Jo, wie meine Vorredner schon geschrieben haben. Wirklich durchgeschnittene Prozessoren gibt es nicht, grade, weil man schon drauf achtet, wieviele Chips auf einen Wafer passen.
Nun sind da zwei DInge:
Einmal kommt es immer wieder zu kleinen Fehlstellen in der Oberfläche des Wafers, so daß der dort liegende Chip eigentlich unbrauchbar wird. AMD hat beim K10 seine Vierkerner untersucht, und wenn ein Kern nicht funktioniert hat, diesen dauerhaft ausgeschaltet, und die CPU als Dreikerner verkauft. Somit kann man auch mit nicht völlig fehlerfreien Chips noch Geld machen.
Genauso wird jede CPU darauf geprüft, bei welcher Frequenz sie stabil läuft, und auf die sie dann eingestellt wird. Da gibt es Unterschiede, die durchaus mit der Position auf dem Wafer zu tun haben kann. Die guten, schnellen kann man dann teurer verkaufen.
Nun ist es so, daß im Laufe der Zeit der Produktionsprozess immer besser wird, und weniger defekte bzw. mehr leistungsfähige CPUs entstehen. Weil es nicht nur zahlungskräftige, leistungshungrige Kunden gibt, stellt man dann eigentlich bessere CPUs schlechter ein, und verkauft sie günstiger.
Das heißt aber auch: Wenn man eine sehr spät produzierte CPU hat, besteht die Chance, daß man sie besser übertakten kann, als eine aus den ersten Tagen der Produktion. Da kommt dann das Stepping ins Spiel, das sind Daten, die auf der CPU drauf stehen, und Rückschlüsse auf Produktionszeitraum und ggf. benutzte Masken („Formen“) geben, wenn man sie denn zu verstehen weiß. Jedenfalls, die Tuner diskutieren ganz fleißig, welche CPUs mit welchen Stepping wie gut zu übertakten sind, und manche Läden geben auch ganz explizit das Stepping an.