Servus,
Gegenstand der Frage ist eine Formulierung im Vaterunser: „… führe uns nicht in Versuchung, …“
@China2011 ist nicht alleine damit, wenn ersiees meint
Es gibt im Christentum latent oder offen Vorstellungen von einem Dualismus zwischen dem guten Gott und dem bösen „Antichristen“ Satan, von denen sich die allumfassende christliche Kirche erst 561 beim Konzil von Braga ausdrücklich distanziert hat. Der dort verabschiedete einschlägige Lehrsatz verhinderte aber nicht, dass sich die Katharer als eine Art eigenständige christliche Kirche organisierten, die ebenfalls einem solchen dualistischen Konzept anhingen. Diese und andere Häresien machten es angezeigt, dass extra gegen diese (das Wort „Ketzer“ geht auf sie zurück) einer der blutrünstigsten Kreuzzüge, extra für die Anhänger der Leitkuh übrigens „Christen gegen Christen“, veranstaltet wurde.
Kurz: Die Antwort auf die Frage „Ist es Gott, der Menschen in Versuchung führt, oder ist es ein gottähnlicher Gegen-Geist, und was veranlasst in diesem Fall Gott, das zu dulden?“ ist nicht nach Gutdünken und individuell anpassbar. Diese Frage ist ziemlich grundsätzlich, und eine christliche Kirche kann sie nicht mal so, mal so beantworten oder die Antwort dem Gefühl der einzelnen Gläubigen überlassen.
Schöne Grüße
MM