ich habe einen raum ca. 10 m2 (3.3 x 3.3 m) h=ca. 2.2 m
Dies ist für Repro eigentlich ok, aber für Portraits mit Sicherheit zu klein. Für gute Ergebnisse bei der Wiedergabe von Kunstwerken würde ich versuchen, möglichst viele (z.B. 4) Lichtquellen zu nutzen und diese mit Stativen an den Ecken des Bildes zu positionieren, um eine möglichst gute Ausleuchtung zu haben. Mehr Licht ist normalerweise besser, es können dabei auch einfache Baumarkt-Baustellenstrahler á 500W sein. Wird aber schnell ganz schön mollig im Sommer… Leuchtstoffröhren sind bezüglich der Farbwiedergabe nicht gut.
a) Reflektoren ja oder nein für Indoor? Falls ja - welche
Grösse? und muss ich beim Kauf was beachten in Bezug auf die
Qualität?
Kommt drauf an, für Portraitfotografie sind Schirme (Durchmesser) und/oder Softboxen (diffuses Licht) eigentlich unumgänglich. Mit Ausnahme einiger ziemlich extremer (bewusst eingesetzer) Lichtkonzepte ist das Blitzlich ansonsten viel zu hart. Schatten und die Ausleuchtung insgesamt sind ohne so genannte Lichtformer nicht optimal.
b) was für ein Setting soll ich nehmen für meine Bilder
(Leinwand und Papier zu fotografieren) Blitz? Tageslampen? ev.
Einstellungen bei der Kamera?
Ich würde Dauerlicht nehmen, siehe oben. Professionelle Reproduktion wird oft senkrecht auf einem Fototisch gemacht, aber man kann natürlich auch horizontal fotografieren. Ein Fototisch und Reprostativ sind für Dich wahrscheinlich zu viel Aufwand, daher empfehle ich, das Bild aufzuhängen und die Kamera auf ein Stativ zu montieren. Dies ist AUF JEDEN FALL PFLICHT, selbst , wenn man so viel Licht zur Verfügung hat, dass eigentlich aus der Hand fotografiert werden könnte. Ich würde Blendenwerte zwischen 8 und 11 wählen und eine Brennweite von mindestens 100mm, eher mehr. Dann halten sich die Verzerrungen einigermaßen im Rahmen. Wenn man aus größerer Entfernung (Tele) fotografiert, ist das besser im Bezug auf Verzerrungen, aber die leichten Schwingungen, die man immer im Stativ/Kamera-System hat, verschlechtern das Ergebnis wiederum zu sehr. Am besten ist, Du testest ein Standard Setup (Entfernung Kamera-Wand, feste Brennweite) und versuchst dann einmal in Photoshop die Objektivkorrektur zu standardisieren (mit einem Testbild). Diese Werte würde ich dann jeweils auf die Fotos der Bilder anwenden. Der wichtigste Punkt ist aber sicherlich die Farbtemperatur. Hier wirst Du ohne farbverbindlichen Monitor und/oder Drucker und/oder Messgerät keinen verbindlichen Workflow hinbekommen. Du musst aber AUF JEDEN FALL davon ausgehen, dass das Foto mehr oder weniger von den realen Farben (die ja auch immer relativ sind zum Umgebungslicht) abweichen. Es führt also kein Weg darum herum, in RAW zu fotografieren und dann die Farbtemperatur n Photoshop anzugleichen. Aber immer daran denken, dass der eigene Monitor ja auch wieder verfälscht…
c) Belichtungsmessgerät - ich bin dran Lernvideos übers
Fotografieren zu schauen… da wird ein Belichtungsmessgerät in
Zusammenhang mit Blitzaufnahmen empfohlen… was ist deine
meinung? hat jemand ev. ein gebrauchtest welches mir günstig
abgeben könnte?
Ein Belichtungsmesser ist für die Leute gut, die vorher planen wollen, wie der Shot aussieht und dann praktisch mit dem ersten Foto schon sehr nah dran sind. Ich schieße Portraits meist vor einem weißen Baumwolltuch, das von hinten mit drei oder vier Blitzen gleichmäßig angeblitzt wird. Der Hintergrund soll dabei auf jeden Fall überbelichtet sein (rein weiß auf dem Foto), aber nur etwas, höchstens eine Blende, um nicht zu sehr zu überstrahlen. Ich messe dann den Hintergrund auf eine bestimmte Blende ein (z.B. f8) und stelle dann die Beleuchtung des Objekt (also den oder die vorderen Blitze) auf f5,6 ein. Damit habe ich ein optimal belichtetes Objekt, wenn ich die Kamera ca. auf 5,6 einstelle, der Hintergrund ist aber gleichtzeitig „perfekt überbelichtet“. Für solche Setups sollte man schon messen. Aber wenn Du sowieso nur zwei Blitze hast (halte ich für grenzwertig), einen „voll“ auf einen Papierhintergrund oder eine weiße Wand los lässt, und den anderen von vorne mitr einem Schirm aufs Model machst, kannst Du auch am Monitor (besser nicht an der Kamera) grob abschätzen, wie die Lichtverhältnisse sind.
d) Portrait Aufnamen - macht man das auf dem Stativ oder nimmt
man die Kamera in die Hand? Abstand? Einstellungen bei der
Kamera? ich meine Blende / ISO / Verschlusszeit) Oder soll ich
einfach auf manuell stellen und Belichtungauf Blitz einstellen
und den Rest die Kamera machen lassen? Gibt es ev.
Referenzeinstellungen resp. Portrait Fotos wo man die
verschiedenen Einstellungen sehen kann? Und dann als Anfänger
diese Werte mal übernehmen und ausprobieren?
Das ist ein komplexes Thema und da würde ich mir als erstes einige (viele!) youtube tutorials anschauen oder einen VHS Kurs machen. Nur soviel zur Benutzung externer Blitze: Die Kamera wird dabei immer auf MANUELL gestellt und die Zeit auf einen Wert, den die Synchronisation der Kamera bzw. des Funkauslösers noch packt, normalerweise 1/200s. Also so kurz wie möglich, so lang wie nötig. Die Zeit hat hierbei KEINEN EINFLUSS auf die Belichtung, der Blitz ist sowieso viel kürzer und leuchtet nur einen Bruchteil der Zeit, die der Verschluss offen ist. Die Belichtung des Bilds wird dann ausschließlich über die Blende gesteuert. Dabei ist es wie immer - eine Blende offener (niedrigere Zahl) verdoppelt das Licht und macht das Bild „doppelt so hell“. Der Automatikmodus funktioniert immer nur ohne Blitz oder mit Aufsteckblitz.