ge mich mit Rudolf Steiner und habe damit viel zu tun, denn er ist schwer zu lesen und man braucht Zeit, um zu üben.
Kritsche Haltung ist, wenn ich nicht frei bin, wenn ich schon etwas d a g e g e n habe. Ich versuche, die Haltung zu haben, dass ich mich in den anderen hineinversetze (Steiner spricht von „in den anderen,hineinschlafen“, was natürlich nicht wörtlich gemeint ist) vorurteilslos, eben frei.
Ist wissen wollen schon Kritik?
Es kommt auf die Haltung an.
Sage ich von vornherein: „Ja, aber…“ ist die Kritik schon enthalten.Ich bin nicht frei. Bedenke: Es ist nicht entscheidend, was (ich wissen will), sonder Wie gehe ich damit um? Ich möchte wissen, weil ich lernen will und ich möchte das gelernte auch weitergeben.
Kann ich wollen können? Ja, ich kann wollen. Jedoch:" Wenn mir wegen meines Charakters und wegen der in meiner Umgebung herrschenden Umstände ein Motiv aufgedrängt wird, das sich meinem Denken gegenüber als unvernünftig erweist, dann müsste ich sogar froh sein, wenn ich nicht könnte, was ich will.
Nicht darauf kommt es an, ob ich einen gefaßten Entschluss zur Ausführung bringen kann, sondern w i e d e r E n t -
s c h l u s s i n m i r e n t s t e h t." (Rudolf Steiner: Philosophie der Freiheit, Kapitel I, 13.6, 14
Ist Freiheit eine Frage der Perspektive?
Ja, ich glaube schon. Steiner, I. Kapitel, Absatz 13: „Wenn ein Motiv auf mich wirkt und ich gezwungen bin, ihm zu folgen, weil es sich als das „stärkste“ unter seinesgleichen erweist, dann hört der gedanke an Freiheit auf, einen sinn zu haben. Wie soll es für mich eine Bedeutung haben, ob ich etwas tun kann oder nicht, wenn ich von dem Motiv g e z w u n g e n werde, es zu tun?“
Macht Freiheit einsam?
Ja, doch. Wenn ich die Freiheit so lebe, wie Steiner sie lehrt, dann macht sie einsam. Denn viele, allzu viele, verneinen, dass es eine Freiheit überhaupt gibt.
Und die, die Freiheit wirklich leben, werden nicht verstanden.
Wie frei bin ich?
Ich bin nicht frei. Zu viele „Knechtschaften“ gibt es, die mich nicht frei sein lassen, denen ich mich unterwerfe.
Ob ich es in diesem Leben noch schaffe, ganz frei zu sein, weiss ich nicht.
„Man muss sich der Idee erlebend
gegenüberstellen können, sonst gerät man unter ihre Knechtschaft“ (Letzter Satz von rudolf Steiner in der „Philosophie der Freiheit“.
Solange ich von einem Motiv gezwungen bin, etwas zu tun, bin ich nicht frei.
Freiheit - Sicherheit?
Meine Denkweise entscheidet, ob die Freiheit für mich auch Sicherheit bedeutet.
Was wir unter Sicherheit verstehen, sind Zwänge, in die wir uns einlassen, und dann sind wir unfrei.
Ich lasse mich in einem Betrieb anstellen, damit ich an jedem Monatsende mein Geld habe. Oder bin ich selbständig und verdiene unregelmäßig, aber ich bin frei!?
Was ist das Gegenteil von freiheit?
Unfreiheit.
Ist Nicht-Handeln eine kritische Haltung?
Das eine schließt das andere nicht unbedingt aus. Die kritische Haltung kann mich zum Nicht-Handeln veranlassen.
Habe ich eine Wahl? Ja, die habe ich.
Ich kann durch angestrengtes Denken die Welt erkennen und die Freiheit.
Habe ich Freiraum? Soviel wie ich mir schaffe und soviel, wie ich erkenne und mir daraufhin „freischaufele“.
Wie verlaufen die Grenzen des Freiraums?
„Der freie Mensch handelt sittlich, weil er eine sittliche Idee hat, aber er handelt nicht, damit Sittlichkeit entstehe.“ (steiner, Philosophie der Freiheit. IX. Kapital, Die Idee der Freiheit, Abs. 47
Hiermit mache ich zunächst Schluß. ein anderesmal mache ich weiter, weil ich mir noch viele Gedanken zu den Fragen machen muss.