Ich bin Ausgebildete Erzieherin und seit einiger Zeit tätig in einem Grundschulhort in Sachsen. Mir ist aufgefallen, dass es Kinder mit Besonderheiten wie LRS oft nicht ein-fach haben im Hortalltag, da schon im Schulalltag Hänseleien beginnen. Kann ich die Kinder am Nachmittag unabhängig von allgemeiner Hausaufgabenunterstützung för-dern und im Alltag unterstützen?
Hmm, woher sollen wir das wissen? Und was genau willst du wissen? Ob du fachlich in der Lage bist? Ob du das rechtlich darfst? Ob du Geld dafür verlangen kannst?
musst du sie so anblaffen?
Wenn 2000 ihr Geburtsjahr ist, ist sie noch nicht so besserwisserisch, selbstgefällig und stinkend faul wie die ganzen alten Lehrertiere, sondern will sich einbringen, etwas Gutes tun, und ihrem Beruf und ihrer Berufung gerecht werden!
Formulieren wir es um:
Welche Möglichkeiten gibt es im Rahmen meiner Tätigkeit, den Kindern außerhalb der Hortunterbringung Unterstützung, welcher Art auch immer, zuzufügen?
Äh, darf man jetzt keine Rückfragen mehr stellen? Wenn 2000 ihr Geburtsjahr sein sollte, ist sie mit 24 auch kein Teenager, und sie sollte in der Lage sein, sich präzise auszudrücken, was im LRS-Kontext sicherlich auch sehr hilfreich ist.
Hast du noch mehr Vorurteile? Lass sie ruhig raus!
Musst du nicht, ich habe konkrete Fragen gestellt, die helfen sollen, ihr eigentliches Anliegen zu konkretisieren. Leider hat sie noch keine Zeit gefunden, sich dazu zu äußern. Deine Formulierung beantwortet übrigens auch nicht meine Fragen.
Nein, das ist pure Lebenserfahrung!
Viele Menschen haben ungeachtet ihres Berufes und Bildungsstandes Schwierigkeiten, kurz und bündig mit einer Beschreibung der Umstände die Einholung eines Lebensrates einzuleiten, da der Mensch dazu neigt, diese als ahnensfähig vorauszusetzen.
Liebe Mathilda,
Kinder, die - warum auch immer - Probleme in der Schule haben, besonders zu fördern ist sicherlich eine sehr gute Idee. Schon das Mehr an Aufmerksamkeit, dass du den Kindern dadurch gibst, tut diesen Kindern meist sehr gut.
Meinst du, das du den Kindern so gut helfen willst, dass sie weniger Fehler machen und dann weniger gehänselt werden? Das halte ich für den falschen Weg.
- Kinder mit großen Schwierigkeiten werden sich durch die Förderung verbessern, aber meist trotzdem schlechter als begabte Kinder bleiben. Das ist halt so und auch nicht schlimm.
- Hänseln wegen schlechter Leistungen geht gar nicht! Da solltet ihr versuchen, im Hort ein Konzept dazu entwickeln und das zumindest zu minimieren. Kinder müssen lernen, dass Menschen unterschiedlich ist und dass man sein eigenes geringes Selbstwertgefühl nicht dadurch stärkt, in dem man versucht, auf andere herumzuhacken.
Hallo,
dass Du Dich so engagieren möchtest, ehrt Dich. Ich teile die Ansicht von @Karl, dass Du selber wenig an den „Leistungen“ der betroffenen Kindern etwas ändern können wirst. Am ehesten wirst Du noch Einfluss auf die anderen Kinder nehmen können, so dass die sich bei ihren Hänseleien etwas zurücknehmen.
Wo Du aber sicherlich helfen kannst, ist bei der Unterstützung und Beratung der Eltern. Viele werden gar nicht wissen, dass das Kind eine LRS (oder auch Dyskalkulie) hat, manchen wird es egal sein und sehr viele werden gar nicht wissen, wohin man sich wenden kann (Ärzte, Beratungsstellen, Verbände, Therapeuten), welche Unterstützung (z.B. Nachteilsausgleich) die Schule bieten kann.
Das ist mit viel Arbeit verbunden und sicherlich auch mit der Überwindung von Widerständen - sowohl bei Eltern als auch bei Lehrkräften -, kann aber für die betroffenen Kinder eine große Hilfe sein.
Gruß
C.
Rückfragen schon. Allerdings war das keine Rückfrage, die dem Erkenntnisgewinn der Fragestellerin beziehungsweise einer Informationsgewinnung diente, sondern eine rhetorischer Rückfrage, die einzig und alleine dazu diente, deine Meinung kund zu tun. Dazu passen auch die weiteren Fragen. Diese gehen alle in eine Richtung.
Der Eindruck verstärkt sich mit dem Hintergrundwissen, dass du ja Fachfrau bist. Denn mit diesem Hintergrund sind deine „Rückfragen“ geradezu unterkomplex. Immerhin sind in der zwar knappen Fragestellung gleichwohl ausreichend Anhaltspunkte für eine konstruktive Fragestellung.
Stattdessen lässt sich das, was du hier bislang geantwortet hast, ziemlich gut mit Stutenbissigkeit beschreiben. Hilfreich ist das jedenfalls nicht.
Wenn das deine Form von Hilfe ist, möchte ich nicht wissen, wie du ohne agierst.
Das ist eine leider nur unzureichende Situationsbeschreibung. Dafür gibt es nicht einmal die Mindestpunkzahl. Sehr schlampig hast du Analyse mit Interpretation vermengt. Ein Anfängerfehler. Das gibt nicht einmal die Mindestpunktzahl.
Richtig ist die Feststellung, dass bislang keine Antwort erfolgte. Die Frage ist, warum. Hier sollte man, wenn man zu Selbstreflektion in der Lage ist, immerhin die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass jemand fernbleibt, weil er derart rotzige Antworten bekommt, wie die deine.
Hallo Mathilda,
deine Frage enthält zwei grundsätzlich verschiedene Aspekte. Es ist hilfreich, die auch erst einmal getrennt zu betrachten.
Das Eine ist, wie man bezüglich der LRS unterstützend agieren kann. Der zweite Aspekt betrifft die Hänseleien.
Was den Umgang mit den Hänseleien angeht, gibt es die Ebene, wie man in der konkreten Situation umgeht und inwieweit man darüber hinaus präventiv etwas macht. Letzteres müsste man im Auge haben und dann auch als Institution lösen. Das würde ich mit der Teamleitung abstimmen, ggf. sogar in Gruppe mit der Schule.
Darüber hinaus ist wichtig, selbst keinen defizitären Blick zu haben. Ein Kind mit LRS definiert sich nicht über die LRS. Sicher gibt es gezielt auch Übungen und Ansätze, mit einer solchen Schwäche umzugehen. Mindestens genauso wichtig ist aber, auch die Stärken zu fördern und sichtbar zu machen.
Wer als Erzieher oder Betreuungsperson zu sehr den Blick auf die Schwäche lenkt, muss sich nicht wundern, dass alle anderen - die anderen Kinder wie die betroffenen Kinder selbst - diesem defizitären Blick folgen.
Es wird abseits der LRS viele Dinge geben, die diese Kinder können oder sogar richtig gut können. So etwas kann und sollte man dann aber selbstverständlich einbauen und nicht als Sonderbehandlung, die wiederum Anlass wäre für Mobbing.
Richtig soweit. Man sollte aber dabei betonen, dass dies nur für das Gebiet gilt, wo die Schwäche liegt. Darauf sollte man unbedingt in der Kommunikation achten. Es schleicht sich sehr schnell ein, jemanden nur über diese Schwäche zu definieren.
Ich denke, du meinst es nicht so. Aber da steht:
Dieser Satz ist fatal. Er ist im Übrigen auch sachlich falsch. Menschen mit LRS können durchaus in Mathematik gut sein. Oder besondere künstlerisch-musische Begabungen haben. Sie können motorisch sehr geschickt sein. Wichtig ist nur, dass man Lernmethode wählt, bei denen die LRS das Erlernen und den Umgang mit den anderen Bereichen nicht negativ beeinträchtigt.
Vorweg: Meine Antwort berücksichtigt bewusst nicht die komplexe jahrzehntelange Diskussion zu dem Thema. Sie ist vielmehr der Versuch, der Fragestellerin einen Tipp zu geben, der sie nicht überfordert.
Ansonsten wundere ich mich, dass mein Text missverstanden werden kann. Ich antwortete zum Thema „LRS-Schwierigkeiten“, also gravierende Probleme im Erlernen orthografischen Schreibens. Darum geht es. Nicht um Fähigkeiten in Mathematik, Musik oder sonstwo. Dazu mein Hinweis, dass man gravierende Probleme in der Regel (von Ausnahmen abgesehen) auch mit guter Förderung nicht „wegmachen“ kann, ein Fakt, der bei Pädagogen immer wieder zu Frustration oder dem falschen Gefühl der Nutzlosigkeit führt.
Lass stecken. Deine Kommentare sind mir nicht wert, dass ich darauf eingehe. Spiel du dich lieber als Gutmensch auf!
Selbstverständlich geht es primär in der Ausgangsfrage wie deiner Antwort um LRS. Gleichwohl wollte ich an der Stelle noch einmal deutlich für die Sprache sensibilisieren. Es macht einen großen Unterschied, ob man allgemein von begabten oder unbegabten Kindern spricht oder davon, dass dies nur bezogen auf bestimmte Fähigkeiten so ist. Darauf wollte ich hinaus. Grundsätzlich bin ich ansonsten ja völlig bei dir. Man wird bestimmte Schwächen auch mit noch so großer Förderung nicht ausgleichen können.
A