Fragen zur Betrieblichen Altersvorsorge

Hallo,

ich überlege zur Zeit, ob es für mich sinnvoll ist, eine betriebliche Altersvorsorge abzuschließen. Um mir ein vollständigeres Bild zu machen, brauche ich noch Antworten auf die folgenden Fragen:

  1. Einzahlungen in die Betriebsrente müssen vom jeweiligen Anbieter verzinst werden, richtig? Wie hoch ist denn der Zinssatz, zu welchem diese verzinst werden?

  2. Wie ich gelesen habe, müssen Einzahlungen in die betriebliche Rente zwar im Erwerbsleben nicht versteuert werden, im Rentenalter aber schon. Zudem sei für die Betriebsrente der volle Beitrag an Kranken- und Pflegeversicherung fällig. Wie viel ist das konkret?

  3. In einem Artikel der FAZ heißt es:
    Klassischerweise ist die betriebliche Altersvorsorge eine freiwillige Leistung des Arbeitgebers. Sie wurde unter anderem geschaffen, „um die Arbeitnehmer an den Betrieb zu binden“, sagt Judith Kerschbaumer, Leiterin des Bereichs Sozialpolitik bei der Gewerkschaft Verdi
    Kann man das so verstehen, dass Arbeitgeber es gerne sehen, wenn man eine betriebliche Altersvorsorge abschließt? Und dass es also im Umkehrschluss quasi unbeliebt machen könnte, wenn man keine abschließt?

Vielen Dank im Voraus und beste Grüße,
Irmfried

Hallo Irmfried,

lies mal den Wikipedia-Eintrag dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Betriebliche_Altersversorgung

Meist gibt der Arbeitgeber einen Anbieter für die betriebliche Altersversorgung vor. Erkundige dich also zuerst hier nach Punkt 1.

Punkt 2 ist individuell nach deinem eigenen Steuersatz und der Höhe der betrieblichen Altersversorgung. Der Anbieter kann dir aber sicher eine Beispielrechnung machen. In der Regel ist aber eine betriebliche Altersversorgung sinnvoll, da der Steuersatz während der aktiven Erwerbstätigkeit meist höher ist als in der Rentenphase.

Punkt 3: Wenn ein Mitarbeiter aus eigenen Bezügen eine betriebliche Altersversorgung macht, spart der Arbeitgeber von diesem Betrag (bis zu einer bestimmten Höchstgrenze) Sozialversicherungsbeiträge. Das sieht ein Arbeitgeber also meist gern. Aber man macht sich nicht unbeliebt, wenn man keine abschließt.

Viele Grüße
Karin

Hallo,

der Beitragssatz, denn die (gesetzliche) Krankenversicherung dann vorsieht. Welcher das ist, läßt sich heute kaum vorhersagen, da wir hier über die Zukunft und außerdem über (idealerweise) über mehrere Jahrzehnte des Bezuges reden.

Wer soll das abschließend feststellen, wenn nicht der Arbeitgeber? Grundsätzlich dürfte dem AG das wohl egal sein, zumal ihn die Veranstaltung auch noch Geld kostet.

Gruß
C.

Mal ohne auf deine Fragen näher einzugehen,

Was meinst du was mit den Beitragssätzen zu den Sozialversicherungen im laufe der nächsten Jahre passiert, die du dann zu 100% selbst begleichen musst? wie wird die Einkommensteuer angepasst?

Wie hoch sind die Laufenden Kosten der Versicherung? (hoher Zinssatz nutzt wenig bei hohen Kosten)

Hinzu kommt noch die laufende Geldentwertung

weiter Berichte findest du auf div. Plattformen

Hallo, Du meinst wohl eine spezielle Art der bAV, nämlich eine Gehaltsumwandlung.

Eingezahlt wird dabei nicht beim Arbeitgeber, sondern entweder bei einem externen Träger, z.B einem LV-Unternehmen, oder bei einer betriebsbezogenen Einrichtung (Pensionskasse).

Die (Mindest)Verzinsung entspricht der einer Nicht-bAV-Lebensversicherung, ist also bei einem Abschluss heute sehr niedrig, wobei nicht die gesamte Einzahlung verzinst wird (Verwaltungskosten etc.). Die Auszahlungen sind nach heutigem Recht beitragspflichtig in der GKV incl. Pflegeversicherung, das wären also heute ca. 19%. Damit sind die Vorteile gegenüber einer privaten Rente in der Regel futsch.

Das Zitat von Verdi bezieht sich auf die klassische Form der bAV, nämlich die arbeitgeber-finanzierte Direktzusage (oder auch eine Direktversicherung). Betrifft also ganz etwas anderes.

Viel Glück

Barmer

Hallo,

manomanoman

Hier wird wieder mit Halbwissen um sich geschmissen!

Ob du eine (garantierte) Verzinsung bekommst, hängt einzig und allein vom Tarif ab. Selbst Tarife mit Garantieverzinsung bringen dir erst nach ca.25 Jahren deine eingezahlten Beiträge (garantiert) wieder.

Du hast aber in der betrieblichen AV die Garantie, dass du am Ende mindestens das Geld rausbekommst was du eingezahlt hast. (bzw. die Rente aus diesem Kapital)

Derzeit werden überwiegend fondsgebundene Produkte angeboten, was wegen der oben beschriebenen Rahmenbedingungen durchaus Sinn macht. (da gibt es dann gar keine garantierte Verzinsung)

Fazit: Gibt es einen Zuschuss vom Arbeitgeber, dann mach es.

Gibt es keinen Zuschuss, dann „erkaufst“ du dir die Chance auf einen Steuer- und Sozialversicherungsvorteil
mit einer stark eingeschränkten Flexibilität im Vergleich zu einer „normalen“ Rentenversicherung.

Ein Internetforum ist i.ü. sicher keine gute Entscheidungshilfe für ein so komplexes Thema.

Gruß
Tycoon

  1. Die betriebliche Altersvorsorge kann sehr unterschiedlich gehandhabt werden. Grundsätzlich wird kein Arbeitgeber es bevorzugen oder benachteiligen, wenn man hier gemeinsam nach Möglichkeiten schaut um vernünftig vorzusorgen.

  2. Je nach Größe des Unternehmens oder eine Zugehörigkeit einer Gewerkschaft wird die betriebliche Rente allerdings sehr unterschiedlich gehandhabt. Ich empfehle mal zum Thema zu googlen und sich selbst einzulesen. Die wichtigsten Informationen wie man mit dem Arbeitgeber gemeinsam vorsorgt sollte man sich anschauen, bevor man das Thema ernsthaft mit dem Betrieb besprechen möchte.

  3. Empfehle ich dir dich auch mal mit einem Versicherungsmakler zusammen zu setzen. Du kannst beispielsweise auch eine sogenannte Direktversicherung abschließen, wenn der Betrieb keine eigenen Möglichkeiten zur beruflichen Absicherung der Rente vorsieht.

[Beitrag editiert - www Team]

Klingt ja sehr spannend