Frau mit 61 zur Bewerbungsschulung

[MOD] Off-topic-Teilthread abgeschlossen.
Hallo, Ihr zwei!

Das Wesentliche steht ja schon im Titel. Über die Kosten von Maßnahmen könnt Ihr Euch gerne an anderer Stelle weiterunterhalten.
Aber die letzten drei Postings habe ich generöserweise offengelassen, weil Ihr ja scheinbar zurück zu Thema findet :smile: – aber bitte überstrapaziert das Thema hier nicht! Vielen Dank!

Grüße
MOD Jadzia Dax

Moin Volker,

Es kostet recht viel Geld solche Maßnahmen zu machen. Damit
die Kurse voll werden, damit sie stattfinden können, werden
manchmal sinnlos Leute da hin geschickt.

Es ist ein großer, hart umkämpfter Markt.

… Es wird schlicht Geld verschoben.

Ein Bekannter von mir (53) musste 6 Monate an einer derartigen Schulung teilnehmen. Unterschreiben musste er eine Erklärung, bei schuldhaftem Schulungsabbruch Schadenersatz in Höhe von 6.300,- € zu leisten.
Es liefen an dieser Schule 4 Klassen a´ 20 Teilnehmer parallel. Am gleichen Ort gibt es allerdings noch mehrere Schulungsstätten des gleichen Betreibers und ausserhalb in D weitere. Sozusagen die Lizenz zum Gelddrucken.
Der Eigentümer konnte sich vom Reingewinn immerhin einen Betriebsausflug für die Belegschaft mit Vollcharter einer Concorde leisten. Zwar traurig, aber das war der Crash bei Paris.

Soviel zu Lobbyisten, Geldverschiebung und Demokratie.

LG
R

hi

Das ist ein Alter, wo viele Frauen noch schnell mal ein Kind
bekommen, bevor sie 40 sind. Denkbar schlachte Chancen auf dem
Arbeitsmarkt. Ab 45 steigen die Chancen wieder.

Danke. Daran habe ich gar nicht gedacht.
Meine Freundin hat kein Kind und wollte damals und auch heute mit Sicherheit keines. Aber ein Personaler kann das ja nicht so genau wissen.

Gruß
Edith

Ein Bekannter von mir (53) musste 6 Monate an einer derartigen
Schulung teilnehmen. Unterschreiben musste er eine Erklärung,
bei schuldhaftem Schulungsabbruch Schadenersatz in Höhe von
6.300,- € zu leisten.

[…]

Soviel zu Lobbyisten, Geldverschiebung und Demokratie.

Das heißt also, dass 1050 EUR pro Monat und Teilnehmer für einen im Zweifel guten Kurs zu viel sind und dass die Anbieter aus reinem Altruismus ihre Dienstleistungen für lau verkaufen sollen?

Wenn ich dicht weiterhin richtig verstehe, dann sollten die ARGE/Agenturen primär die Kosten - nach dem Motto „Geiz ist geil“ - oder die Gewinnsituation des Anbieters zum Maßstab ihrer Kursbewilligung machen und nicht die Güte des Angebotes selbst (und damit implizit die Eingliederungswahrscheinlichkeit in den Arbeitsmarkt)?

Moin,

Das ist ein Alter, wo viele Frauen noch schnell mal ein Kind
bekommen, bevor sie 40 sind. Denkbar schlachte Chancen auf dem
Arbeitsmarkt. Ab 45 steigen die Chancen wieder.

Danke. Daran habe ich gar nicht gedacht.

Tja, ich kannte mal einen Chef, der sogar sehr gerne Frauen ab 45/50 einstellte. Seine Begründung:
In dem Alter sind keine Kinder mehr geplant (kein Ausfall wegen Elternzeit etc.)
Die bereits vorhandenen Kinder sind aus dem Gröbsten raus (weniger Fehlzeiten wegen Krankheit der Kinder, Probleme mit der Kinderbetreuung etc.) und
In dem Alter wird selten noch die Firma gewechselt, d.h., die Frauen bleiben der Firma für die nächsten 15-20 Jahre erhalten und es müssen nicht ständig neue eingestellt und angelernt werden.
Schlauer Mann.

Gruß
Marion

Provokation gegen Provokation
Hallo,

Es sollen komplette
Bewerbungsunterlegen erbracht werden. Den Einwand, daß keine
Computer verfügbar sei, beantwortet die Sachbearbeiterin, wenn
keine ordentlichen Bewerbungsunterlegen gebracht würden, dann
müsse die Frau eben zur Bewerbungsschulung.

Die Sachbearbeiterin hat sich (zu Recht) von dieser Ausrede provoziert gefühlt und eine Strategie gefunden, über die sich nun die andere ärgert.

Ich kenne das, denn ich habe auch einen Job, wo ich mich ständig mit faulen Ausreden herumärgern muss. Wenn man da immer nur mit Engelszungen redet, kommt man keinen Schritt weiter. Und glaube mir, gerade die Ausrede „kann ich nicht“ ist der Top unter den Ausreden (neben allen plötzlichen Krankheiten und sonstigen Katastrophen, die vermutlich zu 90% frei erfunden, aber nie nachprüfbar sind.)

Vor meinem Hintergrund finde ich die Strategie der Sachbearbeiterin grossartig:

„Sie können keine Bewerbungsunterlagen erstellen? - Dann müssen Sie eben jetzt lernen, wie das geht!“
„Dies ist Ihnen lästig? - Dann erstellen Sie Ihre verdammten Unterlagen ohne unsere Hilfe.“
„Sie wollen sich gar nicht bewerben? - Dann sind Sie hier ohnehin falsch!“

Mal ganz ehrlich: Warum hat die Frau denn keine Bewerbungsunterlagen? Warum hat sich nicht vor einem Jahr (dem Beginn der Arbeitslosigkeit) um Hilfe gebeten, wenn es wirklich am fehlenden Computer lag? Es muss ihr doch klar gewesen sein, dass es gewisse Spielregeln gibt und dass sie die Mitarbeiter (die auch besseres zu tun haben) gegen sich aufbringt, wenn sie sich dumm stellt.

Der einfachste Weg, aus dieser Sache herauszukommen ist vermutlich, die Unterlagen einzureichen. Dann wird zumindest der Grund für diese Schulung hinfällig.

Mit vielen Grüssen,
Walkuerax