Moin Masch,
Du begrüßt mich aber nicht aus der Spiegel-Zentrale,
oder
nee, nee, nee. Für die zu arbeiten habe ich mir glücklicherweise erspart, nachdem etliche Kollegen - die ihr zweites Standbein in den Printmedien hatten - dort abgewandert waren, weil sie nicht so polarisierend -wie es erwünscht war- schreiben wollten, dachte ich mir ‚nee - da gehste gar nicht erst hin‘.
Oh, das hätte ich nicht gedacht. Der Spiegel ist für mich
bisher der Inbegriff der Seriosität.
Das ist auch das gewollte Erscheinungsbild. Aber wenn Du Dir bspw. mal die Verwicklungen der Chefredakteure und Verleger mit politischen Parteien, Großkonzernen, ausländischen Kooperationspartnern, sowie der eigenen Vergangenheit und deren Werdegang anguckst, dann erscheint es sehr logisch, warum diese Magazine in ihrer bestimmten Form jeweils so oder so über Ereignisse berichten. Meinungsmachend und polarisierend.
Ein Drama ist außerdem, daß sich besonders im Spiegel immer wieder Artikel finden, die sachlich völlig falsch sind. Die sog. Wissenschaftsredaktuere, die Themen aus der Chemie, Neurologie und Hirnforschung betreuen, werden, wie ich vermute, jeden Morgen auf’s Neue während der 9.00 Uhr-Konferenz ausgelost, dann wird untereinander getauscht, weil bei Person A der Babysitter ausgefallen ist und sie früh nach Haus muss, und bei Person B der Nachmittagsausflug mit Tante Berta schon laaaang geplant war und und krawumm bleibt der Schlamassel an Person C hängen, die keine Ahnung vom Thema hat, aber es gibt ja Wikipedia und schwupps haben wir einen weiteren Artikel Marke Spiegel.
Bin kein Stern-Leser, aber halte ihn auch für koscher… daher
würde mich ein Klau doch stark wundern.
Bei dem von Dir genannten Fall wissen wir’s nicht, stimmt.
Zu klauen ist jedoch absolut üblich und ergibt auch manchmal Sinn, bspw. wenn das Geklaute gründlich nachrecherchiert wird und sich hieraus neue Aspekte ergeben, oder damit dann ein Fehler aufgedeckt werden kann. Das machen aber eben nicht alle.
Gruß, Ted