Hallo Roland,
Das Ergebnis dieser Studie überrascht mich leider überhaupt
nicht. Ich bin ja Ex-(!!!)Bankerin und muss sogar sagen,
dass damals etliche Kolleginnen zwar natürlich die meisten der
Fragen hätten beantworten können,Na bitte, geht doch …
Ich sprach von KOLLEGINNEN, also Frauen, die die Antworten aufgrund ihrer Ausbildung wissen müssen !
sobald sie aber verheiratet
waren (am besten noch mit einem Finanzheini *Ironiealarm*),
haben sie allzu gerne die Geldsachen in die Hände des
Haushaltsvorstands gelegt.Und warum sollen sie das nicht? Wenn die Damen das doch so
wollen. Entscheidungsfreiheit nennt man das.
Weil sie sich damit abhängig machen. Ein gewisses Grundwissen in Geldsachen, das man übrigens leider ständig aktualisieren muss, sollte JEDER Mensch haben.
Na, wenn er sich besser auskennt, ist es doch prima, wenn er
sich dann auch drum kümmert. Schlimmer wärs doch wohl, wenn er
sich nicht kümmern würde, oder? Dann hieße es sofort wieder:
Alles bleibt an der Frau hängen und Männe guckt nur
Sportschau.
In Grillas Ausgangposting ging es nicht direkt darum, wer in der Partnerschaft sich um das Geld kümmert, sondern um Fachwissen. Ich habe kein Problem damit, wenn der eine Partner (egal, ob Mann oder Frau) sich alleine um die Finanzen kümmert, solange er den andern mit einbezieht. Es ist wichtig, dass BEIDE wissen, ob ein Bausparvertrag vorhanden ist (und was ein Bausparvertrag überhaupt ist) oder ob man einen neuen abschließen möchte. Die Wahl der Bausparkasse und ähnliche Details kann dann gerne der Finanzmanager des Paares machen.
Wer tatsächlich keine Beziehung zu Zahlen hat, sollte wirklich
die finanziellen Dinge seinem Partner anvertrauen. Wo ist das
Problem?
Wir sind da gar nicht so weit weg voneinander, nur sollten beide wissen, wo sich welche Konten mit welchen Salden, welche Versicherungsverträge usw. befinden.
Und da hat sich nichts geändert? Schau mal wieviel
Single-Haushalte es gibt,
Diese Frauen (und Männer) sind vermutlich relativ gut informiert - zwangsläufig.
oder Paare, die ohne Trauschein
zusammenleben. Sind die alle zu dumm um mit Geld umzugehen?
Stellst du hier Frauen nicht ein Armutszeugnis aus, welches
sie nicht verdient haben? Oder gehts nur darum Klischees am
Leben zu halten?
Das hat nichts mit Dummheit zu tun. Das Klischee wurde doch mit dieser Umfrage LEIDER absolut bestätigt !
Ich habe viele Jahre in der Finanzbranche auf dem Buckel, somit kenne ich nicht nur die Frauen in meinem privaten Umfeld, sondern sehr viele mehr. Um ehrlich zu sein fällt mir spontan nur eine einzige Frau ein (Single in den Fünfzigern), die richtig fit ist in Gelddingen.
Und jetzt wirds für mich verwirrend. Oben steht was von
etlichen Koleginnen, die sich gut auskennen. Hat ihnen die
Gesellschaft wohl eingetrieben.
Bankkauffrau ist besonders bei Abiturientinnen ein sehr beliebter Ausbildungsberuf (heißt jetzt wohl Finanzassistentin oder so *istalleslangeher*). Es gibt Weiterbildungsmöglichkeiten, manche erreichen tatsächlich eine gute Position, die Mehrheit aber überbrückt mehr oder weniger erfolgreich die Zeit bis zur Familiengründung. DANN kommt der Einbruch, denn danach sieht ein Wiedereinstieg nicht besonders attraktiv aus - Teilzeit ja, aber natürlich in weniger qualifizierter Position.
Fragt man nach dem Grund für diese Berufswahl, kommt in der Regel „Arbeiten mit Menschen“ und ähnliches, selten „Interesse an Geld“.
Und nun heiraten sie und da
kommt die böse Gesellschaft und treibt es ihnen wieder aus?
Nein, siehe oben: Banker sind tendenziell konservativ.
Nur so am Rande, keine Frau und kein Mann heiraten eine
Gesellschaft. Und die Gesellschaft ist auch nicht
verantwortlich dafür, ob jemand Interesse an irgendetwas hat.
Nein, da möchte ich Dir absolut widersprechen !
Es gibt noch immer klare Eigenschaften, die Frauen und Männern gemeinhin zugeordnet werden. Meine Tochter hat im letzten Schuljahr dieses Thema gehabt: Sie mußte ein Arbeitsblatt ausfüllen, was Jungs lieber spielen und was Mädchen. DANACH „lernten“ die Kids dann, dass NATÜRLICH auch Mädchen Fußball spielen dürfen. Merkst Du, wie subtil das abläuft ? Die Lehrerin ist übrigens durchaus fit, ich hätte ihr so eine unsägliche Hausaufgabe nicht zugetraut
Nicht umsonst gibt es immer mal wieder Überlegungen, die Koedukation ganz oder teilweise aufzuheben, weil Mädchen in reinen Mädchenklassen in naturwissenschaftlichen Fächern besser sind als in gemischten Klassen.
Und in einer Partnerschaft kann man durchaus Aufgaben
teilen. Dann macht eben derjenige bestimmte Dinge, der es gut
kann.
Wie gesagt, so weit sind wir nicht voneinander entfernt. Ich finde es aber bei aller Liebe sehr, sehr wichtig, dass jeder Partner theoretisch auch alleine überleben könnte, also „erwachsen“ im besten Sinne ist. Dazu gehört, dass jeder ein bißchen Ahnung von der Kohle hat, jeder ein paar wenige Gerichte kochen kann (oder meinetwegen die Mikrowelle bedienen *g*), jeder so ungefähr weiß, welche Lebensmittel gesund sind, wo der nächste Bäcker ist, wie man das Auto betankt und/oder eine Fahrkarte kauft, jeder die Waschmaschine ankriegt, usw., usw.
Will mir die Gesellschaft jetzt bitteschön vorschreiben, wer
in meiner Partnerschaft sich wofür zu interessieren hat und
wer gut oder schlecht in Mathematik ist oder wer sich wofür
zuständig fühlt? Das wäre mir eine feine Gesellschaft.
Nanana ! Die Gesellschaft sind wir alle. Ich sagte schon an anderer Stelle, dass DIE GESELLSCHAFT in einigen Jahren hoffentlich über so etwas gar nicht mehr diskutieren muss
Solche Dinge, wie finanzielle Dinge, kann man abklären, wer da
was macht. Aber bitteschön nur die beteiligten Partner …
Klar, nur sollte sich jeder auch über die Risiken und Nebenwirkungen klar sein
Hab übrigens auch eine Tochter (17). Für Mathe interessiert
sie sich nicht übermäßig, aber ihre finanziellen Dinge hat sie
total im Griff. Ich bewundere sie darin.
Ich fand Mathe toll, nur diese besserwisserischen Jungs, die oft genug die schlechteren Noten, aber die größere Klappe hatten, etwas lästig. Du siehst, ich bin geprägt für’s Leben *ggg* !
.
Wir haben auch gelernt jeden Sonntag in die Kirche zu gehen,
keine laute Musik zu hören, Vater und Mutter zu ehren, nass
mit ß zu schreiben, Kinder nur zu bekommen, wenn man
verheiratet ist usw. Na und? Wenn sich herausstellt, daß wir
etwas falsches gelernt haben oder die Zeiten sich geändert
haben, dann müssen wir eben umlernen. Das sollte eigentlich
selbstverständlich sein.
Ist es aber leider nicht - siehe Studie.
Es
passt ja auch haargenau zu der Weibchenrolle:
Niemand wird von der Gesellschaft dazu gezwungen, eine
Weibchenrolle zu spielen.
Es gehört manchmal auch viel Kraft dazu, kein Weibchen zu sein.
Und eben schreibst du noch, daß viele Frauen ihr eigenes Geld
verdienen. Dann haben sie doch die Macht, ihre Entscheidungen
alleine zu treffen, auch mit wem sie eine Partnerschaft
eingehen oder ob sie sich um die Finanzen weiterhin kümmern.
Theoretisch ja, praktisch läuft es leider noch allzu oft anders. Kaum sind sie in einer Beziehung, lassen sie nach *seufz*.
Frauen haben aber zu Macht in jeder Form ein etwas gespaltenes
Verhältnis, fürchte ich. Sie wollen noch immer überwiegend
„lieb“ sein, das passt nicht zur knallharten Finanzbranche.Noch so’n Klischee. Menschen die in der Finanzbranche
arbeiten, können also nicht lieb sein? Und ich dachte immer
das sind alles ganz normale Menschen, die eben einen
bestimmten Job machen.
Na ja… Können wir uns darauf einigen, dass jeder Beruf gewisse Talente erfordert ? Ein Gerichtsvollzieher, sei er privat noch so nett, muss manchmal Dinge tun, die ich nicht könnte, zum Beispiel Wohnungen zwangsräumen. Ein Lehrer muss auch mal schlechte Noten verteilen. Ein Banker muss manchmal eine Auszahlung verweigern. Ein Banker in gehobener Position muss gewisse Riskiken eingehen, beispielsweise in der Anlageberatung - wenn es aber schiefgeht, ist es das Ersparte des Kunden…
Man sieht dem Mann ja auch nicht an, ob er
tatsächlich gut ausgebildet oder ein angelernter Anlageberater
mit Ausbildung zum Bäcker (nichts gegen Bäcker !!!) ist. Als
Selbständige bekomme ich oft Anrufe mit genialen Tipps zur
Geldvermehrung - wenn ich entsprechend drauf bin, hake ich
nach und blubb - nur noch heiße Luft.Na also, geht doch. Obwohl du doch gelernt hast immer lieb zu
sein.
*ggg* - nein, TROTZDEM. Meine Eltern finden mich nach wie vor nicht weiblich genug, besonders meine Mutter erwähnt Bekannten gegenüber niemals, dass ich trotz Kindern noch berufstätig bin, denn, so ist sie überzeugt, das bin ich nur, weil mein Mann zu wenig verdient. Da muss man sich ja schämen *ggg* !
Ich kann nur jedem raten, seine Finanzen, seien sie auch noch
so mini (auch Kleinstvieh macht Mist !!!), gut im Auge zu
behalten. Das macht einfach sicherer und unabhängiger. Man
weiß nie, was kommt, es muss nicht einmal eine Scheidung sein,
es gibt genügend Situationen, in denen man einen kühlen Kopf
und ein gutes Kalkulationsprogramm brauchen kann.Da gebe ich dir Recht. Aber du scheinst deinen
Geschlechtsgenossinnen weder einen kühlen Kopf noch die
Bedienung eines Kalkulationsprogramms zuzutrauen.
Doch, Frauen sind sowieso intelligenter *Ironiealarm*, wenn sie wollten, könnten viele kluge Bankberater einpacken *läster*. Man muss „die Frauen“ nur davon überzeugen, dass Interessa an Geld nicht unweiblich macht - finde ich.
Aber Schuld sind immer die anderen … nämlich die
Gesellschaft, gell?
Nicht nur, sondern auch.
Viele Grüße,
Sylvia-Insel