Hi (vorsicht lang),
meine eigene erste Frauenarzterfahrung überhaupt, bei einer Ärztin (da war ich noch Jungfrau) war auch … sagen wir mal, nicht so prickelnd. An die Auszieherei erinnere ich mich nicht mehr, auch der Stuhl war, verglichen mit dem, was ich sonst so hatte, normal unbequem, wie das so ist. Die Frau wollte mich mit einem Instrument untersuchen, was für Frauen gedacht war, die schon geboren hatten - es sah für meine schreckgeweiteten Augen aus, als hätte es einen halbn Meter Durchmesser. Habe dann zaghaft protestiert, von wegen, das würde bestimmt nicht …„Ach was, das ging noch immer!“ Natürlich tat es weh, natürlich hörte sie nicht auf - ich habe es tatsächlich gesachafft, mich trotz der unbequemen Lage mit Fußtritten zu befreien. Sie war konsterniert und wunderte sich, wie das sein kann, … ob ich schon mal unangenehme Dinge erlebt hätte? Mißbrauch oder sexuelle Belästigung in der Familie? (hat die echt gefragt!!!) Ich bin raus und wollt eigentlich erstmal nie wieder zum Frauenarzt, nur ich wußte auch, dass das nicht geht, weil und schon überhaupt, und nur wegen der Kuh? Hab mit einer Freundin gesprochen, und die hat mir eine Frauenärztin empfohlen.
Da habe ich mir einen Termin geben lassen und bin sehr ängstlich hin. Was mir gleich auffiel: sie hat ein kleines Sprechzimmer und ein daneben liegendes, aber abgetrenntes Behandlungszimmer. Habe gleich als erstes von meinem Erlebnis bei der anderen Ärztin erzählt und gesagt, dass ich Angst habe und im Fall des Falles weg bin. Sie hat nur den Kopf greschüttelt und sich über die Kollegin mehr als nur gewundert, geht ja nicht und so. Dann hat sie mir erklärt, was sie genau der REihe nach machen wird, und dass sie spezielle Instrumente hat in ganz kleinen Größen - sie muss ja auch ganz junge Mädchen untersuchen können. Ich bin dann mit ihr ins Behandlungszimmer gegangen, wo ich mich hinter einem Vorhang umziehen konnte. Ich habe ein Handtuch mitbekommen, dass ich mir um die Hüften legen konnte, damit ich a) nicht „im Freien“ die 4 Schritte von der Kabine zum Stuhl laufen muss und b) nicht so ganz im Freien „herumliege“. Naja und dann hat sie weiter alles schrittweise erklärt, mir das Instrument auch vorher gezeigt, damit ich sehen konnte, dass es tatsächjlich schmal ist, sogar vorgewärmt wurde
Richtig mit Service
.
Ich gehe jetzt, Jahre später, imer noch zu ihr, obwohl ich dafür mehr als eine Stunde zug fahren muss, und obwohl ich mittlerweile bei zwei gynäkologischen Krankenhausaufenthalten, wo man sich die Ärzte ja nicht aussuchen kann, männliche Ärzte hatte, die mir auch nichts getan haben. Ich für meinen Teil finde sie wieder ein bisschen ZU vorsichtig - wenn ich zuängstlich wirke, dann untersuchen sie lieber gar nicht, bevor sie Schaden anrichten - das ist nun auch nicht im Sinne des Erfinders.
Das mit dem auf einer normalen Untersuchungsliege liegen für die Untersuchung hatte ich auch schon, in England. Ich muss sagen, dass es mir persönlich auf der Liege beim Allgemeinmediziner peinlicher war als in der Fraenarztpraxis auf dem Stuhl - wenn sich jemand, der neben dir Steht, herunterbeugt, um dir zwischen die Beine zu gucken, ist das irgendwie unangenehmer, als wenn man bei einem darauf spezialisierten Arzt in einem extra dafür gemachten Stuhl liegt… letzteres wirkt routinierter, professioneller, organisierter, und das schützt mich. Wobei ich in England nicht zu einer dieser Komplettuntersuchungen war, aber die macht man ja da beim Allgemeinmediziner auf eben dieser normalen Untersuchungsliege, den Abstrich macht glaube ich die Schwester…
Langer Rede, kurzer Sinn: Frag bei DEinen Freundinnen rum, es gibt auch in Deiner Nähe bestimmt einen vernünftigen Arzt. Und auch beim Frauenarzt gilt das gleiche wie bei jedem Arztbesuch: Sprich Ängste, Sorgen, schlechte Erfahrungen an, nur dann hat ein Arzt die Chance, darauf zu reagieren. Und wenn er das nicht kann oder will, dann merkst du das, bevor du allzu viel Zeit und / oder Nerven investiert hast.
die Franzi