Hallo,
eingangs eine Anekdote: mein ehemaliger AG, ein Einzelhandelsgeschäft, bekam von denen regelmäßig solche Bitten um Daten. Irgendwann hatte ich mal lange Weile und habe da angerufen: mein Vorschlag war, dass einer der Mitarbeiter die 300 m Fußweg zu unserem Geschäft persönlich zurück legt und sich mit uns persönlich unterhält. In dem Zusammenhang könnte er gleich mal bei uns was kaufen. Dann hätten wir beide was davon. Solange wir aber nur arbeiten sollten, hätten wir keinen Vorteil davon. Im Endeffekt wanderten die Begehrlichkeiten weiterhin in die Rundablage „P“.
Im Ernst: es tummeln sich ja mehrere Datensammler am Markt. Allen gemeinsam ist das Geschäftsmodell, ihre Ware, die Daten, an interessierte Kunden zu verkaufen. daher sind sie daran interessiert ihren Schatz (warum denke ich jetzt gerade an den kleinen Hobbit?!) zu mehren. Wenn sie über ein Unternehmen keine Daten haben, wurmt sie das sehr und sie gehen diesem Unternehmen regelmäßig auf den Geist.
Sollten sie keine Daten haben, gibt es nur eine spärliche Datenlage, die zu einem mittleren Scoring führt. Das kann Probleme geben, wenn man Neukontakte zu anderen Unternehmen sucht, deren Geschäftspraktik auf den Daten von Auskunfteien beruht. (Das schließt Du ja für Dich aus.)
Ich hörte aber auch schon davon, dass bestehende Geschäftsbeziehungen neu gewertet wurden, nachdem einer der beiden Partner die Daten mit denen der Auskunfteien verknüpfte. Plötzlich gab es z.B. keine Lieferungen auf Rechnung mehr, nur weil der Lieferant einen Datensatz mit schlechter Bewertung einkaufte. Dass die bisherige Geschäftsbeziehung etwas anderes ergab, wollte man übersehen - dafür hätte es ja eine menschliche Bewertung benötigt …
Bei meinem ehemaligen AG starteten viele Geschäftsbeziehungen noch über persönliche Kontakte. Dadurch brachte das Fehlen einer guten Bewertung bei Creditreform, Bürgel und Infoscore auch keine negativen Folgen. Wir entsorgten diese Bettelbriefe regelmäßig.
Vielleicht hast Du ja Lust denen ein Schreiben zurück zu schicken: ein Angebot für eine Datenübermittlung. Du würdest dafür eine Stunde Arbeitszeit ansetzen. Deinen Kunden berechnest Du diese Stunde mit 120 € nt… Zum selben Tarif könntest Du ihnen anbieten, ihren Wunsch zu erfüllen. Mal sehen, ob und wenn ja, wie sie reagieren.
Grüße
Pierre