Frankreich und Deutschland - Erbfeinde -> Freunde

Warum wurden die Erzfeinde Frankreich und Deutschland eigentlich zu Freunden?

Kann man sagen, dass den Franzosen an einer Freundschaft und Integration Deutschlands nach Europa gelegen war, um einen gewissen Einfluss ausüben zu können?

Und war Deutschland an einer Freundschaft mit Frankreich interessiert, um wieder in Europa Fuß fassen zu können?

Vielen Dank für Eure Antworten.

Gruß,

Jan

Moin,

naja, die Erbfeindschaft bestand um die Zeit(bzw. nach ) Karl dem Großen.

Die Freundschaft besteht nicht, weil man sich wieder in Europa sehen lassen wollte, sondern weil die Generation damals besser sein wollte, als die Generationen vorher. Außerdem wollte man diesen Streit um Elsas-Lothringen endlich begraben und es damit gut sein lassen, da sehr viele Menschen nur wegen diesen Gebiet gestorben sind.

Ich denke, beide Seiten wollten friedlich in einem „neuen“ Europa leben und die Feindschaften hinter sich lassen.

mfg,

Hanzo

Frankreich und Deutschland - Beziehung
Hi,

würde es nicht wirklich als Freundschaft bezeichnen, auch wenn ein Freundschaftsvertrag (irgendwann 50er Jahre) unterzeichnet wurde.

Schon alleine die Aussage Sarkouzy, den Freundschaftsvertrag aufzukündigen, wenn das und das nicht oder doch getan wird, zeigt nicht wirkliche Freundschaft.

Es scheint mir von den USA auferlegt worden zu sein, dass England, Frankreich und Deutschland sich die Hände reichen zu lassen und auf gut Freund zu spielen… doch die gekreuzten Finger hinterm Rücken scheinen mir doch gegeben.

LG

CEM

Ich denke nicht, dass man nur von einer Erbfeindschaft im Mittelalter nach Karl dem Großen sprechen kann. Die Erbfeindschaft zog sich letztendlich doch bis 1945.Der Deutsch-Französische Krieg,der 1.WK und vielleicht sogar der 2.WK waren durchaus durch die Erbfeindschaft gekennzeichent.

Das mit den Generationen überzeugt mich nur teilweise, denn es waren eigentlich bereits Politiker der Kriegsgeneration wie z.B. De Gaulle, die die Deutsch-Französische Freundschaft vorangetrieben haben.

Servus,

würde es nicht wirklich als Freundschaft bezeichnen, auch wenn
ein Freundschaftsvertrag (irgendwann 50er Jahre) unterzeichnet
wurde.

Du hast Recht, denn es ging hauptsächlich darum, Europa wieder zu vereinen, um ein friedlicheres zusammenleben zwischeneinander zu Fördern. So sagte am 9.Mai 1950 Robert Schuman:

„Europa lässt sich nicht mit einem Schlage herstellen und auch nicht durch eine einfache Zusammenfassung: Es wird durch konkrete Tatsachen entstehen, die zunächst eine Solidarität der Tat schaffen. Die Vereinigung der europäischen Nationen erfordert, dass der jahrhundertealte Gegensatz zwischen Frankreich und Deutschland ausgelöscht wird. Das begonnene Werk muss in erster Linie Deutschland und Frankreich erfassen.“

Trotzdem würde ich sagen, dass sich trotz dieser Aussage eine Freundschaft heraus entstanden ist. Ansonsten würde man sich immer noch „bedingt“ dulden. Die neue Franzosen- und Deutschgeneration können sich besser leiden, anstatt die älteren Generationen.

Schon alleine die Aussage Sarkouzy, den Freundschaftsvertrag
aufzukündigen, wenn das und das nicht oder doch getan wird,
zeigt nicht wirkliche Freundschaft.

Diese Aussage kann ich nirgends finden. Hast du ein paar Links/Quellen für mich dazu?

Es scheint mir von den USA auferlegt worden zu sein, dass
England, Frankreich und Deutschland sich die Hände reichen zu
lassen und auf gut Freund zu spielen

oder waren es nicht doch die Freimaurer, die Illuminaten oder doch Mrs. Garisson 3 Blocks weiter, die diesen Vertrag „erzwungen“ haben? Oder am Ende doch die Nazis?

Was hat die USA und England überhaupt mit den Élysée-Vertrag zu tun?

Finger hinterm Rücken scheinen mir doch gegeben.

Wieso glaubst du nicht, dass sich Deutsche und Franzosen(bzw. ganz Europa) sich zusammen raffen wollten und somit gemeinsam verschiedenste Ziele erreichen wollen und Frieden innerhalb von Europa bringen wollten?

mfg,

Hanzo

Hallo Jan99,

aus deiner Frage und den Nachsätzen lese ich eine „gewisse Gier“ heraus, was würdest du denn gerne hören?

muslima

Warum wurden die Erzfeinde Frankreich und Deutschland
eigentlich zu Freunden?

Weil sie vernünftig geworden sind? :wink:

Mir fiele dazu ein, dass der entscheidende Teil von Deutschland, nämlich Bayern, eigentlich schon viel länger ganz gut mit den Franzosen ausgekommen ist als der unwichtige Rest. Im dreißigjährigen Krieg haben wir die Bourbonen zwar noch zusammen mit den Habsburgern bekämpft (is aber a da davo kemma, dass d Franzosen de Lutherischn ghoifn ham), aber schon zu Zeiten Prinz Eugens stand Bayern auf der Seite Frankreichs. Unter Napoleon auch wieder.
Und 1870 - ja mei, da ham hoid kurfriste a bei uns de Preißn s Sagn ghabt…

Gruß,
Markus

Hallo,

es gab nach dem zweiten Weltkrieg immer wieder deutsch-französische Regierungschefpaare, die auch auf persönlicher Ebene gut miteinander klar kamen (oder zumindestens den Eindruck erweckten): Adenauer-de Gaulle; Schmidt-Pompedou (falsch geschrieben - entschuldigung!); Kohl-Mitterrand. Das erleichterte die Sache ungemein.

Dann die Erkenntnis, dass es so nicht weiter gehen könne, wie es bis 1945 gegangen war.

Dann die Erkenntis, dass Kohle und Stahl doch gemeinsam genutzt werden könnte.

Dann der Wille des Nachkriegsdeutschlands, seine neue Friedfertigkeit zu beweisen, und der Wille Nachkriegsfrankreichs, Deutschland einzubinden, um den Militarismus in Deutschland zu beseitigen.

Es gab verschiedene Gründe, die Erbfeindschaft zu beseitigen. Und aufgrund der persönlichen Beziehungen (s.o.) spricht man auch von Freundschaft - die aber immer sehr labil ist.

Gruß Bombadil2

Warum wurden die Erzfeinde Frankreich und Deutschland
eigentlich zu Freunden?

Ach Gottchen, so ein Globalthema, da könnte man tausend Seiten dazu schreiben.

Ich sag mal, das mit der Erzfeindschaft ist gelogen, extremistische Propaganda von anno dunnemals, und damals hat es auch schon keiner geglaubt.
Überhaupt, wenn mich einer beim Wattn bescheißt, dann sag ich du Sauhund aber das Messer bleibt zu in der Lederhosn und der ist nicht mein Erzfeind. Vielleicht kann uns ein Teufel gegeneinander hetzen, das war schon, aber es war der Teufel wo gehetzt hat.

Gruß

Marzeppa

Wann soll bitte Bayern jemals der entscheidende Teil Deutschlands gewesen sein?

R.H.

Des is oiwe nu - de Preißn hams bloß nu ned alle gspannt!
:wink:

Hallo Markus,

Und 1870 - ja mei, da ham hoid kurfriste a bei uns de Preißn s
Sagn ghabt…

Naja, Du vergisst, dass auch der alte Fritz da seinen Anteil dran hat. 1785 war schon alles perfekt und die Wittelsbacher hätten vom Kaiser Bayern gegen Belgien eingetauscht. Eine preussische Intervention verhinderte damals, dass aus den Bayern Österreicher wurden.

Es ist halt auch so eine Erbfeindschaft, die Sache mit den Bayern und den Preussen …

Gruß
Jörg Zabel