Frauen und Krimis - was erbauliches ;-)

Innenansichten

Das scheinen mir - zumindest bei den Lesben- doch eher
Vorurteile zu sein. Oder?

Vorurteile, die die Szene selber verbreitet. Warum auch nicht? In der Lesbenszene (zumindest in der Bielefelder) herrschen auch Klischees - wie überall.

Vielleicht sind sie interessierter an menschlichen Motiven und
den Abgründen der Seele:smile:?

ach. das ist ja meine große leidenschaft, und jetzt, wo du es sagst, ist es klar, dieser aspekt ist bei krimis besonders wichtig - aber war für mich anscheinend nie das primäre an der sache. nicht das, woran ich sofort gedacht hätte beim wort krimi. die werden für mich wohl durch verbrechen und vielleicht auch klischees charakterisiert.
obwohl ich auch sehr bewundere, wenn schriftstellerinnen verstrickungen entwickeln, die fäden in der hand halten, alles auflösen (ist eine frage der kontrolle, gehört großes geschick und viel konzentration dazu).
ich weiß jetzt noch immer nicht, warum ich krimis eigentlich uninteressant finde (obwohl ich doch theoretisch zwei gründe hätte, sie zu mögen)… :o))

die letzten rätsel der menschheit ;o?

In Krimis kann frau dann so richtig lustvoll morden und
totschlagen und männerherzen rausreissen und aufessen- fast
wie Hanniballa:wink:…

ich will da jetzt nicht ein klischee aufwärmen, und wenn ich unsinn rede, sagt es mir bitte, aber eine meiner überlegungen ist:

nachdem männer nun ja seit einigen tausend jahren am ruder sind und sich dementsprechend auch ausleben konnten (sei das jetzt verbal, sei das durch taten - also durch rüde sprache, durch aggressiveres [das heißt NICHT zwangsläufig gewalttätigeres, destruktiveres!] verhalten, angefangen vom „härteren“ sport über die rangeleien und rauferein, die eigenlich als ziemlich „normal“ gelten, bis hin zum - ja, es ist extrem, aber es ist leider so - heer, in dem mann ja auch nichts anderes bekommt als eine ausbildung zur anwendung von gewalt - und darum beneide ich euch wahrlich nicht, siehe auch weiter unten bitte) - nachdem also die andere seite der sozialisierung und konditionierung frauen eine mehr oder weniger passive rolle zugeteilt hat, mit allem was dazugehört: friedfertigkeit, bravheit… :
ich will nicht sagen, daß alle frauen damit beschäftigt sind, sich den ganzen tag morde auszudenken. aber es fand und findet bei ihnen aggression wohl mehr und dadurch auch „ausgefeilter“, detaillierter" im kopf, verdeckt und versteckt statt und wurde weniger _gemacht_. es war einfach unvereinbar mit dem, was vorgegeben wurde an denk- und verhaltensweisen. nur kann frau halt auch nicht alles sublimieren. (es wird auch keine frau sich wohlfühlen dabei, denk ich mir, schließlich ist es ja keine „normale“ reaktion auf unterdrückung - eine psychisch logische vielleicht, aber letzten endes doch eher kontraproduktiv).
ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die regel.

ich finde beide rollenbilder oarsch, pardon my french. und ehrlich gesagt: ich bin mir garnicht sicher, ob es männer soo viel leichter haben, aus dem ganzen auszubrechen. auch wenn die machtverhältnisse noch eher zu ihren gunsten gelagert sind.
frauen unterliegen „offizielleren“ beschränkungen. für männer aber gibts glaub ich noch sehr viele ungeschriebene gesetze (und ob sie sie sich selber auferlegen oder nicht, ist eine andere frage - hab eh schon genug psychogebrabbel hier angebracht ;o)

die rollenbilder sind (das möchte ich noch anmerken) meine beobachtung. also subjektiv. und vielleicht auch beschränkt.

kat

Hi barbara
Ich lese gerne Krimis
Bin ich jetzt ne Frau oder was *grinsel*

Das ist ganz einfach: Entweder ein Buch gefällt mir oder es gefällt mir nicht. Ob die Autorin jetzt homo, oder hetero, oder was auch immer ist, ist mir wurscht, ich will ja blos ihre Bücher lesen… (Ich weiss ja nicht, wie die es immer wieder schaffen, aus jedem Thema in die Homodebatte abzuschwenken…)

Irgendwie sind Frauen bei den GUTEN Krimiautoren weit überwiegend. Dafür überwiegen Manner bei der klassischen Sci-Fi.
Aber vieleicht blicken Frauen tiefer in die Abgründe der Seele, während Männer mehr in die Tiefen der Technik schauen.
Ob das jetzt wohl angeboren oder erzieherisch ist… weiss net so recht.
Darüber sollte man mal ein paar Psycho-Magisterarbeiten ansetzten… und man wird je nach Lehrstuhl eine andere Meinung erhalten.

Aber irgendwie…
Schon beängstigend!
Frauen morden besser!!! (zum. im Buch)

Also Jungs: AUFPASSEN!

Gruss
Mike

habt Ihr nicht Lust, mal wieder ein weniger dramatisches Thema

zu diskutieren? :wink:: Frauen und Krimis (ich hoffe, ihr hattet
das noch nicht). :Stimmt das überhaupt?

Grüß Dich Barbara!
Na, da ist ja was los!! Eine einfache Frage über Krimis und Frauen und die Diskussion läuft schon von A-Z.
Lesben/Schwule/Männer mit Goethe-Werken/Frauen mit Krimis!!!

Ist doch egal ob Lesbe oder Schwuler!! Sind wir uns doch ehrlich, sind wir doch froh , dass wir zu den Leuten gehören die noch „Abenteuer im Kopf“ suchen.
Wenn ich beim Friseur (immer mit Buch!) meinen „Michener-Schinken“ mit 1300 Seiten auspacke, da trifft den Damen fast der Schlag und können sich einfach nicht vorstellen, DASS MAN SO EIN DICKES BUCH lesen kann, da würden sie ein Leben lang lesen…
Aber eines verspreche ich, ich ziehe morgen --nein morgen ist Faschingdienstag-- übermorgen los UND kaufe mir einen KRIMI!!!
Jawohl!!
Tessa hat mir ein paar gute Tipps geschrieben.
UND dann berichte ich, ok??

Schöne Abendstunden noch
s`Zwergerl

Was sind denn bitte Ariadne-Krimis??? (o. T.)

-)

Sirenengesang
Hi Barbara,

Val McDermid - Sirenengesang??

20 Freundinnen können nicht irren. Ich meine auch mal eine Kurzbeschreibung dazu gelesen zu haben. Worum ging es da nochmal? Was soll an dem Buch so pervers sein? (Bitte jugendfrei antworten)

So long & danke für den Tip

Tessa
*morgenlosrennundbuchkauf*

Das sind Ariadne-Krimis: :smile:)
Hallo Tessa,

hier der Link zum Argument-Verlag, der seit Anfang der 90er Jahre die Ariadne Reihe rausbringt, ein bisschen klicken, da findest du zu den aktuellen Krimis:

http://www.argument.de/

Das ist die Beschreibung der Ariadne-Krimireihe vom Verlag:

Das begann mit den 1988 von Frigga Haug aus der Taufe gehobenen Ariadne Krimis, die nach wie vor
ein großes Stammpublikum haben. Hier ermitteln
Frauen: die einen selbstsicher, sarkastisch und
schnoddrig wie Marlowe, die anderen schüchtern,
chaotisch und fast widerwillig. Neben Spannung gibt
es Liebe und Politik, Lesbenalltag, Abwasch und
Kindergeschrei, Abenteuer, Träume und heiße
Debatten. Die Umarbeitung der Krimitradition hat
eine Reihe neuer Heldinnen hervorgebracht, von der
kühlen lesbischen Kommissarin Kate Delafield bis
zur Traumtänzerin Ellie Simons, die keiner
Pralinenschachtel widerstehen kann (Die dünne
Frau). Stoner McTavish, die lesbische,
schüchtern-draufgängerische Heldin wider Willen,
wurde zur Kultfigur, ebenso Katherine Forrests
Serienpolizistin Kate Delafield und in den späten
Neunzigern J.M. Redmanns verwegene
Südstaaten-Detektivin Micky Knight. Die
hierzulande erste und bekannteste Frauenkrimireihe
umfasst mittlerweile 125 Krimis.

Na, neugierig geworden??? :smile:))

Beste Grüße,

Barbara

1 Like

Gell?:smile:Viel Spass beim Lesen:smile:)(o.T.)
o.T.:smile:)

Hallo Mike,

Ich lese gerne Krimis
Bin ich jetzt ne Frau oder was *grinsel*

Neeee, aber intelligent und sensibel ganz bestimmt:wink:, zwei gaaaaaanz typische weibliche Eigenschaften ansich :wink: (oder so ähnlich)

Ich weiss ja nicht, wie die es immer

wieder schaffen, aus jedem Thema in die Homodebatte
abzuschwenken…)

:wink:))))

Irgendwie sind Frauen bei den GUTEN Krimiautoren weit
überwiegend.

An mein Herz :smile:)

Dafür überwiegen Manner bei der klassischen

Sci-Fi.
Aber vieleicht blicken Frauen tiefer in die Abgründe der
Seele, während Männer mehr in die Tiefen der Technik schauen.
Ob das jetzt wohl angeboren oder erzieherisch ist… weiss net
so recht.
Darüber sollte man mal ein paar Psycho-Magisterarbeiten
ansetzten… und man wird je nach Lehrstuhl eine andere
Meinung erhalten.

Yep. aber das mit den Abgründen der Seele und der Technik triffts glau ich schon sehr wesentlich. Hm.

Beste Grüße,

Barbara

Hi Barbara,

super, merci!

Vor mir ist wirklich kein Krimi sicher, wobei es mir egal ist, ob da jetzt nun ein schwuler Polizist oder eine lesbische FBI-Agentin den Mord aufklärt. Hauptsache es ist spannend!!!

Du weißt ja: jede® nach ihrem/seinem Geschmack. Und das sehe ich sehr gelassen. Meine besten Web-Designer sind schwul, mein Friseur ist es auch und einige meiner Kolleginnnen sind lesbisch… Na und???

Der Argument-Verlag hat auf jeden Fall eine neue Kundin. Die von Dir erwähnten Bücher kenne ich nämlich noch nicht, brauche aber demnächst dringendst Lesefutter.

So long

Tessa

Hallo Tessa,

Val McDermid - Sirenengesang??

Worum ging es da

nochmal? Was soll an dem Buch so pervers sein? (Bitte
jugendfrei antworten)

Ein Serienmörder. Männer müssen sterben, werden unglaublich gefoltert bevor sie sterben…ein Profiler, Dr. Tony Hill versucht der Sache auf die Spur zu kommen…beide haben sexuelle Störungen, mehr sag ich aber dazu nicht…nach und nach wird das Katz und Mausspiel auch für Hill gefährlich und er rückt ins Visier des Mörders…mehr gibts nicht!!! Schluss!!:wink:)

*morgenlosrennundbuchkauf*

…bin ja auch immer für neue Tips zu haben, muss ja nicht imm Forum sein, sonst krieg ich hier noch mal einen Anpfiff wegen reklame oder so :smile:))

Beste Grüße, Barbara

Hallo Katharina,

erstmal Danke an dich (und an alle anderen), dass es wirklich eine so witzige und entspannte und lebendige Diksussion zum Thema gab!

weiter unten bitte) - nachdem also die andere seite der
sozialisierung und konditionierung frauen eine mehr oder
weniger passive rolle zugeteilt hat, mit allem was dazugehört:
friedfertigkeit, bravheit… :
ich will nicht sagen, daß alle frauen damit beschäftigt sind,
sich den ganzen tag morde auszudenken. aber es fand und findet
bei ihnen aggression wohl mehr und dadurch auch
„ausgefeilter“, detaillierter" im kopf, verdeckt und versteckt
statt und wurde weniger _gemacht_.

…vielleicht sind männer deshalb über die verhaltensweisen und konfliktbewältigungen von frauen so frustriert. Ich hab mal gelesen, dass Mädchen viel öfter geschlagen werden, wenn sie mal laut sind, dass sie viel eher dazu erzogen werden, anderen gefällig zu sein usw. Klar, Klischee. ABer nicht nur. Das dann Frustrationen auf andere Art abgelassen werden (die hier genannten „Hinterhältigkeiten“ haben wir doch in der Schule alle mal erlebt) wundert ja nicht.

ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die regel.

sowieos immer:smile:)

und

ehrlich gesagt: ich bin mir garnicht sicher, ob es männer soo
viel leichter haben, aus dem ganzen auszubrechen. auch wenn
die machtverhältnisse noch eher zu ihren gunsten gelagert
sind.

glaub ich auch nich, schon das altbekannte „Jungs weinen nicht“, keine Gefühle zeigen dürfen. Kein Wunder, dass das manche später auch nicht mehr können! Wie frustrierend und unsicher viele ihre momentane Situation sehen, kann man ja auch hier immer wieder lesen. ich finde nur- und das ist dann doch wieder „typisch Mann“:wink:- dass Männer eher bereit sind, erstmal die Schuld bei den Frauen oder doch zumindest den anderen zu suchen.

die rollenbilder sind (das möchte ich noch anmerken) meine
beobachtung. also subjektiv. und vielleicht auch beschränkt.

Ist bei mir ja nicht anders. Frau beobachtet und trifft Wertungen und überlegt sich, worans liegt. Und genau deshalb schreiben sie wahrscheinlich auch oft die besseren Krimis und lesen die auch so gerne:smile: ) (um wenigstens zum Schluss nochmal aufs Thema zu kommen:smile:)

beste grüße, barbara