Hallo Alex,
freut mich, dass es Nachwuchs für die Versicherungsbranche gibt.
Ich selbst habe auch meine Ausbildung zum Versicherungsfachmann in einem Strukturvertrieb für Makler gemacht.
Prinzipiell solltest du dir aber 2 Fragen stellen:
- Möchtest du deine Kunden gut und umfassend beraten?
- Möchtest du deine Kunden mitunter belügen müssen?
Wenn du 1. mit Ja und 2. mit Nein beantwortest, dann solltest du vielleicht doch eher den Weg des Maklers gehen.
Ich selbst habe eine ganz ganz kurze Zeit bei einer Versicherung gearbeitet und festgestellt: Es ist einfach nichts für mich…
Ich kann Kunden nicht anlügen und das blaue vom Himmel erzählen das einzig die Gesellschaft für die ich tätig bin die tollsten und besten in ALLEN Bereichen sind…
Hier gibt es natürlich auch Ausnahmen… So hätte ich zum Beispiel kein Problem für 1 bestimmten Lebensversicherer zu arbeiten, weil dieser wirklich, meiner Meinung nach, der beste ist (aber komischerweise nie in den Tests, etc.
Aber das musst du für dich selbst testen und entscheiden.
Zu deinen Fragen:
- Klassisch angestellten Verhältnis gibt es glaube ich kaum mehr. Wenn dann nur in der Schadensabteilung etc.
Hatte mich auch vor einer Weile mit einem Maklerbetreuer unterhalten, der dies bestätigt. Es wird immer mehr im Angestelltenverhältnis abgebaut.
Was dem noch am ähnlichsten kommt wäre die Übernahme eines Bestandes. Dann hast du Sicherheit und brauchst dir über Akquise „relativ“ wenig Gedanken machen.
(Und nein, ich werde keine Versicherungen beim Namen nennen, alleine aus rechtlichen Gründen
Schau da mal beim blauen Riesen.
Aber ich glaube kaum, das eine Versicherung im Nebenjob anstellen wird. Da müsstest du eher zu einem Strukturvertrieb gehen, was ich nicht unbedingt empfehlen kann, vor allem aus Grund deiner Fragen 3 und 4. Aber dazu später.
- Das kommt drauf an. Wenn du einen Kundenstamm hast und gute Zahlen vorweisen kannst etc. dann sind sicher 2,5-3,5k im Monat als Fixum okay. Als Anfänger vielleicht 1000-1500.
Achte vor allem auch auf Vertragsstrafen. Falls du Wechseln möchtest oder sonstiges.
Ansonsten gibt es das übliche zu beachten. Aber da solltest du dich eher noch im Internet schlau machen, weil das wäre zu Umfangreich für hier.
- Bei mir war es so:
4 Monatsbeiträge in der KV bzw. 20 Promille in LV/sonstigen gab es direkt und die Provisionserlöse eines halben Jahres wurden dann für das nächste halbe Jahr als Fixum angesetzt.
Ich als Makler bekomme 7,5-8 Monatsbeiträge bzw. zwischen 40 und 50 (meist 45) Promille in der Lebensversicherung. Kapitalanlagen manchmal 4-8 Prozent der Anlagesumme. Hier kommt es einfach auch auf die Gesellschaft und die ausgehandelten Konditionen an.
Wichtig: Als Versicherungsvertreter gehört dir dein Bestand NICHT! Das heißt, wenn du irgendwann mal 1000 Kunden haben solltest, kann deine Gesellschaft deinen Bestand einfach verteilen…
Auch kriegst du wenig bis keine Bestandscourtagen.
Als Makler kriegst du für (fast jeden) Vertrag Bestandscourtagen wodurch du dir über lange Zeit dann dein Fixum aufbaust.
Und um die Verwirrung komplett zu machen:
Ich hatte zu meiner Ausbildungszeit als Makler Anfangs ganze 6 Promille bekommen. Später dann, wenn man genug Kunden angeschleppt hat, stolze 12. Als fertiger Makler hätte ich knapp 20 bekommen…
Und da lass dir gesagt sein: Anfangs kann man davon überhaupt nicht leben… Deswegen rate ich auch von Strukturvertrieben ab…
Es gibt aber mitunter auch Makler Unternehmen die vernünftig ausbilden. Mit Betreuung und einen ordentlichen Provisionssatz (von vielleicht 15-20 Promille), vielleicht sogar mit Fixum.
- Fallen findest du viele schon im Text vorher beschrieben. Ansonsten halt auch gerne Nachfragen ob es Unterstützung in der Akquise gibt. Denn ohne diese ist es sicher sehr schwer Fuß zu fassen.
Falls du noch weitere Fragen hast, meld dich einfach.
Aber ich glaube, das reicht erstmal für den Anfang.
Viele Grüße,
Finanzschauffeur