb ist es nicht so seltsam, dass Du im Wald keine gesehen hast obwohl es regional gemeldet wurde, es hat dort Befall.

MfG
duck313

Wiki sagt, " Befallen werden vor allem einzeln stehende Bäume oder solche am Waldrand"
Würde mich interessieren, warum.

Die Nester sind schon meist am Stamm oder in Astgabelungen. (Quelle: eigene Erfahrung, Wiki sagt das auch). Klar, durchaus auch mal höher oben, im Wald nicht so gut zu sehen.

Zur Bekämpfung habe ich mal was von Tapetenkleister gelesen. Das fand ich ganz schlau, weil es ja als Erstes die Härchen bindet…

Wir hatten hier vor Jahren einen Fall, bei dem eine komplette Freiwillige Feuerwehr bei einem Einsatz kontaminiert wurde und einige Kameraden sogar ins Krankenhaus mussten. Die Kleidung wurde, soweit ich mich erinnere, sogar vernichtet.
Mich hat es selber schon mehrmals erwischt, einmal untertassengrosser Ausschlag an Hals und Ansatz zur Schulter. War nach drei Tagen wieder gut, aber bis dahin die Hölle. Letztens noch Glück gehabt, bin gleich nach Hause und habe geduscht, Klamotten bei 90° gewaschen. So gab es nur leichten Befall, der trotzdem sehr unangenehm war.
Die Gespinste können auch von den Eichen abfallen und sitzen dann im Strauchwerk in Bodennähe. Die Härchen bleiben lange aktiv, so dass man in Wäldern mit Eichen fast ganzjährig mit Kontaminierung rechnen muss.

Wo hattest du Kontakt? Also in welcher Situation?

Ich bin abseits der Wege unterwegs, krieche auch schon mal durchs Unterholz. Der Zeitpunkt der Kontaminierung ist selten klar feststellbar, weil die Beschwerden i.d.R. erst etwa 12h später auftreten. Bei dem einen beschriebenen Fall verspürte ich allerdings gleich ein leichtes Brennen auf der Haut und bin dann sofort nach Hause.

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