Die Thesen des Wahl-O-Mat werden von einem Redaktionsteam aus Jungwählerinnen und Jungwählern aus ganz Deutschland, Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Bildung sowie den Verantwortlichen der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb entwickelt und ausgewählt.
Die Thesen werden in einem mehrstufigen Verfahren formuliert und ausgewählt: Für die Wahl-O-Mat-Redaktion zur Bundestagswahl 2025 konnten sich alle Wahlberechtigten bis 26 Jahre bewerben. Anschließend wurde eine möglichst vielfältige Gruppe aus 24 Jungwählerinnen und Jungwählern ausgewählt. Sie bilden gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Bildung sowie den Verantwortlichen der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb die 36-köpfige Wahl-O-Mat-Redaktion, die in einem dreitägigen Workshop 80 Thesen erarbeitete. Grundlage der Thesen sind die Wahlprogramme aller zur Wahl zugelassenen Parteien.
Diese Thesen wurden danach durch alle Parteien beantwortet. Die Parteien konnten darüber hinaus ihre Positionen mit max. 500 Zeichen begründen.
Im Anschluss wurden in einem zweiten Workshop, dem Auswahlworkshop, 38 Thesen für den Wahl-O-Mat von der gesamten Redaktion ausgewählt. Dabei wurden jene Thesen ausgewählt, die sowohl wichtige Themen der Wahl aufgreifen als auch von den Parteien kontrovers beantwortet wurden. Hierdurch wird die Unterscheidbarkeit der einzelnen Parteien gewährleistet und ein breites thematisches Spektrum abgedeckt.
Die Parteien waren an der Erstellung und Auswahl der Thesen nicht beteiligt, haben aber die Antworten und Begründungen dazu verfasst und autorisiert. Sie finden eine gute Darstellung, wie der Wahl-O-Mat in der Regel erstellt wird, im Text Bundeszentrale für politische Bildung: Die Entstehung eines Wahl-O-Mat(Dieser Link öffnet sich in einem neuen Fenster.).
Der Wahl-O-Mat berücksichtigt nur Thesen, zu denen die Parteien unterschiedliche Positionen haben und die für viele unterschiedliche Menschen wichtig und verständlich sind.
Bei der Formulierung und Auswahl der Thesen finden viele Kriterien Anwendung. Wichtige Kriterien sind dabei die Relevanz der These, ihre Verständlichkeit, unterschiedliche Positionen der Parteien zur These und ihre Bedeutung für die jeweilige Wahl. Es kommt daher immer wieder vor, dass eine These nicht im Wahl-O-Mat erscheint, weil sie nicht alle Kriterien erfüllt.
Eine Wahl-O-Mat-These muss möglichst ein breites Spektrum von Menschen im Land interessieren oder sogar betreffen und darf nicht nur für eine kleine interessierte Gruppe in der Bevölkerung wichtig sein. Der Sachverhalt einer These soll klar und verständlich und nicht zu kompliziert sein oder eine Positionierung zu der These ein zu umfangreiches oder spezialisiertes Fachwissen voraussetzen, sodass nur wenige Nutzerinnen und Nutzer die These klar beantworten können. Eine Wahl-O-Mat-These muss von unterschiedlichen Parteien unterschiedlich beantwortet werden, d. h. über sie muss es deutlich unterschiedliche Meinungen der Parteien geben – und nicht nur in kleinen Details. Zudem muss eine These für die jeweilige Wahl relevant sein. D. h. sie muss im aktuellen Wahlkampf eine wichtige Rolle spielen, in der Entscheidungsgewalt des zu wählenden Parlaments liegen oder von einer zukünftigen Regierung beeinflusst werden können.
Wie gut eine These diese Kriterien erfüllt, darüber haben unterschiedliche Menschen unterschiedliche Ansichten. In der Entstehung des Wahl-O-Mat werden daher viele verschiedene Meinungen und Beteiligte eingebunden, um eine möglichst ausgewogene und für viele Nutzerinnen und Nutzer passende Auswahl an Thesen zu erstellen.
Die Wissenschaftlichkeit des Wahlomaten hängt nicht damit zusammen, ob du alle Fragen dort gut findest.