Fragen zum Pfeiferauchen vom Einsteiger

Hallo,

es wird immer wieder ausführlich erklärt, wie man seine Pfeife stopfen sollte; unten locker, in der Mitte fester und oben ganz fest.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, wie das funktionen soll. Der Druck setzt sich doch nach unten durch. Wenn man also seine Pfeife so stopft (die Zahl repräsentiert eine Druckeinheit):

Oben: 3
Mitte: 2
Unten: 1

dann passiert doch folgendes (weil sich der Druck von oben nach unten durchsetzt):

Oben: 3
Mitte: 5
Unten: 6

Oder liege ich da falsch? Folgerichtig ist am Ende der Tabak am Boden der Pfeife am stärksten zusammengedrückt! Und genau das passiert auch, wenn ich rauche; das letzte Drittel ganz unten ist nicht nur trocken, sondern auch hart wie Beton. Keine Wunder also, dass das dann nicht mehr brennt und die Pfeife spätestens im letzten Viertel oder so immer wieder ausgeht.
Wer kann mir erklären, was ich falsch mache?

Und die nächste Frage: es heisst immer, man solle regelmäßig und gleichmäßig ziehen. Wie oft genau ist das? Wenn ich sehr gemütlich da sitze und im Prinzip bei jeden Atemzug einmal an der Pfeife ziehe, dann geht’s gerade, wenn ich aber mal 15 Sekunden oder eine halbe Minute pausiere, dann ist das Ding sofort aus! Was mache ich falsch? Oder ist das so?

Und noch eine letzte Frage: es heisst immer, man würde Pfeifenrauch nicht inhalieren. Ist es wirklich verpönt, das zu tun, oder ist es einfach nur nicht üblich? Versucht man den Rachenraum so wiet wie möglich zu öffnen, um den Tabakrauch durch den Rachen zu riechen? Atmet man ihn sogar durch die Nase aus? Wie rauchen die meisten Leute, und wie erlebt man den Tabakgenuss am besten?

Fragen über Fragen,

Andi

Hallo Andi,

ich rauchte jahrzehntelang aus Pfeifen.
Es ist in der Tat so, dass Du Deine Pfeifen zu fest stopfst wenn es unten „betonhart“ sein sollte.
Versuch es mal so:
Tabak vor dem Stopfen mit den Fingern auflockern.
Diesen aufgelockerten Tabak einfach und ohne Druck in den Pfeifenkopf laden (vielleicht bis zur Hälfte).
Dann den nächsten Tabak nicht mit den Fingern auflockern.
Mit diesem, nicht aufgelockerten Tabak, die Pfeife bis oben füllen. Fertig.
Es wird vorkommen, dass Du mehr als nur ein Zündholz brauchen wirst um oben die richtige Glut zu bekommen. Macht gar nichts. Auch das Ausgehen ist kein Problem - solange der pfeifenkopf nicht zu erkalten kommt. Eine ausgegangene Pfeife wird einfach wieder angezündet.
Mit dem Nachstopfen hälst Du Dich tunlichst zurück. Die Aschekappe soll weiss und locker sein (fliegt bei einem Windhauch fast weg. Dann ganz vorsichtig die Asche leicht festdrücken. Fertig.
Der Zug soll ganz leicht sein (fast so wie beim Einatmen). Leichtes Enhauchen fördert die Glut. Lass der Pfeife Zeit - viel Zeit. Der Kopf wird dann auch nicht heiss nur deutlich warm, lässt sich aber noch gut mit der Hand umschliessen.
Du ziehst do häufig (selten) dass die Pfeife grad nicht ausgeht.
Dann klappt das und dann macht das auch Spass und dann schmeckt das auch.
Wichtig noch, fang mit erstklassigem Tabak an (am Besten wäre wohl ein Cavendish - vom Schnitt her). Kaufe nie billigen bzw. preiswerten Tabak - brennt auf der Zunge und schmeckt nicht und ruiniert die Pfeife.
Noch wichtig: Nach dem Genuß einer Pfeife darf auf keinen Fall irgendetwas anderes als pure helle Asche im Pfeifenkopf zurückbleiben. Diese Asche lässt Du drin. Die Pfeife soll mindestens einen Tag auskühlen. Erst dann wird sie penibel gereinigt. Alles andere führt zu Misserfolgen.
Das Beste wäre Du suchst Kontakt zu einem ruhigen erfahrenen Pfeiferaucher und lässt Dich „einführen“. Manche wirklich gute Pfeifenshops bieten auch Pfeifenraucherabende an. Geh dort hin. Rede mit dem Pfeifenhändler Deines Vertrauens.
Nie, aber auch wirklich nie, wird Pfeifenrauch inhalliert.
Pfeife wird über den Mund und Nasenraum geraucht - es kommt schliesslich auf den geschmacklichen Genuss an.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Inhallieren von Pfeifenrauch einen Genuss bringen könnte. Wenn ich mal versehentlich Pfeifenrauch inhallierte wurde ich fast ohnmächtig. Einfach zu stark. Hustananfälle sind noch das geringste Übel.
So, und nun viel Spass.
Übrigends, ein sehr milder Cognac oder Armagnac dazu trägt ebenfalls zur Enstspannung bei.
Gruss
Raymond

Hallo Andi,

ich wollte noch hinzufügen, dass Pfeifen eingeraucht werden
müssen. Erst einige Pfeifen nur zu einem Viertel, dann einige zur
Hälfte füllen, erst dann volle Pfeifen rauchen. Auch das fördert
das gleichmäßige Durchbrennen der Pfeife. Nie zu gierig oder zu
oft ziehen, sonst brennt in der Mitte ein „Krater“ nach unten
durch. Lieber ausgehen lassen, wie schon gesagt wurde.
Und: Statt Cognac u d Armagnac schmecken auch Whisk(e)ys dazu.
Ciao
Bolo2L
*derfrühermalpfeiferauchteundheutegarnixmehr