Hallo Karin!
Ich habe mir auch schon mal über dieses Thema den Kopf zerbrochen und bin auf Folgendes gekommen:
(Stop - dabei sollte man voraussetzten, das Predigen nicht nur von einem selber kommt, sondern dass Gott dem jenigen Gedanken eingibt, und er quasi als Medium wirkt)
a) erste Möglichkeit: Gott gibt nur Männern relevante Gedanken dieser Art
ein.
Dann hätte das einen Sinn, denn was die Frauen sagen, käme dann nicht von
Gott und wäre damit minderwertig
Diese Möglichkeit finde ich bescheuert und glaube nicht dran.
b) Gott gibt sowohl Männern wie auch Frauen Gedanken ein und macht darin
keinen Unterschied (Was meine Meinung ist)
Dann allerdings käme dieses Verbot vom Menschen selber.
Denn, so müssen wir uns fragen - wenn Gott den Frauen genau wie den Männern Gedanken eingibt - will er dann nicht, dass sie an die Öffentlichkeit kommen?
Will er, dass wir sie den Männern einflüstern? Dass sie indirekt durch die Männer weitergegeben werden sollen? Und was hätte das für einen Sinn?
Männerherrschaft - Frauenherrschaft - muss man überhaupt in den Extremen denken?
Eine Freundin von mir hängt der Theorie auch sehr an und meinte mal „Na, aber irgendwo muss halt eine Ordnung herrschen, irgendwo muss man wissen, wo’s langgeht.“
Hm, aber genauso gut könnte man sich darüber streiten, ob eine Herrschaft der Schwarzen oder der Weissen sinnvoller ist - irgendwo wäre dann ja klar, wer hier was zu sagen hat.
Und ich meine: Wenn man den Männern das uneingeschränkte Privileg zur Herrschaft lässt - was haben sie damit gewonnen ? Untereinander konkurrieren sie ja immer noch, und damit ist keinesfalls klar, wer hier was zu sagen hat.
Dass die Hierarchie der Welt klarer wäre, wenn die Frau dem Mann untertan ist, daran glaube ich aus diesem Grund nicht.
Ausserdem wäre damit eine ziemliche Willkür möglich.
Ein Lehrer von mir hat mal gesagt:
„Monarchie - das ist entweder die beste oder die schrecklichste Staatsform.“
Die Beste - wenn’s gut geht - denn dann werden die Sachen nicht tausendmal zerredet und aufgeschoben.
Dann hat wirklich jemand die Möglichkeit, Dinge in Bewegung zu setzten und durch zu bringen.
Die Schrecklichste - wenn der Typ Amok läuft und nicht das Wohl des Volkes sondern sein eigenes in den Vordergrund stellt und zum Tyrann wird.
Denn dann kann man daran nichts ändern, ob’s einem gefällt oder nicht.
Vielleicht ist das immer so im Leben: Je einfacher und geordneter die Dinge sind, desto scneller können sie ins Gegenteil umkippen und grossen Schaden anrichten.
Verzichtet man also auf die Polarisierung - Männer- oder Frauenherrschaft, dann werden die Dinge vielleicht am Anfang etwas komplizierter und man gerät öfters mal aneinander - aber es ist auch nicht das Umkippen in Totalismus und Tyrannei möglich.
Ausserdem denke ich, dass Frauen unbedingt lernen müssen, mit Macht umzugehen, zum Wohle der Männer.
Macht ist wie ein scharfes Messer:
Lerne ich, es gut zu gebrauchen, dann gehe ich verantwortlich damit um und komme nicht auf die Idee, andere damit zu gefährden.
Wird es mir aber immer verboten, dann steigert sich das Verlangen danach immer mehr und unrealistischer - und wenn ich es dann endlich, endlich mal in den Händen halte, dann will ich WIRKLICH seine Stärke testen, anstatt harmlos Paprika für den Salat damit zu schneiden.
Frauen können genauso wie ein Mann lernen, mit diesem Messer umzugehen.
Und dass so viele Männer Angst vor mächtigen Frauen haben liegt glaue ich daran, dass sie Angst vor dem Kind haben, das nie lernen durfte zu schneiden, und jetzt mit dem Messer Amok laufen könnte.
Ich glaube, der beste Weg, um zu verhindern, dass Kinder mit Messern Amok laufen ist, sie früh in den Gebrauch einzuweihen und ihnen das Schneiden wirklich beizubringen.
Vielleicht rede ich nur Quatsch, aber das ist halt das, was ich mir über dieses Thema so zurecht gelegt habe.
Gruss, Bettina
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