Hallo,
ich habe von BWL keine Ahnung und versuche den Begriff Umsatzrendite zu verstehen. Man sagt z.B. Supermärkte machen eine Umsatzrendite von 1-2 % und McDonalds von 20 %.
Wie man die berechnet, ist mir klar (Gewinn/Umsatz), aber hängt die nicht maßgeblich davon ab, ob die Betriebsmittel dem Betrieb „gehören“, also Eigenkapital darstellen oder ob alles geleast/gemietet ist?
Beispiel:
Zwei Unternehmen verkaufen jedes Jahr Waren für jeweils 20 Mio. Euro, die sie für 18 Mio. Euro einkaufen. Personal-, Verwaltungs- und andere Betriebskosten lassen wir jetzt mal außen vor, sie seien vernachlässigbar gering. Um diese Geschäfte abzuwickeln, brauchen beide Unternehmen je eine Lagerhalle (Wert 10 Mio Euro).
Unternehmen A besitzt eine solche Lagerhalle (hat also 10 Mio Eigenkapital) und hat demzufolge keine weiteren Kosten. Unternehmen A macht also 2 Mio. Gewinn pro Jahr, hat also eine Umsatzrendite von 10 %.
Unternehmen B hat keine Lagerhalle (0 Euro Eigenkapital), sondern mietet diese für 500.000 €/Jahr an. Unternehmen B macht also nur 1,5 Mio. Euro Gewinn pro Jahr und hat demzufolge nur eine Umsatzrendite von 7,5 %.
Nun haben wir also zwei Unternehmen, die genau das gleiche tun, die selben Margen haben, aber trotzdem haben die beiden ganz unterschiedliche Umsatzrenditen. Ich verstehe nicht, welche Aussagekraft die Umsatzrendite dann überhaupt noch hat, wenn sie von solchen Details abhängt. Denn ob die Lagerhalle nun zu marktüblichen Konditionen gemietet wird oder ob sie im Besitz des Unternehmen ist (wodurch ja Kapital gebunden ist, das man sonst anlegen könnte), sollte doch eigentlich keinen Unterschied machen.
Kann mir jemand diesen Widerspruch auflösen? Oder ist die Umsatzrendite tatsächlich eine wertlose Zahl, die weniger von der Branche bzw. vom Marktumfeld abhängt als von der Tatsache, ob ein Unternehmen mit viel oder wenig Eigenkapital arbeitet?