Frau mit 61 zur Bewerbungsschulung

Hallo,
eine Frau mit 61 ist seit einem Jahr arbeitslos und hat vor mit 62 in Rente zu gehen. Die Sachbearbeiterin beim Arbeitsamt behauptet, die Vermittlung einer Teilzeitstelle sei auch in diesem Alter kein Problem. Es sollen komplette Bewerbungsunterlegen erbracht werden. Den Einwand, daß keine Computer verfügbar sei, beantwortet die Sachbearbeiterin, wenn keine ordentlichen Bewerbungsunterlegen gebracht würden, dann müsse die Frau eben zur Bewerbungsschulung.

Das kann doch nicht sein, daß eine Frau mit 61 auf so eine Schulung geschickt wird, oder? Sie wird kaum Gelegenheit haben, ihr neues Wissen an zu wenden. Das ist doch Geldverschwendung. Außerdem, selbst wenn es Teilzeitstellen gäbe, wer stellt denn jemanden ein, der nur noch ein Jahr arbeiten will.
Kann man sich außerdem über das Verhalten der Sachbearbeiter beschweren, sie war wohl auch noch sehr patzig?

Danke für die Hilfe.

Kann es sein, dass die Frau einfach nur bis zur anstehenden Rente ALG kassieren möchte, gar nicht arbeiten will und einfach nur in Ruhe und ungestört ihre Freizeit genießen will?

Hört sich fast so an…

S.J.

Moin Steve,

kann es sein, dass die Frau die Situation einfach nur realistisch einschätzt?

Es kostet recht viel Geld solche Maßnahmen zu machen. Damit die Kurse voll werden, damit sie stattfinden können, werden manchmal sinnlos Leute da hin geschickt.

Es ist ein großer, hart umkämpfter Markt.

Da alles über Ausschreibungen laufen muss - hat ja auch einen Sinn - wird die Qualität immer schlechter. Es wird schlicht Geld verschoben.

Gruß Volker

2 Like

Hallo

Da könnte man jetzt ein ganzes Buch drüber schreiben…

Also erst einmal eile ich der Sachbearbeiterin der AfA rechtlich zu Hilfe :smile:
Die 61jährige ist bereits seit 1 Jahr arbeitslos, hat bei der Alosen-Meldung versichert, daß sie gem. §16 SGB III

  1. vorübergehend nicht in einem Beschäftigungsverhältnis steht,
  2. eine versicherungspflichtige Beschäftigung sucht und dabei den Vermittlungsbemühungen der Agentur für Arbeit zur Verfügung steht und
  3. sich bei der Agentur für Arbeit arbeitslos meldet.

Weiterhin hat sie versichert, daß sie gem. §119 SGB III

  1. eine versicherungspflichtige, mindestens 15 Stunden wöchentlich umfassende zumutbare Beschäftigung unter den üblichen Bedingungen des für sie in Betracht kommenden Arbeitsmarktes ausüben kann und darf,
  2. Vorschlägen der Agentur für Arbeit zur beruflichen Eingliederung zeit- und ortsnah Folge leisten kann,
  3. bereit ist, jede Beschäftigung im Sinne der Nummer 1 anzunehmen und auszuüben und
  4. bereit ist, an Maßnahmen zur beruflichen Eingliederung in das Erwerbsleben teilzunehmen.

Ungeachtet der Frage, wie die Bewerbungsbemühungen in den letzten 12 Monaten aussahen, wenn keine Bewerbungsunterlagen existieren, gibt also (rechtlich) zwei Möglichkeiten:

  1. Die 60jährige hat Falschangaben gemacht, das wäre Sozialbetrug
    oder
  2. Die 60jährige hat keine Falschangaben gemacht, dann kann das Vorgehen der Sachbearbeiterin nicht falsch sein

Daß es Sinn macht, eine 61jährige noch ins Bewerbungsrennen zu schicken, kann ich übrigens bejahen. Auch solche Arbeitnehmer/innen haben eine realistische Chance. Und wo wollen wir die Grenze ziehen? Wenn die 61jährige „in Ruhe gelassen“ werden soll, warum dann nicht die 60jährige? Und wenn die 60jährige „in Ruhe gelassen“ werden soll, warum dann nicht die 59jährige? Und wenn die 59jährige „in Ruhe gelassen“ werden soll, warum dann nicht die 58jährige? usw…

Also bzgl der Sachbearbeiterin: aus rechtlicher Sicht und im Hinblick auf ihre berufliche Aufgabe, hat sie alles richtig gemacht. Ob der Ton angemessen war oder wer wen wie hochgeschaukelt hat, darüber kann und mag ich nicht urteilen. Eine Beschwerde scheint mir zumindest anhand der gemachten Angaben nicht gerechtfertigt.

Was ich übrigens in diesem Konstrukt bemängel, ist der rentenversicherungsrechtliche Aspekt: Wenn die 61jährige tatsächich Arbeit aufnimmt und plötzich 62 Jahre alt wird und nicht mehr 18 Monate in den letzten 2 Jahren arbeitslos war, kann sie nicht mehr vorzeitig in Rente gehen sondern muß erst wieder lang genug arbeitslos gewesen sein. Ist das sinnig? meines Erachtens: Nein. Damit demotiviere ich einen Arbeitssuchenden, der irgendwann auch mal (mit Abschlägen) seinen Lebensabend genießen will.

Gruß,
LeoLo

Hallo

Es kostet recht viel Geld solche Maßnahmen zu machen.

Wieviel kostet das?

Gruß,
LeoLo

Hallo,

das ist schwer zu sagen, evtl. kann ich nächste Woche nächeres erfahren.

Es hängt auch davon ab, wo die Kurse/Seminare gehalten werden, ob es hauseigene Dozenten sind oder „zugekaufte“ Dienstleister. Auch die Themen werden unterschiedlich bewertet.

Ich habe aktuell das Gehalt für einen Dozenten, selbstständig d.h. als Honorarkraft tätig. Das liegt zwischen 40 und 50€ brutto.

Sagen wir 5 Tage á 6 Std = 1350 €, bei 45€ gerechnet.

Ich schätze, dass der Veranstalter diesen reinen Lohn durch Einrechnung von Heizung, Logistik, Werbung usw. mindestens verdoppel in seiner Berechnung, also 2700 € für eine Woche.

Ich habe 2008 ein Aufbaustudium gemacht. 20 Leute, es wurde von 2500 € pro Person und Semester gesprochen, habe aber keine offizielle Quelle.

Neben diesen finanziellen Überlegungen kommt ja noch hinzu, dass die Leute erstmal aus der Statistik herausfallen, Fördergelder z.B. von der EU eingefordert werden können. Nur dazu muss eine Mindestzahl an Teilnehmern erreicht werden, sicher auch vom Programm abhängig, aber 15 bis 20 Teilnehmer werden wohl angestrebt.

Ich musste ein Seminar mitmachen, eine Aufgabe war: Hier haben Sie einen Einkaufszettel, bestimmen Sie die Preise bei drei versch. Geschäften, mind. ein Discounter. Naja.

Gruß Volker

1 Like

Guten Tag,

ich finde die Bewerbungsschulung bei Frauen mit 61 Schikane und Beschäftigungstherapie.
Ich bin erst 51 und habe den Arbeitsmarkt hinter mir gelassen. Ich rate der Frau dringend dasselbe an, da auch hier für Frauen ab 67 die Rente gilt. Es gilt mittlerweile die Gleichberechtigung.
Ist die Frau vor 1949 geboren, hat sie keinerlei Abzüge von 10,8% zu befürchten; erst ab Baujahr 1952.
Sie muss sofort den Antrag auf Rente wegen voller Erwerbsminderung stellen und eine Durchschrift (Kopie) beim JobCenter/der ARGE/der AGAS abgeben. Damit ist die Sache erledigt.
Es gibt dann nur noch eine Eingliederungsvereinbarung, in der steht, dass die ARGE über den aktuellen Stand des Verfahrens auf dem Laufenden zu halten ist.
Bei Ablehnung der Rente, sofort zum Sozialrechtsanwalt und Klage einreichen. Alle Rechtsmittel ausschöpfen. Das kostet Zeit, und spätestens beim LSG gibt’s wie bei mir einen Anerkennungsvergleich mit Beschluss. Das Verfahren dauerte 4 Jahre. Kein einziges Jobangebot wurde vermittelt. SGB-IX-Ausweis sofort beantragen; möglichst mit G.
Dann gibt’s 60 Euro mehr Rente und diese 2 Jahre früher. Also 65 oder auch 64 möglich.

Ich hoffe, geholfen haben zu können.

Hi LeoLo

Daß es Sinn macht, eine 61jährige noch ins Bewerbungsrennen zu
schicken, kann ich übrigens bejahen. Auch solche
Arbeitnehmer/innen haben eine realistische Chance.

Bist Du sicher, daß das im Moment tatsächlich so ist?
Überall liest man, daß aufgrund der Wirtschaftskrise die Arbeitslosigkeit massiv steigt und da soll ein Arbeitnehmer kurz vor dem Ruhestand realistische Chancen auf einen Job haben?

Gruß
Edith

ich finde die Bewerbungsschulung bei Frauen mit 61 Schikane
und Beschäftigungstherapie.
Ich bin erst 51 und habe den Arbeitsmarkt hinter mir gelassen.

Klasse!
Hast du denn auch schon ALG2 hinter dir gelassen oder bist du dann doch eher der Meinung, dass sozialstaatliche Solidarität eine Einbahnstraße sein sollte solange es genug Deppen gibt, die dafür zahlen?

14 Like

Hallo

Bist Du sicher, daß das im Moment tatsächlich so ist?

Ja, bin ich. Kommt natürlich auf die körperliche Verfassung an, das ist klar. Ich gehe bei meiner Aussage davon aus, daß sie körperlich und geistig in einem guten Zustand ist.

Gruß,
LeoLo

Hallo Volker

Wie Du vielleicht geahnt hast, habe ich gefragt, weil ich die Antwort wußte. :smile:

Mit 2.500 Euro liegst Du arg(e) daneben.

Eine kurze Bewerbungsschulung bei einem Dienstleister liegt hier in NRW so bei 130 Euro pro Person, inklusive 10 Bewerbungen. Es gibt selbstverständlich weitaus teurere Varianten, aber davon kann man der Schilderung nach nicht ausgehen.

Gruß,
LeoLo

Moin LeoLo,

Mit 2.500 Euro liegst Du arg(e) daneben.

Hast Du mein Posting in Ruhe gelesen? Ich sprach von einem Semester, 5 Tage von 8 - 16 Uhr. In dem Fall sogar ohne Semesterferien, also 6 Monate. Da auch eine wissenschaftliche, praktische Ausbildung enthalten war, kamen natürlich auch Kosten für die Nutzung der Laborräume und die Dienstleistung der Laboringenieure hinzu.

Eine kurze Bewerbungsschulung bei einem Dienstleister liegt
hier in NRW so bei 130 Euro pro Person, inklusive 10
Bewerbungen. Es gibt selbstverständlich weitaus teurere
Varianten, aber davon kann man der Schilderung nach nicht
ausgehen.

Was ist eine kurze Bewerbungsschulung? Eine oder zwei Stunden, ein Vormittag?

Gruß Volker

Was ist eine kurze Bewerbungsschulung? Eine oder zwei Stunden,
ein Vormittag?

Spielt das eine große Rolle?
Die Arbeitsverhältnisse der Dozenten sind ebenso unterschiedlich geregelt wie Dauer und Programminhalte der Seminare - das geht in der Tat vom eintägigen Bewerbungsmappe-Crash-Kurs (der oft ausreicht) bis hin zum Training von Vorstellungsgesprächssituationen (was mehr Aufwand erfordert), so dass man ohne nähere Informationen tatsächlich nicht seriös über irgendwelche Kosten spekulieren kann.

Genauso wenig lässt sich auf einer allgemeinen Ebene darüber spekulieren, wie ökonomisch sinnhaft solche Kurse sind, denn auch dazu bedürfte es weiterer Daten als nur der reinen Kurs-Gebühren (Kurs-Inhalte, Arbeitsmarktsituation vor Ort, Profil des Bewerbers, usw.)

Hallo Volker

Es ging mir darum, daß Du mit der Aussage „Das kostet viel Geld“ sehr forsch vorangeprescht bist. :smile: Das ließ in meinen Augen der Phantasie sehr viel Spielraum. Den Vergleich hatte ich schon zur Kenntnis genommen.

Was ist eine kurze Bewerbungsschulung? Eine oder zwei Stunden,
ein Vormittag?

Je nach Anbieter liegt das zwischen 1 Tag und 1 Woche. Für die reine Erstellung der Bewerbungsunterlagen reicht (bei entsprechender Vorbereitung) ein Tag allemal aus.

Daß in den Bereichen sinnlos unheimlich viel Geld verbrannt wird - da sind wir einer Meinung. Manchmal steckt hinter der Zuweisung in eine hirnverbrannte Maßnahme aber auch eher die Intention, die Verfügbarkeit an sich zu testen. Einige gemeldeten Arbeitslosen fällt dann nämlich plötzlich ein, daß sie dem Arbeitsmarkt ja doch nicht oder nicht in dem Umfang zur Verfügung stehen. Oder sie „flüchten“ sich dann schnell doch in Arbeit. :smile:

Gruß,
LeoLo

Moin nochmal,

Je nach Anbieter liegt das zwischen 1 Tag und 1 Woche. Für die
reine Erstellung der Bewerbungsunterlagen reicht (bei
entsprechender Vorbereitung) ein Tag allemal aus.

Einverstanden, einen Tag wirst Du aber nicht für 130€ bekommen.

Daß in den Bereichen sinnlos unheimlich viel Geld verbrannt
wird - da sind wir einer Meinung.

Schön.

Manchmal steckt hinter der
Zuweisung in eine hirnverbrannte Maßnahme aber auch eher die
Intention, die Verfügbarkeit an sich zu testen.

Ja, auch das ist richtig, es soll manchmal wirklich nur getestet werden ob der Arbeitslose morgens um 8 oder 9 „auf der Matte steht“ und es auch bis 14, 15 oder 16 Uhr durchhält.

Das ist sicher auch legitim, besonders bei „Wackelkandidaten“, aber wäre es dann nicht sinnvoll auch eine Maßnahme zu wählen, die auch der Eingliederung wirklich etwas bringt?

Ich musste z.B. jeden Freitag im Seminar am PC sitzen und zeigen, dass ich in der Lage bin nach Stellen zu recherchieren.

Es waren häufig die PCs defekt, die Geschwindigkeit war katastrophal, wenn man Stellenanzeigen gefunden hatte und den Link aufrufen wollte, war die Seite von der hausinternen Firewall gesperrt, da Angst vor Viren & Co. bestand.

Es war Vera******, Zeit und Geldverschwendung, zu Hause konnte ich sehr viel effizienter arbeiten!

Einige
gemeldeten Arbeitslosen fällt dann nämlich plötzlich ein, daß
sie dem Arbeitsmarkt ja doch nicht oder nicht in dem Umfang
zur Verfügung stehen. Oder sie „flüchten“ sich dann schnell
doch in Arbeit. :smile:

Ja, auch das gibt es. Von den fast 20 Teilnehmern des Seminars hat eine junge Frau gesagt, dass sie das Seminar wichtig findet. Sie war drogenabhängig gewesen und brauchte eine Struktur im Tagesablauf, ihr war es egal was auf dem Lehrplan stand, der soziale Kontakt, der Rythmus war wichtig.

Für solche Einzelfälle sollten andere Lösungen gesucht werden. Außerdem, wenn von fast 20 Leuten nur eine Person sagt „Mir hilft´s!“, ist das nicht dürftig?

Gruß Volker

Hallo Volker

Für solche Einzelfälle sollten andere Lösungen gesucht werden.
Außerdem, wenn von fast 20 Leuten nur eine Person sagt „Mir
hilft´s!“, ist das nicht dürftig?

Prinzipiell ist das natürlich korrekt. Aber die Gründe, warum die Leute Maßnahmen an sich ablehnen, sind ja durchaus unterschiedlich. Da gibt es auf der einen Seite, die Personen, die auch ohne die Schulung/Maßnahme durchaus sehr gut positioniert sind.

Daß fast alle sagen „Mir hilt’s nicht!“ hat in der Regel aber einen anderen Hintergrund. Der oft größere Anteil der ablehnenden Teilnehmer ist da nämlich interessant. Die tatsächlichen Gründe sind sehr mannigfaltig. Da sind schon mal die Arbeitslosen, die sich im täglichen Lebensrhythmus gestört fühlen, weil sie entweder zur Zeit noch nicht oder generell nicht arbeiten wollen (für Letzteres beispielsweise die Nichtleistungsempfänger (NLE), die sich nur wegen der Rente alos melden). Dann gibt es einen nicht unerheblichen Anteil von beratungsresistenten Arbeitslosen, die sich mit katastrophalen Bewerbungsunterlagen oder arbeitsmarktblind auf ungeeignete Stellen bewerben, aber der Realität nicht ins Auge schauen möchten. Je nach Art der Schulung und vor allem nach Qualität des durchführenden Trägers kann eine Zuweisung gegen den Widerstand des Teilnehmers dann durchaus zielführend sein. Und gerade bei den NLE oder bei Alosen, die eigentlich noch ein paar Monate bis zur Arbeitsaufnahme warten wollten oder mit der Schwarzarbeit ganz gut klar kommen, beobachtet man manch wundersame Kehrtwende, wenn sie plötzlich in Vollzeit irgendwo sein müssen und dafür „nur“ ALG 1 oder Hartz IV bekommen…

Gruß,
LeoLo

Moin nochmal LeoLo,

Aber die Gründe, warum
die Leute Maßnahmen an sich ablehnen, sind ja durchaus
unterschiedlich.

Korrekt.

Da gibt es auf der einen Seite, die Personen,
die auch ohne die Schulung/Maßnahme durchaus sehr gut
positioniert sind.

Ja.

Daß fast alle Dann gibt es einen nicht unerheblichen Anteil
von beratungsresistenten Arbeitslosen, die sich mit
katastrophalen Bewerbungsunterlagen oder arbeitsmarktblind auf
ungeeignete Stellen bewerben, aber der Realität nicht ins Auge
schauen möchten.

Ja, aber, ein Studienkollege musste(!) pro Monat 30 Bewerbungen nachweisen, das geht nur, wenn Du Dich auch auf ungeeignete Stellen bewirbst!

Je nach Art der Schulung und vor allem nach
Qualität des durchführenden Trägers kann eine Zuweisung gegen
den Widerstand des Teilnehmers dann durchaus zielführend sein.

Auch richtig. Bei dem Seminar an das ich jetzt denke waren aber wirklich Leute zusammengewürfelt worden, die absolut unterschiedliche Hintergründe und Zielrichtungen hatten. Der Kurs musste eben irgendwie zustande kommen.

Ich habe aber auch ein sehr gutes Seminar mitgemacht (Existensgründung), gute Dozenten und motivierte Teilnehmer, weil (fast) alle sich selbst um die Teilnahme beworben hatten.

[…]

Ja. Ohne den Inhalt des Seminars zu kennen ist es ohnehin schwierig etwas zu sagen, aber wenn ich mir den Arbeitsmarkt anschaue, mit 61 wird´s verdammt schwierig.

Interessanter wirst Du wieder wenn Du Rentner bist.

Gruß Volker

Hi

Bist Du sicher, daß das im Moment tatsächlich so ist?

Ja, bin ich. Kommt natürlich auf die körperliche Verfassung
an, das ist klar. Ich gehe bei meiner Aussage davon aus, daß
sie körperlich und geistig in einem guten Zustand ist.

Das war/ist eine Freundin von mir auch. Aber als sie vor drei Jahren einen Job suchte, mußte sie sich aufgrund ihres Alters - nicht 61, sondern 38! - oftmals anhören, daß sie zu alt und damit auch zu teuer wäre.
Ich hätte angenommen, daß diese Ansichten von Firmen mit der Wirtschaftskrise und der steigenden Arbeitslosigkeit auch gestiegen sind, weil es ja jetzt noch mehr junge, billige Arbeitskräftegibt, die einen Job suchen.
Aber wenn ich mich da geirrt habe, würde ich das sehr gut finden. Denn Erfahrung kann einer Firma im Endeffekt viel mehr Geld ersparen, als ein erfahrener Mitarbeiter kostet - wobei mir klar ist, daß Alter nicht unbedingt mit Erfahrung in einem Beruf gleichzusetzen ist

Gruß
Edith

Moin,

Das war/ist eine Freundin von mir auch. Aber als sie vor drei
Jahren einen Job suchte, mußte sie sich aufgrund ihres Alters

  • nicht 61, sondern 38! - oftmals anhören, daß sie zu alt und
    damit auch zu teuer wäre.

Das ist ein Alter, wo viele Frauen noch schnell mal ein Kind bekommen, bevor sie 40 sind. Denkbar schlachte Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Ab 45 steigen die Chancen wieder.

Gruß
Marion

1 Like

Hallo,

kann es sein, dass die Frau die Situation einfach nur
realistisch einschätzt?

seit wann hängen Maßnahmen von der subjektiven Einschätzung des ALG Empfängers ab?

Es kostet recht viel Geld solche Maßnahmen zu machen. Damit
die Kurse voll werden, damit sie stattfinden können, werden
manchmal sinnlos Leute da hin geschickt.

bricht sich die Dame einen Zacken aus der Krone da hin zu gehen? Glaubt sie, dass sie dadurch dümmer wird? Es geht hier wohl weniger um das Geld, was die Allgemeinheit aufzubringen hat, als um die „verschenkte“ Zeit.

In dem Fall hat die Leistungsempfängerin ja offensichtlich bereits für sich zu 100% festgestellt, dass sie bis zur Rente nicht mehr arbeiten wird. Andere Meinungen von ARGE MA, die das, zumindest die Chancen auf dem Arbeitsmarkt ggf. etwas besser beurteilen können, lässt sie nicht gelten. Stattdessen fühlt sie sich durch Maßnahmen belästigt. Da habe ich so meine Zweifel, dass es den Leuten darum geht, die Sozialkassen vor unnötigen Schulungskosten zu schützen.

Gruß

S.J.

7 Like