Frage zur Sichtbarkeit bzw. Ansicht des Urknalls

Hallo,

wenn ich auf der Hubble Aufnahme des sogenannten „Deep Field“ einen Himmelsausschnitt betrachte, wie er vor 13 Milliarden Jahren ausgesehen hat und das Universum zu jenem Zeitpunkt noch wesentlich kleiner war als das heutige, dann müßte ich doch noch „weiter draußen“ den Zustand des Universums beim Urknall sehen können, also doch wohl einen ziemlich hellen Zustand. Meine Frage: warum sehe ich hinter den 13 Mrd. Jahren alten Bildern nicht als Hintergrund die Helligkeit des Urknalles, sondern pechkohlrabenschwarzen Nachthimmel?

Oder müßte ich, alternativ zu obiger Annahme, mit weiterreichenden Teleskopen irgendwann irgendwo da draußen einen winzigen weißen Fleck sehen, der sich bei eingehender Betrachtung als Riesen-Supernova entpuppt und der keine Nachbarn mehr hat, sondern einsam und allein in der Schwärze steht?

Gruß
Uwe

Moin,

wenn ich auf der Hubble Aufnahme des sogenannten „Deep Field“
einen Himmelsausschnitt betrachte, wie er vor 13 Milliarden
Jahren ausgesehen hat und das Universum zu jenem Zeitpunkt
noch wesentlich kleiner war als das heutige, dann müßte ich
doch noch „weiter draußen“ den Zustand des Universums beim
Urknall sehen können, also doch wohl einen ziemlich hellen

Ja, täte man auch, wenn man weiter zurückblicken würde / könnte. Jedoch wird man niemals einen hellen Punkt oder Fläche sehen. Zeit und Raum entstanden mit dem Urknall. Somit ist die ganze schöne, gleißende Helligkeit, die Du suchst über das ganze heutige Universum verschmiert. D.h. die Strahlung ist von sehr energiereich stark „gestreckt“ worden und jetzt sehr langwellig - man findet sie heute als die kosmische Hintergrundstrahlung, die sogenannte 3K-Strahlung - und das ist schon weit jenseits des sichtbaren im roten Bereich. Dargestellt ist sie z.B. unter http://www.wissenschaft-online.de/artikel/696220&tem…
Man sieht schon, daß sie nicht ganz einheitlich ist - ein Indiz auf die spätere Strukturierung des Universums in Galaxien und Galaxienhaufen.

Gruß,
Ingo

Hallo,

wenn ich auf der Hubble Aufnahme des sogenannten „Deep Field“
einen Himmelsausschnitt betrachte, wie er vor 13 Milliarden
Jahren ausgesehen hat und das Universum zu jenem Zeitpunkt
noch wesentlich kleiner war als das heutige, dann müßte ich
doch noch „weiter draußen“ den Zustand des Universums beim
Urknall sehen können, also doch wohl einen ziemlich hellen
Zustand. Meine Frage: warum sehe ich hinter den 13 Mrd. Jahren
alten Bildern nicht als Hintergrund die Helligkeit des
Urknalles, sondern pechkohlrabenschwarzen Nachthimmel?

Hallo
Erstmal, der „Hintergrund“ ist nicht „pechkohlrabenschwarz“.
Man kann nur mit dem bloßen Auge eine Vielzahl von Galaxien und ähnlichen Gebilden nicht sehen.
Es gibt auch eine als Hintergrundstrahlung bezeichnete Strahlung, welche diejenige ist, wo man keine Objekte mehr ausmachen kann.
Die Antwort zur eigentlichen Frage ist eigentlich recht einfach. Das man Objekte sehen kann, wie sie vor Millionen oder gar Milliarden Jahren existierten, ist nur möglich, weil sie so weit entfernt waren. Das heißt, diese Objekte können aufgrund der damaligen Distanz nicht heller erscheinen.
Würde man diese Objekt tatsächlich und ohne Zeitverzögerung so sehen können wie sie zur Zeit vorhanden sind, wären sie aufgrund der Galaxienexpansion im Weltraum erheblich dunkler, weniger und dunkler erscheinende Galaxien und so weiter.
MfG
Matthias